Stuttgart 2025
Stuttgart 23. - 25.06.2025
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24.06. (Dienstag) > Neues Schloss – Altes Schloss (Geschichtsmuseum) - Markthalle <
Stuttgart, die Hauptstadt des Bundeslandes Baden-Württemberg, hat eine lange und reiche Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Die Stadt hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erlebt, von der Industrialisierung bis zur Zerstörung im 2. Weltkrieg und dem anschließenden Wiederaufbau.
Die Geschichte von Stuttgart beginnt in der Römerzeit, als die Stadt als militärisches Lager (Castrum) gegründet wurde. Das Lager diente als wichtiger Stützpunkt für die Römer in der Region und wurde später in eine Stadt umgewandelt, die den Namen „Municipium“ erhielt. Die Stadt wurde von den Römern aufgrund ihrer Lage an der Kreuzung von wichtigen Handelsstraßen ausgewählt und entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Handelszentrum.
Im 3. Jh. n. Chr. wurde das Castrum aufgegeben, aber die Stadt blieb weiterhin ein wichtiger Handelsplatz und wurde später von den Alemannen erobert. Unter der Herrschaft der Alemannen wurde die Stadt weiter ausgebaut und erhielt den Namen „Canstatt“, der bis heute im Stadtteil Bad Cannstatt erhalten ist.
Im Mittelalter wurde Stuttgart zur Residenzstadt der Herzöge von Württemberg. Die Stadt wurde zu einem wichtigen politischen und wirtschaftlichem Zentrum und erlebte ein erhebliches Wachstum. Während dieser Zeit wurden viele wichtige Gebäude und Bauwerke errichtet, darunter das Alte Schloss und das Neue Schloss, die bis heute im Zentrum von Stuttgart zu finden sind.
Während des 30-jährigen Krieges wurde die Stadt jedoch stark zerstört und verlor an Bedeutung. Es dauerte bis zum 19. Jh., als Stuttgart von der Industrialisierung profitierte und erneut zu einer wichtigen Stadt in der Region aufstieg.
Die Industrialisierung im 19. Jh. hatte einen enormen Einfluss auf die Entwicklung von Stuttgart. Die Stadt profitierte von der wachsenden Automobilindustrie und wurde zum Sitz bekannter Unternehmen wie Mercedes-Benz und Porsche. Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt wuchs und Stuttgart wurde zu einem wichtigen Zentrum für Kultur und Bildung.
Während des 2. Weltkriegs wurde Stuttgart jedoch stark zerstört. Rund 45% der Stadt wurden bei Luftangriffen zerstört und tausende Menschen verloren ihr Leben. Nach dem Krieg wurde die Stadt schnell wieder aufgebaut und entwickelte sich erneut zu einem wichtigen Handels- und Industriezentrum.
Heute ist Stuttgart mit rund 640000 Einwohnern eine moderne und lebendige Stadt mit einer reichen Geschichte. Die Stadt ist bekannt für Kunst- und Kulturszene, ihre Universitäten und Hochschulen sowie ihre Industrie.
Wer beim Anblick des Neuen Schlosses in der Innenstadt von Stuttgart an das Schloss Versailles in Frankreich denkt, liegt richtig. Die französische Palastanlage diente einst als Vorbild für das imposante Bauwerk im Herzen von Stuttgart.
Als Herzog Carl Eugen von Württemberg 1744 im Alter von 16 Jahren nach Stuttgart kam, genügte das Alte Schloss seinen Ansprüchen nicht mehr, ein neuer Herrschaftssitz musste her. Er drohte sogar damit, seine Hofhaltung anderenfalls nach Ludwigsburg verlegen zu wollen.
Carl Eugen beauftragte den italienischen Architekten Leopoldo Retti, eine Dreiflügelanlage mit großem Ehrenhof zu entwerfen. Die Fertigstellung dauerte schließlich über den Tod des Herzogs bis ins 19. Jh. Daher prägt das Neue Schloss ein Neben- und Miteinander der verschieden Epochen und Stile: vom Barock über das das Rokoko bis zum Klassizismus. Bis um die Mitte des 19. Jh. residierten die württembergischen Könige im Neuen Schloss.
Neues Schloss
Nachdem das Neue Schloss im 2. Weltkrieg stark beschädigt wurde, war der Wiederaufbau des Gebäudes zunächst umstritten – fast wäre es sogar abgerissen worden. Erst 1957 beschloss der Landtag von Baden-Württemberg den Wiederaufbau – mit nur einer Stimme Mehrheit. Auch dieser Bauabschnitt wirkte sich auf das Erscheinungsbild des Schlosses aus. Unter anderem wurde der Flügel Richtung Schlossgarten rosa gestrichen und die große Krone, die sich auf der Kuppel befunden hatte, wich der baden-württembergischen Landesfahne.
Die bewegte Geschichte des Schlosses zeigt sich auch an seinen Bewohnern. Nicht nur Herzöge und Könige lebten hier. Auch der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizäcker wurde am 14.04.1920 in einer Mansardenwohnung im Neuen Schloss geboren. Heute beherbergt das Neue Schloss 2 Ministerien und im Untergeschoss das römische Lapidarium des Landesmuseums. Wer im Neuen Schloss heiraten möchte, kann dies im prunkvollen Marmorsaal tun.
Früher Wasserburg, heute modernes Museum: das Alte Schloss in Stuttgart schreibt seit über 1000 Jahre Geschichte. Es ist neben der Stiftskirche das älteste Bauwerk der Landeshauptstadt.
Auf den ersten Blick erinnert das Alte Schloss eher an eine Burg als ein Schloss und das hat seinen Grund. Im 10. Jh. ließ Herzog Liudolf von Schwaben an dieser Stelle eine Wasserburg anlegen. Sie sollte den Stutengarten schützen, seinerzeit ein wichtiges Gestüt, aus dem heraus sich schließlich die Stadt Stuttgart entwickelt hat. Als Residenz diente die Wasserburg damals noch nicht.
Die Burg wechselte mehrmals den Besitzer und wurde immer weiter um- und ausgebaut. Der prägendste Bauabschnitt fand im 16. Jh. statt. Unter Herzog Christoph von Württemberg wurde die alte Burg zu einer repräsentativen, modernen Residenz umgestaltet. Es entstand das vierflügelige Renaissance-Schloss mit den charakteristischen großen Rundtürmen, das wir heute kennen. Auch die Arkadengänge im Schlosshof wurden in dieser Zeit angelegt. Ein weiteres Highlight aus dieser Bauphase ist die große Reitertreppe: über sie konnten die Gäste des Herzogs direkt in den Rittersaal reiten.
Das Schloss beherbergt heute das Landesmuseum Württemberg mit reichhaltigen Beständen, das Kindermuseum Junges Schloss sowie im Südwestflügel die Schlosskirche. Nicht verpassen sollten die Besucher die sehenswerte Erinnerungsstätte an den Widerstandskämpfer Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Ihr Eingang befindet sich auf der dem Karlsplatz zugewandten Seite des Schlosses.
Sie ist schon über 100 Jahre alt: 1914 wurde in Stuttgart eine neue Markthalle eröffnet. Sie sollte der rasch wachsenden Bevölkerung gerecht werden. Geschaffen wurde ein Kleinod, das heute über die Landeshauptstadt hinaus beliebt ist.
Wer vor der Stuttgarter Markthalle steht, ahnt noch nicht, was einen im Inneren erwartet. Von außen wirkt die Fassade mit ihren Arkaden, Türmen und Erkern im Jugendstil eher geschlossen. Wer die Markthalle allerdings betritt, den erwartet ein lichtdurchfluteter Verkaufsraum, der komplett ohne Stützpfeiler auskommt. Das Glasdach wird von einer ausgefeilten Konstruktion aus Stahlbeton-Trägern gehalten. Von der Empore hat man einen wunderbaren Blick auf das Markttreiben.
Doch dieses historische Flair wäre beinahe verschwunden. Anfang der 1970er Jahre stand die Zukunft des Gebäudes zur Debatte. Es wurde als wirtschaftlich unrentabel bewertet und sollte deshalb einem Neubau weichen. Mit nur einer Stimme Mehrheit beschloss der Stadtrat 1971 den Erhalt. Eine Zitterpartie, die sich nicht wiederholen muss, denn seit 1972 steht die Stuttgarter Markthalle unter Denkmalschutz.
Die Markthalle ist bei Einheimischen und Touristen ein gleichermaßen beliebter Treffpunkt, wenn es um kulinarische Genüsse geht. Es gibt allerlei Sorten an Obst und Gemüse, Wurst- und Fleischwaren, Gewürzen, Blumen und vielem mehr. Der Besuch ist eine wahre Freude für die Sinne.
Markthalle
Die Markthalle bietet noch eine weitere Besonderheit: unter ihrem Dach befinden sich die ältesten noch erhaltenen Straßenbahngleise der Stadt. Über Jahrzehnte wurden die Waren der Händler über spezielle Güterzüge bis in die Markthalle geliefert. Rund 20 m dieser alten Gleise sind noch vorhanden.
DER ICE erreicht Osnabrück pünktlich und die unterwegs verlorene Zeit wird aufgeholt, so dass auch Stuttgart pünktlich erreicht wird.
Der Bahnhof mit dem Projekt Stuttgart 21 (was schlussendlich Ende 2026 eröffnet werden soll) ist eine einzige Baustelle. Nach einem kleinen Fußmarsch stehen wir vor dem Hotel. Da gerade Übergabe ist, müssen wir ein wenig warten bis zum Einchecken, aber dann bekommen wir 2 sehr schöne Zimmer. Aufgrund der riesigen Bahnhofsbaustelle entscheiden wir uns kurzfristig, das Hotelfrühstück für 15€/Person dazu zu buchen; wie sich am nächsten Morgen herausstellt, eine weise Entscheidung. Geboten wird ein Buffet mit allem was das Herz begehrt.
Wir machen uns auf zur Tourist Info. Dort werden wir bestens beraten und entschließen uns, sofort die Hop-on-hop-off-Tour zu machen. Der Bus startet die 1 ½ stündige Fahrt direkt vor dem Gebäude. Wir lernen sehr viel, alles wird in einem gemütlichen Schwäbisch erzählt. Man erkennt deutlich die Lage Stuttgarts in einem Kessel. Die Aussichten von den Höhen in die Stadt zeigen aber auch, dass die Weinberge bis mitten in die Stadt reichen. Übrigens sehen wir auch die erste Waldorf-Schule Deutschlands, denn die wurden in Stuttgart gegründet. Der Inhaber des Zigarettenkonzern Waldorf-Astoria wollte den Kindern seiner Arbeiter eine durchgehende und umfassende Bildung bieten. Zunächst hieß es Astoria-Schule, der Name Waldorf-Schule kam erst wesentlich später.
Zurück treffen wir uns mit Sabine und essen in einem typisch schwäbischen Lokal, welches zur Markthalle gehört; natürlich mit Maultaschen auch schwäbische Küche. Letztendlich fallen wir ziemlich erledigt ins Bett.
schwäbische Maultaschen
Webadressen:
https://PLAZA INN Rieker Stuttgart Hauptbahnhof
https://Citytour Stuttgart – Sightseeing Rundfahrt durch Stuttgart (stuttgart-tourist.de)
https://Neues Schloss Stuttgart (neues-schloss-stuttgart.de)
Wetter: wolkenlos, bis 30°C
Gelaufene km: 5,1
25.06. (Mittwoch) > Tierpark Wilhelma <
Mehr als eine Million Besucher zieht es Jahr für Jahr in die Wilhelma. Die Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen ist beachtlich. Und nicht nur das: auch der Flair von „1001 Nacht“ macht den Zoo zu etwas Besonderem.
Als König Wilhelm I. Anfang des 19. Jh. auf die Idee kam, sich unterhalb des Schlosses Rosenstein ein Badehaus anzulegen, war das die Geburtsstunde der Wilhelma. Der Plan vom Badehaus wuchs in kürzester Zeit zum Lustgarten an mit Pavillons, Wandelgängen, Seen und Festsaal. Alles wurde im Maurischen Stil gestaltet und brachte damit einen Hauch von „1001 Nacht“ an den Neckar.
Nach dem Ende der Monarchie wurde der königliche Lustgarten als botanischer Garten für die Öffentlichkeit zugänglich. Die zoologische Geschichte der Wilhelma begann jedoch erst nach dem 2. Weltkrieg mit einer Aquarienschau 1949. Es folgten weitere Ausstellungen mit lebenden Exponaten und nach jeder Schau blieben die wilden Tiere in der Wilhelma.
Heute ist die Wilhelma in Deutschland die einzige Einrichtung, die einen Zoo und einen botanischen Garten kombiniert. Mit rund 1200 Tierarten ist die Wilhelma einer der artenreichsten Zoos weltweit. Der Pflanzenbestand ist mit mehr als 8500 verschiedenen Arten und Sorten beachtlich.
Die Parkanlage aus dem 19. Jh. steht zudem als eingetragenes Kulturdenkmal unter Schutz. Und die Gebäude im Maurischen Stil verbreiten nach wie vor ein einzigartiges orientalisches Flair.
Der Weg vom Bahnhof/Hotel mit der U 14 erfordert auch aufgrund der Bauarbeiten einen kleinen Fußmarsch zur nächsten U-Bahn-Station, aber nach 5 Halten kommen wir direkt vor dem Haupteingang an. Mit 23€ Eintritt ist alles abgedeckt. Aufgrund der extrem hohen Temperaturen haben sich leider viele Tiere so in den Schatten zurückgezogen, dass man sie in den sehr großzügig bemessenen Gehegen nicht sieht. Es gibt diverse Kioske und 2 größere Restaurants die eigentlich für jeden Geschmack etwas bieten. Uns steht der Sinn überwiegend nach kalten Getränken; es ist einfach nur heiß.
Es gibt 2 junge Koalas, die kräftig am Eukalyptus naschen. Sehr beeindruckt mich auch im Aquarium das Saltie, immerhin ist er 3,51 m lang und 50 Jahre alt und stammt aus der Region Mary River im Northern Territory Australiens.
Zurück in der Stadt entschließen wir uns, die Markthalle etwas näher zu erkunden. Während ich solche Anlagen z.B. von Mallorca oder auch Australien kenne, ist es für Birgit Neuland, was sie ziemlich begeistert. Diverse Fotos runden den Besuch ab. Danach ist uns erst mal nach einem schönen Vino. An einem der Ausgänge finden wir eine spanische Tapas-Bar und werden mit einem leckeren Rosé fündig. Den doch stärker werdenden Hunger stillen wir in einer hiesigen Filiale des Block House; die Steaks sind unschlagbar, nochmals begleitet von einem Rosé, diesmal aus Württemberg.

Webadressen:
https://Wilhelma - Wilhelma Stuttgart
Wetter: wolkenlos, heiß bis 34°C
Gelaufene km: 11,6
26.06. (Donnerstag) > Porschemuseum <
Es ist eines der Automobil-Museen der Welt. Das Porsche Museum in Stuttgart-Zuffenhausen begeistert seit 2009 die Besucher. In den Werkanlagen vor Ort werden auch die Sportwagen produziert, die das Stuttgarter Rössle im Logo tragen.
Schon von außen ist das Porsche Museum ein Highlight. Der Hauptkörper wird nur von 3 V-förmigen Stelen getragen. Fast wirkt es, als würde das polygone Gebäude über der Erde schweben. Die Skulptur vor dem Museum, deren 3 Stelen einen Porsche 911 tragen, sind ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Besucher im Inneren erwartet.
Über einen spektakulären Aufgang werden die Besucher vom Foyer in den weitläufigen Ausstellungsraum geleitet. Das Porsche Museum präsentiert über 80 Fahrzeuge und 200 Kleinexponate, darunter sind Klassiker wie die Porsche 356, 911 oder 917. Zu sehen ist auch der von Ferdinand Porsche entwickelte VW Käfer. Das Museum widmet sich außerdem seiner Arbeit aus dem frühen 20. Jh.
Neben den Exponaten finden Besucher im Porsche Museum auch eine Werkstatt für historische Fahrzeuge. Durch eine Glasscheibe können Interessierte den Fachleuten bei der Reparatur von Oldtimern über die Schulter schauen.
Nach einem nochmals guten Frühstück checken wir aus und laufen in den Bahnhof um ein Ticket für Birgit zu kaufen und die S-Bahn zu suchen. Letzteres gestaltet sich zu richtigen Irrwegen, aber schließlich finden wir den Bahnsteig. Die S 6 hält direkt am Porsche Museum. Da wir recht früh vor Ort sind, kommen wir in den Genuss des Early Bird Tickets für gerade mal 6 €. In der Garderobe gibt es Schließfächer für unser Gepäck.
Das Museum begeistert durch seine Form. Im Inneren sind die einzelnen Abschnitte nach Jahren aufgeteilt. Es gibt diverse Fahrzeuge die bei Rallyes oder bekannten Autorennen bis zur Formel 1 gefahren sind.
Zum Abschluss gönnen wir uns einen Kaffee mit einem leckeren Stück Heidelbeerkäsekuchen. Da wir noch etwas Zeit bis zur Abfahrt haben, verbringen wir diese im Schatten auf dem Bahnsteig bei einem lauen Lüftchen. Der ICE 518 ist pünktlich und ziemlich voll, aber dank Platzreservierung alles kein Problem. Bleiben wir pünktlich, erreichen wir Osnabrück um 18:21h. Hat leider nicht ganz geklappt, da ab Essen sich eine Baustelle an die nächste reiht, so sammeln wir 10 Minuten Verspätung ein, bei insgesamt 9 Stunden Bahnfahrt ist das meines Erachtens ein super Ergebnis.
Bis Stuttgart sind es rund 530 km, die Bahnfahrt dauert 4 ½ Stunden, da kann das Auto mit Sicherheit nicht mithalten.
Webadressen:
Kosten: 451€