Australia 2004 (Tasmania; Adelaide - Sydney; Hunter Valley)

 

 

Tasmania; Adelaide - Sydney; Hunter Valley
03.04. - 01.05.2004

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03.-05.04.(Samstag - Montag) < Lengerich - FMO - Frankfurt - Singapore - Melbourne - Hobart >
Kalles Taxidienst funktioniert reibungslos, Punkt 17 h werde ich abgeholt zum neuen Abenteuer nach Down Under. Um 18:25 h startet LH 2095 vom FMO nach FRA, vorab darf ich in der Personenkontrolle meinen Rucksack auspacken. Der Flieger ist voll mit einer Seniorenreisegruppe die das gleiche Ziel haben. Die Schlange vor dem Qantas Schalter in Frankfurt kostet mich 3/4 Std. Wartezeit, dann kann ich mich bei einem Wein vom Stress erholen.

Mit 15 Min. Verspätung startet QF 006 zum Nachtflug nach Singapore. Der Service ist unverändert gut,   leider gibt es einige Turbulenzen unterwegs. Um 17:56 h Ortszeit landet QF 006 in Singapore. Mit etwas Beeilung schaffe ich es, im Transit Hotel eine Dusche zu bekommen, danach kann ich es bis zum Boarding langsam angehen lassen. Pünktlich um 20 h geht es weiter Richtung Melbourne. Auch diesen    Flug überstehe ich gut, um dann vor der Landung eine böse Überraschung zu erleben. In Australien ist Maul- und Klauenseuche ausgebrochen, mit dem Ergebnis, dass alle Gepäckstücke in Melbourne durch die   Quarantäne zur Durchleuchtung müssen.

QF 1711 startet  um 6:45 h von T 2 Domestic, meine Zeit wird knapp, der Transfer schickt mich schon zu einem Taxi. Beim Check in lasse ich alle Regeln der Höflichkeit außer Acht. Meine Buchung ist von wem auch immer bereits storniert, aber ich werde noch eingecheckt. Bei der Personenkontrolle piepen die Sohlen meiner Schuhe, völlig außer Atem gehe ich an Bord der Boing 717.

Tasmanien zeigt sich im Sonnenschein, aber sehr kalt. Am Thrifty-Schalter bekomme ich mein Auto, einen Mitsubishi Lancer, silbermetallic, mit 29789 km auf dem Tacho. Der Weg zum Hotel, schon mal links fahren üben, ist leicht zu finden, das Hotel bietet perfekten Service, mein Zimmer liegt im 12. Stock. Ein kurzes Genießen der Hotelaussicht und auf ins Gewühle. Der 1260 m hohe Mt. Wellington, gepflastert mit 21 km Serpentinen ist mein erstes Ziel. Der Concierge erklärt mir den Weg. Der Mt. Wellington bietet   schon bei der Anfahrt atemberaubende Aussicht. Der Haken: es ist schweinekalt. Ich vermisse  Handschuhe und lange Unterhosen, hätten hier nicht schlecht getan.

Zurück in Hobart genehmige ich mir nach dem dürftigen Frühstück im Flieger ein Sandwich und genieße die warme Sonne in der Stadt. Ein kurzer Kulturtrip ins Maritime Museum of Tasmania gibt mir einen interessanten Einblick in die Schifffahrt. Briefmarken werden gekauft und ich versorge mich mit den restlichen Straßenkarten.  

Nach einem kurzen Besuch auf einer Parkbank beschließe ich nach dem Supermarkteinkauf ein Nickerchen zu machen. Zum Glück hatte ich den Wecker auf 17 h gestellt, sonst hätte ich womöglich noch das Abendessen verpennt. Das Aufraffen zum Schwimmen tut mir gut - weckt wieder meine Lebensgeister.   Ein superleckeres Abendessen im Hotel mit einem leckeren Weinchen habe ich mir heute redlich verdient.
Webadressen:
Wetter:ca. 17 - 19°C, windig, Sonne


06.04. (Dienstag) < Hobart - Strahan >
Nach einem guten Frühstück wird mein Auto bepackt und ich mache mich durch Hobarts Rushhour auf den Weg nach Strahan. Bereits kurz hinter dem Ortsende überraschen mich liebliche Täler und Hügel, ich fühle mich an Schottland erinnert.

Ein Abstecher führt mich zu den Russell Falls, fächerförmige Wasserkaskaden, die mich an die Blue Mountains erinnern. Ich sehe auf Meterabstand mein erstes frei lebendes Wallaby mit dem   unaussprechlichen Namen Tasmanian pademelon.  

Ein weiterer Abstecher bringt mich zum Lake St. Clair, der auf mich trotz anders lautender Literatur   nicht so beeindruckend  wirkt. Weiter geht die Fahrt über Queenstown  (nicht zu verwechseln mit dem neuseeländischen), denn hier möchte ich nicht tot über dem Zaun hängen, es handelt sich um eine ehemalige Minenstadt mit gnadenlosem Raubbau an der Natur.

Mein Weg endet in Strahan. Der im Wetterbericht angekündigte Schauerregen holt mich ein. Strahan ist der am westlichsten gelegene Ort Tasmaniens, hier toben sich gelegentlich die Roaring Forties aus. Zum Abendessen gibt es Wallaby.  

Webadressen:
Wetter:ca. 15 - 20°C, Schauer, ansonsten sonnig
gefahrene km: 280

Russell Falls

Übernachtung Strahan

Strahan

   
07.04. (Mittwoch) > Strahan - Cradle Mountain Lake St. Clair National Park <
Frühstück gibt es für 10 AUD$ satt in einer Bäckerei um die Ecke, die ebenfalls zum „The Strahan   Village" gehört. Die erste Begegnung mit "poached Eggs" verläuft positiv, dazu ganz frische Croissants, O-Saft, Toast und Obst. Gut gestärkt wird die „Abt Wilderness Railway“ auf Video und im Bild gebannt.

Auf zum Tanken und ab geht es zur Lemonthyme Lodge. Nach 8 km Gravelroad als Zufahrt werde ich von der luxuriösen Unterkunft in Haus Wattle sehr angenehm überrascht. Gepäck gleich ausgeladen und wieder geht es die 8 km Gravelroad + die 18 km Landstraße zurück zum N.P. Lake St. Clair in den Cradle Mountains. 

Mit dem kostenlosen Shuttlebus werde ich die ca. 8,5 km zum Lake Dove verfrachtet. In fast   2 Stunden umwandere ich - gemsengleich - den See. Wunderschöne Blicke auf den See und die umliegenden Berge sind die Belohnung für meine Wandermühen. Ein Cappuccino und eine heiße Dusche sorgen für Wiederbelebung. Zum Abendessen am offenen Kamin gibt es Venison.
Webadressen:
Wetter:5 -17°C, wolkenlos






Lake Dove, Cradle Mountain Lake St. Clair National Park
08.04. (Donnerstag) > Cradle Mountain Lake St. Clair National Park - Bicheno >
Bei der Abreise fast ein Känguru über den Haufen gepinselt. Nach Bicheno eine landschaftlich sehr   abwechslungsreiche Strecke mit - unzähligen Kurven - rauf und runter. 12:45 h Eintreffen im Diamond Island Resort. Eigene Doppelhaushälfte - Haus Warwick - 2-etagig. Mit Blubber-Eck-Badewanne und Quietscheentchen, Küchenzeile, Wohn- und Eßecke, 2 Schlafzimmer im 1. Stock. Kurz wieder Gepäck aus dem Auto, Cappuccino auf der Terrasse bei strahlendem Sonnenschein.


Die ca. 40 km zur Wineglass-Bay gefahren. Aufstieg in kurzen Hosen (die sind bei dem Tempo auch bitter nötig) in 22 Minuten. Nach Foto und Video vom Wineglass-Bay-Lookout in wilder Flucht vor den Asiatenhorden in Rekordzeit der Abstieg. Postkarten vom 06. endlich abgeschickt - Eigenlob! Eintreffen  im Diamond Island  Resort mit Brotgeruch. Oh Wunder, der Brotbackautomat ist mit heißem frischen Toast gefüllt! Schmeckt auch super gut.

Als ich ankomme, wird mir eine Pinguintour angeboten, die um 18.20 h beginnt. Kurz geduscht   und meine Cabin aufgemischt, dann geht es los. Die Fairy-Pinguine werden bis 40 cm groß bei einem   Maximalgewicht von 1 kg. Ganze Gruppen kommen die Dünen hoch, um hier zu nisten, Nachkommen   zu zeugen und sich zu putzen. Dabei veranstaltet die Bande auch noch einen Höllenlärm. Ein Anruf zu Hause lässt mich frohlocken, Regen und nur 6°C. Zum Abschluss meines Tassie-Aufenthalts, morgen 
geht es nur noch nach Hobart und dann mit dem Flieger via Melbourne nach Adelaide, gönne ich mir einen fangfrischen Pazifik-Lachs.
Webadressen:
https://www.discovertasmania.com/tour/bichenopenguintours
Wetter:5 - 20°C,wolkenloser Himmel
gefahrene km: 400



Wineglass Bay, Freycinet National Park

Strand bei Bicheno

09.04. (Freitag) < Bicheno - Hobart - Melbourne - Adelaide >
Um 9 h ist  das Auto gepackt und ich mache mich gemütlich auf den Weg nach Hobart. Am Cressy-Beach nochmals ein schönen Blick auf Oyster-Bay, Freycinet-Halbinsel und Schouten Island.  Auf der Karte entdecke ich 2 x das Symbol für eine Fähre. Um die Monotonie des Fahrens aufzulockern, mache ich mich auf die Suche, Ergebnis gleich null. Also wieder zurück und den üblichen Weg Richtung Hobart benutzen. Am 7-Mile-Beach vertrete ich mir nochmals die Beine, das Auto wird noch betankt und ab geht es Richtung "Hobart International".  

Nach rund 1300 km gebe ich den Mitsubishi Lancer zurück. Ein nettes Auto, nur in der Klimaanlage muss ein toter Vogel wohnen. Ich checke das Gepäck ein auf QF 1670 nach Melbourne mit Umsteigen auf QF 701 nach Adelaide, meinem Tagesziel, und dann heißt es warten. Die beiden Flieger starten jeweils  pünktlich, 19:15 h Ortszeit (wieder eine andere Standardzeit, da South Australia) komme ich in Adelaide an. Mir ist während des ganzen Fluges kotzübel, weil meine Sitznachbarin entsetzlich stinkt. 


Kaum am Gepäckband, ist mein Gepäck schon da. Gut 20 Min. später bin ich bereits im Hotel und beziehe ein komfortables Zimmer mit 2 riesigen Kingsizebetten. Ein kurzer Gang in die nahe Fußgängerzone und dann findet man mich bereits im Restaurant bei köstlichem Barramundi-Filet und Riesling. Eine erfrischende Dusche lässt den Tag ausklingen. 
Webadressen:
Wetter:ca.10 - 18°C auf Tasmanien, 27°C in Adelaide, sonnig

 
10.04. (Samstag) < Adelaide >
Anscheinend werde ich zu alt für diese Art von Urlaub weil ich mich zum Flughafen jage, um nach Kangaroo Island zu fliegen, dabei findet das ganze Scenario erst morgen statt und heute habe ich einen freien Tag zum Sightseeing usw.
 
Adelaide offenbart sich mit seinen 1.1 Mio. Einwohnern als fußgängerfreundlich. Zunächst zum Lookout Lights Vision, dann eine Kathedrale (anglikanisch), der Zoo (kläglich scheitere ich im Zoo, dort die Tiere vor die Kamera zu bekommen, die ich auf den Straßen Tasmaniens treffen wollte). Viele der Gehege bieten Schlupflöcher bzw. Schlafplätze, so dass ich nüscht sehe, botanischer Garten, Aboriginal Culture Centre,
Shopping und zu guter Letzt eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn nach Glenelg.

Danach ist nur noch Schwimmen sowie ein leckeres Abendessen angesagt. Der heute erstandene   Brown Brothers Tarrango schmeckt mir noch genauso gut wie vor 6 Jahren.  
Webadressen:
Wetter: Morgens bereits 27°C, bedeckt,Tröpfelregen

Adelaide




 


 
11.04. (Sonntag) <  Kangaroo Island  >
Heute 6:30 h raus, Taxi wieder für 8:15 h ordern und 2. Versuch nach Kangaroo Island. Ich fliege ca. 25 Minuten mit einer 2motorigen Maschine (16 Sitzplätze) nach Kangaroo Island (140 km entfernt). Für mich der erste Flug in so einem kleinen Flugzeug. Start und Landung sind butterweich.

Mein Guide heißt Rod Buick und erwartet mich schon im Flughafengebäude. Ohne Sucherei geht es also nahtlos weiter mit dem Kleinbus. Wir sind eine Mini-Reisegruppe von 6 Personen.

Die Insel ist die drittgrößte nach Tasmanien und Melville Island im Northern Territory bei Darwin. Sie ist 155 km lang und 55 km breit. Auf Kangaroo Island sind ca. 30 Tierarten, 250 Vogelarten und 850 Pflanzen heimisch. Die Insel wurde 1802 von Matthew Flinders, einem englischen Forscher, entdeckt.

Nach kurzer Fahrt machen wir im Flinders Chase National Park ein kurzes Cappuccino-Päuschen. Auf dem Rückweg zum Bus können wir eine leibhaftige Känguru-Mutter mit Nachwuchs streicheln. Weiter geht's zu dem Remarkables - die wirklich bemerkenswerten Felsen, von denen niemand weiß, wie sie vor 10 Mio. Jahren dort hinkamen. Rundherum sind außergewöhnlich schöne Buchten. Wir können diese von Wind, Wetter und Salz geformten Granitfelsen sogar begehen und aus nächster Nähe  fotografieren-/filmen, wirklich beeindruckend.

Unser nächster Stopp ist der 1906 errichtete Leuchtturm am Cape du Couedic. Auch hier wieder atemberaubende Brandung als Aussicht. Von hier fahren wir 2 Minuten zum Fußweg, der zum Admiralsbogen führt. Ein natürlicher Felsbogen, der durch die starke Brandung geformt wurde.
Hier ist die   Brutkolonie von neuseeländischen Pelzseehunden. Die Beschilderung weißt ausdrücklich auf neuseeländisches Hoheitsgebiet hin!!!

Auf geht's zum Aussie-BBQ, das mich nicht so vom Hocker reißt. Beim anschließenden "Koalawalk" können wir einige Wallabies und sogar Koalas sehen. Letztere drehen mir zwar nicht den Rücken zu, wie im Zoo, aber sie sitzen so hoch in den Bäumen, dass nur einer als Motiv für mein Objektiv brauchbar ist, aber immerhin, schon mehr als bisher. Letzte Station ist die Seal Bay, in der die australischen Seehunde ihre zweitgrößte Kolonie haben mit ca. 600 Tieren. Wir kommen mit unserem Guide bis auf wenige Meter an die Tiere heran und erleben von Gähnen bis Kämpfchen zwischen den Seehunden allerhand.

Dann muss ich leider nach einem wunderschönen Tag Abschied von Kangaroo Island nehmen. Nach 20 Minuten erlebe ich als abschließende Krönung noch einen tollen Nachtanflug auf Adelaide. Ein Lichtermeer, das postkartenreif ist. Die Schlacht um ein Taxi ist am General Aviation Terminal nicht so einfach. Die, die da sind, sind bereits bestellt. Aber ein Taxifahrer bestellt mir ein neues Taxi und nach wenigen Minuten kommt es angefahren; auf zum Hotel. Das Abendessen fällt wegen dem mittäglichen BBQ aus, ebenso wie das Schwimmen, da es inzwischen nach 19 h ist und der Pool geschlossen . Nach der Dusche gönne ich mir noch ein Gläschen von meinem leckeren roten Tröpfchen. Im Nachhinein hat es sich also als besser erwiesen, dass die Sightseeingtour zu Fuß gestern war. Denn das Wetter hat heute mit fast strahlend blauem Himmel viel besser für meinen Ausflug gepasst.
Webadressen:
Wetter: Sonnig, Adelaide 27°C, Kangaroo Island mit 24°C - fast keine Wolke

Kangaroo Island


Admirals Arch, Kangaroo Island


The Remarkables, Kangaroo Island






12.04. (Montag) < Adelaide >
Vorab bemerkt, der Wetterbericht hat mir gezeigt, dass ich mich auf dem zur Zeit wärmsten Kontinent dieses Planeten aufhalte. Nach dem Frühstück mache ich mich auf zur nahe gelegenen Central Bus Station, um eine Tour in das Barossa Valley zu unternehmen. Mit mir sind etwa 30 Leute an Bord des Busses. Mark, der Busfahrer gibt uns umfangreiche Erläuterungen.

Der erste Stopp ist am Barossa Reservoir's  Whispering Wall. Danach geht es zu Bienenstich   mit Tee/Kaffee in die Lyndoch Bakery in Hahndorf. Schmeckt tatsächlich fast wie zu Hause. Das Barossa   Valley wurde ursprünglich von Deutschen aus Schlesien besiedelt, daher haben viele Orte noch deutsche Namen, Straßenbezeichnungen und Einwohnernamen.

In der Langmeil Winery wird uns ein kurzer intensiver Einblick in moderne Weinherstellung gewährt, der älteste Rebstock ist ca. 147 Jahre alt. Anschließend geht es zur Weinprobe, die mich aber nicht vom Hocker reißt. Auf dem Mengler Hill Lookout kann man fast das ganze Barossa Valley überblicken, nur darf   man sich den Weinanbau nicht so wie in Deutschland an Rhein und Mosel vorstellen. Es heißt zwar auch Vineyard, aber ein Berg ist es nicht, vielmehr ist alles relativ flach. In Kaeslers Wine Restaurant wird uns das im  Preis enthaltene Mittagessen (ich entscheide mich für Pasta) serviert, der Nachtisch ist sehr süß und macht mich letztendlich pappsatt. 

Auch die hier anschließende Weinprobe überzeugt mich nur bei den lieblichen Weinen. Abschließend geht  es zum Weingut von Wolf Blass, das ist aber schon eine richtige Fabrik mit glänzenden Stahltanks, in denen die Fermentierung stattfindet. Den Shiraz hatte ich schon auf Tasmanien probiert und für gut befunden, aber nach dem Brown Brothers reißt mich das hier wieder nicht vom Hocker. Einzig der Port ist akzeptabel.

Die Rückfahrt nach Adelaide führt uns über den Stuart Highway, in der Gegenrichtung endet er erst   in Darwin und führt mitten durch das rote Herz Australiens. Im Hotel habe ich den Pool für mich allein und dann muss ich mein "zerstreutes" Zimmer aufräumen, morgen geht es weiter.
Webadressen:
Wetter: in Adelaide ca. 28°C, im Barossa Valley ca. 25°C, bedeckt



 
13.04. (Dienstag) < Adelaide - Kingston >
Anscheinend ein Tag, der sich zum Hindernislauf mutiert. An der Rezeption will man mir das Zimmer   nochmals berechnen. Bei Thrifty wird erst um 8:30 h statt um 8 h geöffnet, die Buchung liegt beim   Airport-Büro, aber das Auto bekomme ich dann doch; es ist wieder ein Mitsubishi Lancer, diesmal in weiß.


Die Fahrt aus Adelaide heraus entpuppt sich als einfacher als angenommen. In Hahndorf verlasse ich die A 1, um deutsches Brot (das Vollkornbrot entpuppt sich nach dem Knatschtoast als Delikatesse und ich falle mit Heißhunger darüber her!) zu kaufen, sowie meinen Weinbedarf zu befriedigen. Die zunächst   als falsch angenommene Fahrtrichtung erneut nach Adelaide erweist sich wegen fehlender Auffahrt
doch als richtig. Über Murray Bridge geht die Fahrt Richtung Süden. Die Landschaft  kann man kaum als solche bezeichnen, wird aber zunehmend abwechselungsreicher, Marschen wechseln mit Dünen ab.

Kingston wird erreicht, meine Übernachtungsstation. Ich bin mit mir schnell einig, dass ich freiwillig hier  nicht wohnen möchte. Das Hotel erweist sich als gerade noch akzeptabel. Überall wird der für diese Gegend bekannte Lobster angeboten. Ein mehrstündiger Spaziergang zeigt mir viel Gegend, alle  notwendigen Geschäfte, sowie eine Wäscherei. Dies bringt mich auf die Idee, die ohnehin fällige   Wäsche zu erledigen, mit 11 AUD$ bin ich dabei. Zu allem Überfluss habe ich mein Buch im Hotel in Adelaide  vergessen, war in der Bettdecke eingewickelt. Ein Telefonat regelt das Nachsenden nach Sydney (wo es nie ankommt). 

Auf meinem Spaziergang entdecke ich das Royal Mail Hotel, das dienstags den „fisherman's basket" für AUD$ 9,50 anbietet. Ich entscheide mich fürs Zuschlagen, incl. Salat- und Gemüsebuffet, wohlgemerkt; Fisch satt und superlecker. Die Weinempfehlung des Chardonnay trifft     auch meinen Geschmack. Ich bin also pappsatt und rundherum glücklich meinem Hunter Valley Rosemount Shiraz mit knüppeldicken 14 % Vol. in meiner Bleibe entgegen gelaufen. Schnakenjagd scheint heute angesagt...
Webadressen:
https://www.royalmail-hotel.com.au/
Wetter:ca. 28 - 30°C, bedeckt
gefahrene km: 320


14.04. (Mittwoch) < Kingston - Halls Gap >
Als Frühstück fried eggs. Tanken und 8:30 h bin ich on the road Richtung Naracoorte. Ich mache eine fast 70minütige Führung durch die „Victoria Fossil Cave". In den Höhlen herrschen angenehme 17°C. Ich sehe wunderschöne Stalaktiten und Stalagmiten, die über 200000 Jahre alt sind. Ich bekomme einen Vorfahren des heutigen Kängurus, der keinen Schwanz und große Vorderbeine besitzt genauso wie eine Art Kamm auf dem Rücken (ca. 50000 Jahre alt), zu sehen. Gegenpart ist ein ca. 150 kg schwerer Fleischfresser, der nicht nur 2 große Reißzähne besitzt, sondern im Schädel auch eine faustgroße Aussparung für die Kiefermuskulatur. Hält man sich die Finger an die Schläfen und bewegt den Unterkiefer, wird einem bewusst, welche Kraft im Kiefer dieses Tier gehabt haben muss. Nach einer Birne und einem Stück Vollkornbrot gönne ich mir noch einen Kaffee und auf geht es in die nächste Höhle. Die Führung durch die Alexandra Cave dauert ca. 30 Min. Wir sind ca. 12 - 15 Meter unter der Erde und es   bieten sich uns nochmals andere Eindrücke und Arten von Tropfsteingebilden, da hier ganz anderes Terrain vorherrscht.

Durch die platte Pleene mit weiten Weizenfeldern und vielen Rauchschwaden am Horizont fahre ich Richtung Halls Gap. Einzige Abwechselung ist ein Emu am Straßenrand. Die Uhr muss wieder 30 Minuten vorgestellt werden, da ich kurz hinter Naracoorte South Australia verlasse und mich nun in Victoria befinde. Über eine kurvige Straße treffe ich gegen 16:30 h Ortszeit in Halls Gap ein. Ich bin sehr positiv überrascht von meiner Unterkunft, Luxus pur mit riesiger Dusche.

Da ich noch einen hausfraulichen Anfall in Form von Bügeln vor mir habe und der Zoo sowieso schon zu hat, gehe ich auch mit gutem Hunger um 18 h essen. Das Essen ist sehr lecker (Filetsteak  ist butterzart).   Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang steht mir der Sinn. Ich trabe los und treffe im Vorgarten meines Hotels drei leibhaftige Kängurus. Auf dem Rückweg sind sie zu viert wieder da, ich hole meine Kameras, um dieses Erlebnis festzuhalten. Die Dusche wird getestet und ich beschließe den Tag mit meinem obligatorischen Betthupferl Weinchen.

The Gost of Halls Gap
In der Nacht auf Pieseltour. Auf dem Rückweg zum Bett denke ich: komisch so hell an der Appartmenttür - dort ist doch gar kein Fenster. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass meine abgeschlossene 
Eingangstür des nachts sperrangelweit aufsteht. Niemand vor der Tür, also zu damit, Kette vor und 
abgeschlossen. Ich liege 2 Minuten im Bett auf der Lauer und schon wieder "Sesam-öffne-dich" steht sie 
wieder offen. Nun reicht's. Ich schließe ab, lege die Kette vor, stelle einen Stuhl davor, den ich mit 
einem Koffer beschwere. Nun kann ich wieder ins Land der Träume entschlummern.

Webadressen:
Wetter:30°C, bedeckt, schwitzen angesagt - auch in den Bergen um Halls Gap

Naracoorte Caves





 
15.04. (Donnerstag) < Halls Gap >
Die beiden Damen an der Rezeption schauen mich etwas irritiert an ob meines Berichts zur vergangenen Nacht, geben mir aber ein anderes Zimmer. Ich ziehe also noch vor dem Frühstück um. Anstatt meiner Familiendusche habe ich nun zusätzlich eine Blubberbadewanne.


Ich breche auf zum Pinnacle Lookout. Eine schweißtreibende Gemsentour mit Geländern und Steigleitern, schmale Schluchten, die ich einzeln passieren muss. Oben angekommen, ist es ziemlich windig und frisch,  aber es bietet sich eine fast endlos weite Aussicht. Es fängt an zu regnen und ich mache mich auf den Rückweg. Die Steine werden ziemlich rutschig und auf einer Treppe rutsche ich ab. Nix passiert, der linke Daumen leicht lila, aber frei bewegbar - also weiter geht es. Aufgrund der schlüpfrigen Felsen laufe ich auf die vor mir Absteigenden auf - es drängelt sich und ich komme nur noch langsam voran. Nach fast 3 Stunden bin ich wieder am Auto und habe die jeweils 2,1 km überwunden. Stärkung ist angesagt.


Weiter geht es zum nächsten Lookout mit den "Balconies". Der Weg schlängelt sich geruhsam nach oben - keine Klettertour, mehr ein Spaziergang. Es regnet mehr, der Ausblick nicht ganz so toll, von den "Balconies" genannten Felsen bin ich enttäuscht, da nur aus Abstand und hinter Geländer anschaubar. Nach 30 Minuten bin ich leicht durchnässt wieder am Auto.


Es regnet heftiger, ich mache mich zu den McKenzie Falls aus dem Staub. Dort regnet es nicht mehr. Knappe 1,75 km zum Lookout der Wasserfälle von oben. Der Weg wird immer gemütlicher. Wieder zurück zum Ausgangspunkt und zum Abstieg zum unteren Teil der McKenzie Falls. Ein wunderschönes Naturereignis ist meine Vorabbelohnung für den folgenden schweißtreibenden Aufstieg zurück zum Auto. Kurzes Kaffeepäuschen und weiter geht's zum Wildlifepark.  


Dort sehe ich Wallabies, Koalas aus nächster Nähe, ein Albino-Känguru und ein rotes, Emus und Dingos. Nun habe ich die Nase voll von der Lauferei für heute. Einkaufen, Duschen und salonfein machen fürs wohlverdiente Abendessen. Im Nachhinein betrachtet hat es sich als gut erwiesen, dass ich die sehr anspruchsvolle Klettertour zum Pinnacle-Lookout vor dem großen Regen gemacht habe. In einem Anfall von Leichtsinn gönne ich mir ein Kalorienbömbchen: Schokoladen-Erdbeer-Kokos-Käsekuchen. Wow - ein Hochprozentiger muss hernach her und ich rolle mich zurück in meine Kemenate.
Webadressen:
Wetter:18- 24°C, teils windig, teils schaurig


Pinnacles Walk, Grampians National Park




The Balconies, Grampians National Park


McKenzie Falls, Grampians National Park



 
16.04. (Freitag) < Halls Gap - Port Campbell >
Nach einem spartanischen Frühstück, nach der Völlerei des Vortages steht mir das gut zu Gesicht, verlasse ich Halls Gap schon vor 9 h. Die Wolken hängen sehr tief und der Nieselregen kommt und geht. Meine   Fahrt gen Südküste bleibt von diversen Kanguru-Kontakten nicht verschont. Zum Glück sehe ich die Biester rechtzeitig, obwohl sie mit dem Hintergrund des Straßenrandes verschmelzen. 


In Hamilton mache ich eine kurze Rast, um einen Kaffee zu trinken, daraus wird eine überraschende
Shoppingtour. Die absolut günstige Fleecejacke konnte ich zu dem angebotenen Dumpingpreis nicht im Laden lassen.


Weiter geht es Richtung Portland, dort stoße ich auf den Anfang einer atemberaubenden Küstenlinie. Zwischen Port Fairy und Warrnambool ist der erste von zahllosen Lookouts angezeigt, mit The Crags  sehe ich mich das erste Mal mit den Naturwundern der Küstenlinie konfrontiert. 


Hinter Warrnambool beginnt die Great Ocean Road, die zwischen 1918 - 1932 von den die europäischen Kriegsschauplätze verlassenden australischen Soldaten zur Erinnerung an ihre gefallenen Kameraden  erbaut wurde. Diverse Lookouts lösen sich in rascher Form ab, um einen Eindruck zu vermitteln von der Kraft des südlichen Ozeans. Die Steilküste erhebt sich ca. 80 - 100 m über den heranrasenden   Brandungswellen. Mit Urgewalt haben die Wellen über Jahrmillionen für das Auge absolut spektakuläre  Bilder geschaffen. 


Zu nennen sind für den heutigen Tag Namen wie The Grotto, Bay of Islands, Bay of Martyrs, London Bridge (1990 teilweise eingestürzt) und The Arch. Ich stehe mit Staunen und sehr sprachlos vor diesen Wundern der Natur an einer Traumstraße der Welt. Der Wettergott ist mit mir, obwohl es immer wieder schauert.  Tagelang könnte man den hohen Wellenkämmen zusehen, die laut an den Felsen zerbrechen. Der Wind ist extrem heftig und bereitet mir erhebliche Mühe, die Videokamera einigermaßen ruhig zu halten. In Port Campbell ist ein weiteres Hotel der Comfort Inn Gruppe meine Station für die Nacht. Nach einem Cappuccino mache ich mich auf, um noch ein wenig die Beine zu vertreten, der 2-Mile-Beach ist mein Ziel. Leider fängt es gleich zu Beginn heftig an zu regnen, so dass ich enttäuscht ins Hotel zurückkehre. Zum Abendessen genehmige ich mir hiesiges Blue-Eye-Filet.  
Webadressen:
Wetter:ca. 18 - 20°C, stellenweise bedeckt mit sonnigen Abschnitten, Schauer

Great Ocean Road

London Bridge, GOR

The Arch, GOR

 
17.04. (Samstag) < Port Campbell - Melbourne >
Lautes Erwachen mit kräftigem Sturm. Wie der Storch im Salat bin ich in die Kälte des Bades gehuscht und das trotz offener Tür und dem wärmenden Heizradiator während der ganzen Nacht, Augen zu und durch. Frühstück heute Pfannkuchen mit Ahornsirup. Für meinen Geschmack typisch australisch:   luftig und nix drinne (so wie Biskuitteig) – immerhin eine Abwechslung.


Es kommt die Sonne raus, aber der heftige Wind bleibt den ganzen Tag. Kurze Fotosession an der Küste von Port Campbell - Schwerstarbeit, die Geräte bei dem Wind zu halten. Im Info-Büro besorge ich mir noch einen Stadtplan von Melbourne und weiter geht es an der Küste entlang. Erster Stopp an der Loch Ard Gorge mit einem Blowhole, das nicht so richtig will, die Loch Ard Gorge selbst, die atemberaubendes Brandungsspiel bietet - ebenso wie die Razors und der Sherbrook River. Letzter ist als Fluss nicht so spannend, bietet aber die Möglichkeit, noch bis zum Strand zu kommen: auf gleicher Höhe mit den wellenbrechenden vorgelagerten Felsen. Ich habe mich dort sehr lange aufgehalten und komme dann mit hohen Erwartungen zu den "Twelve Apostels". Die sind zwar sehr spektakulär aber andererseits  auch enttäuschend schnell abgehandelt. Weiter geht es zu den Gibson Stepps. Über die steilen Stufen gelange ich an den Strand. Ein Selbstversuch mit der Videokamera gelingt mir hier.


Auf der Weiterfahrt nach Geelong ereilen mich teils starke Regenschauer und schleichende Autofahrer, die mich fast zur Weißglut bringen. Geelong bietet sich mir als unerwartet große Stadt, die ich jedoch rasch auf der Hauptstraße durchquere. Und dann kommt Melbourne. Kurz vor der Abfahrt vom Freeway stelle ich fest, dass ich auf einen kostenpflichtigen Tunnel zurolle - mit Warteschlange. Kurz entschlossen also runter von dem Freeway und ab durch die Mitte. Nerven kostet mich hier die doppelte Straßenführung mit Grünstreifen dazwischen, die ein Abbiegen in die gewünschte Richtung unmöglich macht, wenn man auf der falschen Seite ist. Nach kurzem Einkreisen finde ich in der 3,2 Mio-Einwohner-Stadt aber doch schnell mein Hotel. Ein kurzer Spaziergang vor der Dusche und ab zum Steak.

Webadressen:
Wetter: sehr wechselhaftes Wetter von Sonne bis heftigem Regen und vor allem recht stürmischem Wind bei ca. 20°C

Loch Ard Gorge, GOR

The Razorback, GOR

Twelve Apostel, GOR



 
18.04. (Sonntag) < Melbourne >
Melbourne, um 9 h bin ich bereits unterwegs, viel zu früh für einen Sonntag, wie sich herausstellt, die Bürgersteige sind noch alle hochgeklappt. Die Concierge hatte mir am Vorabend beim Einchecken empfohlen, die City Circle Tram zu nehmen, um einen ersten Eindruck der Stadt zu bekommen. 


Die Tram ist umsonst, fährt am Sonntag aber erst ab 10 h. Die nächste Station zu Fuß ist daher die Flinders Street Station, ein riesiges Bahnhofsgebäude aus dem letzten Jahrhundert.    

Entlang des River Yarra schlendere ich in Richtung Melbourne Aquarium. Ein sehr weiser Entschluss, wie sich im Nachhinein herausstellt. Das Gebäude ist noch jung an Jahren, dementsprechend attraktiv sind die einzelnen Abteilungen. Besonders beeindruckend ist der Meeresgrund mit Darstellungen von Korallen in tropischen Farben mit entsprechender Fischvielfalt. Das absolute Highlight ist aber wohl der Fischtunnel, hier ist man umgeben von ca. 2 Mio. ltr. Wasser, während 4000 bunte Fische, incl. Haien und Riesenmantas mit 2 m Spannweite mich umschwimmen.
  

Die Rialto-Towers, mit 253 m das höchste Geschäftsgebäude der südlichen Hemisphäre, bieten   einen phantastischen 360 Grad-Blick über Melbourne und die nähere Umgebung. Die Luft ist relativ  klar, so dass die Aussicht dementsprechend ist. Ich  entdecke den Albert Park (Formel 1-Racingcourse),    das Olympiastadion von 1956 sowie das National Tennis Centre, Austragungsort der alljährlichen Australian Open, sowie viele andere Dinge.


Zurück auf dem Boden der Tatsachen folge ich den Hinweisen der Goldenen Meile. Ein 4 km langer Weg, markiert mit 2200 Messingplatten in den Gehsteigen, weist den Weg durch das Citycenter mit historischen Gebäuden, Shopping Malls und mehr. Zum Abschluss schlendere ich über die Bourke Mall. Alles läuft relativ ruhig ab, obwohl Sonntag ist, haben die meisten Geschäfte geöffnet. Rustikal geht es im Queen Victoria Market zu, über 1000 Stände bieten hier ihre Waren feil. Sonntags ist bis 16 h geöffnet, leider komme ich ein wenig zu spät und schaffe es gerade noch, ein wenig Obst zu ergattern. Zurück im Hotel leiste ich mir ein frühes Dinner mit Linguini  um danach zu relaxen. 
Webadressen:
Wetter: ca. 16°C, bedeckt, teilweise starker Wind

Rialto-Towers, Melbourne





 
19.04. (Montag) < Melbourne - Lakes Entrance >
Ich starte um 8:45 h vom Elisabeth Tower Hotel Richtung Lakes Entrance. Alles in allem brauche ich 85 Minuten, um die Stadt Melbourne hinter mir zu lassen. Der Berufsverkehr ist weniger hinderlich als die vielen roten Ampeln. "Grüne Welle" scheint hier nicht bekannt zu sein. Weil Foster abseits der Route liegt, bin ich bis Yarram durchgefahren. Eine kleine Sünde beim Bäcker (mit Sahne gefüllt) zum Kaffee und ab in den Bottleshop im Supermarkt. Gleich auf der Ecke begegnet mir der Brown Brothers Tarrango und ruft  "nimm mich mit". Weiterfahrt nach Bairnsdale, wo eine sehenswerte Kirche von 1913 für meinen heutigen Kulturpart sorgt; ein venezianischer Künstler, also Kultur pur.


Viertel nach drei treffe ich in Lakes Entrance im Sherwood Motor Inn ein. Auf in die Wanderschuhe zur Herausforderung 4,6 km in 2 1/2 Stunden, der Lakes Walk. In 70 Minuten bin ich incl. Fotosession damit fertig. Hatte aber immerhin mal den 90-Miles-Beach damit für ein kurzes Stück beschritten.


In Lakes Entrance reiht sich wirklich Hotel an Shop, an Cafe usw. Na ja, in den Saisonhauptzeiten kein beschauliches Örtchen. Nach dem Duschen auf zum Dinner. In einem einfach gehaltenen Seafood Cafe entscheiden ich mich für Knoblauchbrot mit Käse überbacken (Balsamico zum Tunken - sehr lecker) und King Dory-Fischfilet mit Spinat, Wedges und Salat. Super lecker und genau die richtige Portion zum Wohlfühlen. Das obligatorische Glas Rotwein zum Essen halte ich nicht weiter für erwähnenswert.
Webadressen:
Wetter: bedeckt bis strahlend blauer Himmel bei 20°C

Lakes Entrance


90-Mile-Beach, Lakes Entrance


20.04. (Dienstag) < Lakes Entrance - Cooma >
Relativ früh breche ich auf, um nach Cooma in den Snowy Mountains zu gelangen. Die Snowy Mountains  gehören zur Great Dividing Range, der Mt. Kosciuszko ist mit 2228 m der höchste Berg Australiens.    Im Winter steppt hier angeblich der Bär, ich zähle immerhin 15 Skilifte und entlang der Straße durch den N.P. stehen Schneestangen.


Nach einer frühen Ankunft mache ich mich auf in den Nationalpark. In Jindabyne zweigt eine Stichstraße nach Charlotte Pass ab, hier kann man großartige Wanderungen durchführen. Ein wolkenloser Himmel   gibt mir kleine Eindrücke einer fast menschenleeren Landschaft. Highlight ist u.a. ein Straßenschild mit einer Warnung vor Kängurus, dieses allerdings skifahrend. Es ist erfrischend, noch Behörden zu finden, die das Leben nicht so ernst nehmen. Der wolkenlose Himmel beschert mir einen fantastischen Sonnenuntergang. Zum Abendessen gönne ich mir ein indisches Lammcurry.
Webadressen:
Wetter: ca. 15 - 22°C, wolkenloser Himmel, ab 1950 m in Charlotte Pass deutlich kälter

Snowy Mountains 


Sonnenuntergang am Lake Jindabyne
 
21.04. (Mittwoch) < Cooma - Sydney >
7:45 h bin ich durch den dichten Nebel aus den Snowy Mountains Richtung Sydney gestartet. Gut durch die Großstadt (4,1 Mio. Einwohner) zum Hotel direkt in die Tiefgarage. Gegen 12 h checke ich ein. Mein Zimmer ist im 11. Stock. Cappuccino und kurze Hosen, auf in den Kampf.


Ich spurte bei einer enormen Schwüle durch den Hyde Park Richtung Oper, wo ich noch meine Karte für die Aufführung heute Abend abholen muss. Mit der Karte im Rucksack geht es dann richtig los. Einmal rund um die Oper - die Gefängnisinsel, der Marinehafen und natürlich der Blick auf „The Rocks" und den „Kleiderbügel", sprich die Harbour Bridge. Es zieht mich zum Circular Quay. Endlich das seit Wochen herbeigesehnte und kalorienmäßig ersparte Eis. Ich erkundige mich nach der Fähre zum Olympia Park, die ich morgen benutzen will.


Dann stürme ich zum Tower der Harbour Bridge wegen einer wunderschönen Aussicht. Leider Essig, da dieser renoviert wird und man zunächst zu Fuß bis dorthin die Brücke erlaufen muss. Da ich direkt darunter bin, ist das nicht mehr zu schaffen. Etwas enttäuscht mache ich mich über die George Street   auf zum Queen Victoria Building. Es ist sehr beeindruckend. Auf 4 Etagen Laden an Laden vom allerfeinsten incl. Cafes und Restaurants. Nachdem ich den Snowy-River-Hut, den ich mitbringen soll, erstanden habe und dort auch gleich eine neue Geldbörse (aus Känguru-Leder)  kaufe, lasse ich mich erschöpft beim Italiener fallen. Pasta (Gnocchi mit Bolognese) mit einem Gläschen Weißwein gönne ich mir.

Spurt zum Hotel, duschen und wieder Richtung Oper. Mal sehen, wie mir die die Aufführung gefällt... Mein Stück "Kultur pur" (Carlo Goldoni: The Servant of the two Masters) ist richtig super gespielt von der Nachwuchstruppe. Schrille Kostüme, wirklich lustig und locker aufbereitet die als schweren Happen vermuteten Texte. Der Humor mit Selbstkritik, Ironie und Interaktivität zum Publikum ist toll rübergebracht. Mimik, die Bände spricht; ich bin wirklich hin und weg und bin noch durch die laue Nacht zum Hotel zurückspaziert (denn dieTaxifahrt auf dem Hinweg war wirklich mehr als schleppend).
 
Opera House, Sydney

Circular Quay, Syndey

Harbour Bridge, Sydney

22.04. (Donnerstag) < Sydney >
Endlich mal wieder ein richtiges Frühstück für mich. Es ist etwas frisch und nur nebelig dunstig zugezogen. Ich laufe zum Quay 5, wo meine Fähre zur Homebush Bay (Olympia Park) startet. Bei der ca. einstündigen Hinfahrt bekomme ich aufgrund des Nebels kaum was zu sehen. Einzig die riesigen Dimensionen dieser  dieser Stadt werden einem bewusst.

Zum Olympia-Gelände ist ein 50minütiger recht langweiliger Fußmarsch angesagt. Auch hier wieder das Sydney Dome und die Mehrzweckhalle und die umliegende Anlage riesengroß. Meine Rettung ist das Novotel, vor dem ich ein Taxi zum Quay für die Fähre ergattere. Ansonsten wäre es unmöglich gewesen, rechtzeitig zurück zu kommen. Eigentlich hätte der Tag so schön beginnen können, meine Beharrlichkeit, unbedingt den  Sch... Olympia Park sehen zu wollen, ist eine krasse Fehlentscheidung. Entgegen den Aussagen im Reiseführer das Olympiastadion "Telstra Dome" geschlossen und auch sonst nur tote Hose. Eine wunderschöne Rückfahrt, da sich der Nebel inzwischen gelichtet hat. 


Ich steige mit einer ganz anderen Ansicht von Sydney in Darling Harbour bereits aus, um einen kürzeren Fußweg zum Sydney Tower zu haben. Auf der Aussichtsebene bietet sich mir aus 253 m Höhe eine tolle Rundumsicht. Bis Bondi Beach kann ich blicken. Ungeahnte Weite, nichts als Stadt bis zum Horizont. Wieder auf dem Boden der Tatsachen quere ich den Hyde Park und besichtige in aller Kürze die wundervolle St. Mary's Kathedrale, auch diese wieder in eindrucksvoller Größe und Schönheit.


Zurück im Hotel erhalte ich die Nachricht, dass sich die Abholung für den Helikopterflug um eine halbe Stunde auf 16:15 h verschoben hat. Der Shuttle-Bus des Heli-Dienstes steht pünktlich vor der Tür. Sehr gewissenhaft wird mein Gewicht ermittelt und das Briefing wird durchgeführt. Ein Glas Chardonnay verkürzt die Wartezeit auf den Sunset-Flight. Pünktlich um 17:14 h hebt der viersitzige Heli mit dem Piloten Mark und mir ab. Über Kopfhörer lausche ich den Gesprächen mit dem Tower von Sydney   Airport, wo es laut Mark very busy zugeht. Danach kann ich nur noch staunen. Der Morgendunst und auch die letzten Dunstschleier des Nachmittags haben sich verzogen. Ein wolkenloser Himmel lässt die Skyline messerscharf wirken, der Sonnenuntergang zeigt seine besten Farben. Der Flug geht über die Vororte zur Küste, die weltberühmten Strände von Manly und Bondi liegen unter mir. Im zunehmenden   Dämmerlicht zeigt die Stadt ihre Lichter. Skyline, Harbour Bridge und Opera House präsentieren sich in glitzernden Lichterkaskaden. Um mehr zu beschreiben, fehlen eigentlich die Worte. Nach mehreren Schleifen über Port Jackson und Darling Harbour nimmt der Heli wieder Kurs auf den Ausgangsort. Der Shuttle bringt mich zurück ins Hotel und ich leiste mir ein Abendessen beim Thai.

Webadressen:
Wetter: morgens Nebel, zunehmend aufklarend, ca. 25°C, Sonne

Darling Harbour, Sydney 

Sydney Tower


Blick auf Hyde Park und St. Mary's Cathedral, Sydney



Manly



 
23.04. (Freitag) < Sydney - Hunter Valley >
Heute heißt es Abschied nehmen von Sydney, aber ich habe am Vortag beschlossen, es ruhig angehen zu   lassen. Daher klingelt der Wecker erst um 7 h, ich gehe gemütlich zum Frühstück und fange danach an,  alles reisefertig zu machen. Um kurz vor 9 h mache ich mich auf den Weg Richtung Harbour Bridge, denn da muss ich drüber. Alles klappt besser als erwartet und nach einer 3/4 Std. liegen die Vororte bereits hinter mir.

Ich habe eine Alternativroute Richtung Hunter Valley ausgesucht, die mir einige nette Panoramablicke  erlaubt. Links und rechts der Straße ist teilweise nur noch Wasser. Gegen 13 h treffe ich im Hill Top Country Guest House ein. Die Zuwegung ist "natürlich“ eine Gravelroad, die Aussichten auf die umliegenden  Landschaften sind beeindruckend. Anscheinend ist irgendetwas mit meiner Buchung schief gelaufen,   aber ich bekomme ein Zimmer. Gegen Mehrpreis wechsele ich in eine bessere Kategorie.

Morgen sitze ich nach 3 Wochen Abstinenz das erste Mal wieder im Sattel. Gebucht habe ich noch für Sonntag eine Ballonfahrt, hoffentlich spielt das Wetter mit, sowie für Montag eine Winerytour per Bus, 6 Vineyards sollen besucht werden und alle mit Weinprobe. Da meine sauberen Klamotten langsam  zur Neige gehen und am Montag ANZAC-Day ist (einer der höchsten Feiertage Australiens) fahre ich zur Wäscherei nach Cessnock. Außerdem ist Großeinkauf angesagt, erstaunlicherweise gibt es einen Aldi. 

Auf dem Rückweg ordere ich noch einen Tisch in einem naheliegenden Restaurant. Bis dato das kulinarische Highlight heute Abend bei Mojo's – eine Gravelroad weiter. Als Häppchen vorweg Ciabatta mit Butter und in warmen Rotwein eingelegte Oliven. Eine geniale Tomatensuppe, die richtig tomatig schmeckt. Die Krönung das Barramundifilet auf Safran-Risotto. Dazu ein leckeres Tröpfchen in Autofahrerdimension - sprich  Fingerhut-probier-Gläschen. Der Leistung entspricht der Preis. Mit 30 km/h schleiche ich wegen der großen Felsenkängurus ins Hill Top zurück unter einem mit Sternen übersäten Himmel, den es bei uns zu Hause so nicht gibt.
Webadressen:
Wetter: fast wolkenloser Himmel, 28°C


 

Hill Top Guest House, Hunter Valley

Hunter Valley
 
24.04.2004 (Samstag) < Hunter Valley >
Das erste Mal in diesem Urlaub: ausschlafen ohne Wecker, 7:30 h aufstehen. Ich bin also nicht weit gekommen in dieser Kategorie. Von 12 h auf 10 h wurde der Ausritt vorverlegt (um so besser). Dafür dauerte es geschlagene 40 Minuten, bis auch der letzte Reiter auf dem Pferd sitzt. Der Ausritt mit der Anfängertruppe ist nach einer guten Stunde bereits fertig (nicht erst nach 90 Minuten).


Nach meinem obligatorischen Cappuccino starte ich zur Upper-Hunter-Valley-Sightseeingtour. Die Hunter Valley Gardens und die gleichnamige künstliche Stadt reißen mich nicht gerade vom Hocker. Weiter auf der Fahrt mit einem 2-Sorten- je-ein-Schluck Winetasting bei Tyrells. Ich bringe meine Fußnägel in Deckung und will noch zum Weingut Rosemount. Nach fast einer Stunde Fahrt treffe ich dort ein und muss enttäuscht feststellen, dass die nur bis 16 h offen haben. Ich bin also eine schlappe Stunde zu spät. 


Ich breche also Richtung Heimat auf, um mir wenigsten ein Dinner zu gönnen. Im dritten Lokal ergattere   ich endlich einen Tisch. Eine sehr leckere Brocolicremesuppe und ein vorzügliches Schwertfischfilet  auf Basilikum-Polenta und mit Tomaten-Zucchini-Knofi-Salat entschädigt mich für die heutige Mühsal, dazu auch noch für die Hälfte des Geldes zu gestern. Endlich an meiner Zimmerpforte eingetroffen, finde ich die Mitteilung, dass die Ballonfahrt für morgen wegen zu viel Wind abgesagt wurde. Ich disponiere also für morgen um.
Webadressen:
Wetter: wolkenloser Himmel, teilweise heftiger Wind, 24°C



 
25.04. (Sonntag) < Hunter Valley >
Um 10:30 h vormittags habe ich bislang auch noch nie Wein getrunken. Aber um endlich bei Rosemount   an die Quellen zu gelangen, bleibt mir nichts anderes übrig. Meine Erwartungen werden nicht enttäuscht.   Vor allem die neue Kreation dieses Jahres, genannt Sangiovese, hat es mir angetan. Da ich noch etliche km vor mir habe. ist aber nur Zunge anfeuchten angesagt. Ich erlaube mir aber noch einen schönen Kaffee. 


Weiter geht die Fahrt Richtung Scone, dem Zentrum der australischen Pferdezucht, speziell für   Vollblüter. So gepflegte Koppeln, kilometerlang mit schwarz gestrichenen Zäunen, die zusätzlich noch mit Karnickeldraht abgedichtet sind, habe ich bislang noch nie gesehen. Die Anwesen zeigen deutlich die Macht des Geldes.


Kurz hinter Scone liegt der Burning Mountain. Über einen Berg-und-Tal-Track steige ich empor zu dem   geheimnisumwitterten Berggipfel, der seit vermutlich mehr als 5000 Jahren in seinem Inneren Kohle verbrennt. Die Rundumsicht ist wieder einmal ohne Worte, wie schon so oft in den vergangenen  Wochen.


Danach leiste ich mir noch einen Abstecher zu den Ausläufern des Barrington Tops N.P. Auch hier belohnt mich in den sanften Hügeln hinter jeder Kurve eine neue Aussicht. Auf der Rückfahrt scheitert der Versuch, noch einen Kaffee zu ergattern, kläglich an "wegen is nich".


Mein so mühsam mit einer Reservierung bei Amanda's erkämpftes Abendessen lässt mich an der Quantität fast verhungern und das zu am Sonntag um 10 % erhöhten Preisen. Ohne Nachtisch hätte ich mit knurrendem Magen, es gab übrigens Tortellini, die Lokalität verlassen. Einzig der Wein ist sehr gut. Wie in den 2 Nächten zuvor ein großartiger Sternenhimmel, leider alles unbekannt, da südliche Hemisphäre.
Webadressen:
Wetter: nochmals am Morgen sehr windig, morgens nur 10°C, wolkenloser Himmel, bis 24°C

Rosemount Estate, Denham

Burning Mountain, Scone

 
26.04. (Montag - ANZAC-Day) < Hunter Valley >
Der ANZAC-Day gilt als höchster Feiertag Australiens, viel gemerkt habe ich davon nicht. Normalerweise ist er am 25.04., aber nicht wenn dieser Tag auf einen Sonntag fällt, dann einen Tag später. Ich absolviere nämlich die Hunter-Valley-Wine-Tour. Hier im Hunter Valley gibt es ca. 125 Weingüter aller Größen- ordnungen, d.h. einige exportieren nach Europa, während andere nur den sogenannten Cellar-Door-Verkauf pflegen. Die bekanntesten Lagen sind Rosemount, Lindemans, Wyndham und Tyrell. Meine heutige Tour führt mich zu 5 ausgesuchten Weingütern.


Um 10:30 h holt der Tourbus mich ab, zusammen mit 6 anderen Touries aus aller Welt geht es zunächst   zu Gartelmann, einem importierten Deutschen, der uns durch seine 6 Sorten mit viel Erklärungen schleust. Nicht schlecht die einzelnen Lagen, aber keine Flasche unter 20 AUD$, der Importeur sitzt in Bremen. 


Weiter geht es zu Cooper, der seine Weine nur direkt verkauft. Von den 7 kredenzten Sorten kommt bei mir eigentlich nur der Verdelho gut an, der analog dem Vinho Verde Portugals zu sehen ist.


Danach geht es dann zu Golden Grape, hier verliere ich nach der 18. Sorte den Überblick, zumal auch die süßen Likörweine zur Probe kommen. Auf den Boden der Tatsachen holt mich dann der Dragons Breath zurück, ein Butterscotch mit Rosmarin und Chili. Der Lunch, Fettucini mit einer Schinken-Pilz-Sauce, ist mit insgesamt 25 AUD$ nicht zu teuer bezahlt. 


Danach geht es zu Draytons, hier interessieren mich nur noch die fruchtigen lieblichen Weine, da ich ansonsten wohl den Überblick verloren hätte. 


Das letzte Weingut McGuigan gefällt mir in Sachen Trubel und Sauberkeit weniger, so dass   ich auf jedwede Verkostung verzichte. 


Auf dem Rückweg zu Hill Top sehen ich kurz vor dem Ziel etliche Riesenkängurus, zur anschließenden    Fotosession hatten sie sich dann in weiser Voraussicht verkrümelt. Dinner gibt es heute wegen des vielen Weins hier im Hause, es gibt Chicken. Das Abendessen ist äußerst lecker und sehr stilvoll als Candlelightdinner.

Webadressen:
Wetter: morgens wieder sehr kalt und völlig bedeckt. Tagsüber bewölkt mit sonnigen Abschnitten, ca.22 - 24°C
 

 
27.04.2004 (Dienstag) < Hunter Valley >
Ich sitze um 10 h bereits im Sattel, um heute für alles entschädigt zu werden, was ich beim letzten Ritt erleben musste. Da ich mit Kathy allein  unterwegs bin, habe ich Narrenfreiheit, denn sie begleitet mich  nur als Wegkundige. Unterwegs über Stock und Stein treffen wir wiederholt auf Kangurus, die uns bis    bis zu einer sicheren Distanz beäugen, um dann doch die Flucht zu ergreifen. Begeistert kehre ich zurück.


Nach einem Cappuccino mache ich mich auf den Weg nach Cessnock, um einige kleine Einkäufe zu erledigen. Weiter geht der Weg durch einen der unzähligen N.P. Über Wollombi, Broke und Singleton erreiche ich nach einer abenteuerlichen Fahrt den Lake St. Clair, ein künstliches Produkt. Nichtsdestoweniger liegt er inmitten  von sanften Hügeln in einer zauberhaften  Landschaft. Ich stoppe für eine Herde von Kängurus, die mich neugierig beäugen. Das Abendessen leiste ich mir in einem  Nobelrestaurant. Das Hunter Valley Beef wird am Tisch zubereitet incl. Flambieren. Das Himbeer-Souffle ist auch nicht von dieser Welt.

Webadressen:
Wetter: bewölkt, sonnig, 24°C

Lake St. Clair, Hunter Valley

28.04. (Mittwoch) < Hunter Valley >
Ich stehe schon kurz nach 7 h bei Margaret zum Frühstück als der Hammer kommt: es wurde nachts eingebrochen. Alle neuen Sättel, ihr gutes Service, der neue Fernseher und am schlimmsten, der Hund samt Körbchen wurden mitgenommen. Unfassbar! Gezielt und einfach nur bösartig. 

Danach starte ich in die Blue Mountains. Kurz vor Katoomba wird es immer dunkler, es regnet. Das wird am Echo Point zwar weniger, aber die bis in die Täler hängenden Wolken nehmen mir jede Sicht. Von den berühmten Three Sisters sehe ich nur 1 1/2 - mehr nicht. Enttäuscht fahre ich noch zu den Wentworth  Falls. 1/2 Stunde Treppen runter und wieder rauf. Auch hier gibt der noch dichter gewordene Nebel nichts preis. Da das alles keinen Sinn hat, mache ich mich auf den Rückweg über den Wollemi N.P. Eine wunderschöne Strecke, die mich wenigstens teilweise entschädigt. 


Dinner bei Vittorio's mit Hopi, das Knofi-Brot mit Olivenöl und Balsamico ist der beste Teil des Essens. Qantas ist keine Flugbestätigung für meinen Rückflug abzuringen, da eine Bandansage läuft. Margaret will das im Internet später noch prüfen. Abholung zur Ballonfahrt um 4:45 h. Der Wecker wird auf 4 h gestellt. 
Webadressen:
Wetter: bedeckt mit sehr wenig Sonne, Nebel und tiefe Wolken, teilweise Regen, 20°C

Blue Mountains

 
29.04. (Donnerstag) < Hunter Valley >
Pünktlich steht mein Ballonabholdienst in der Person des Piloten Daren selbst vor der Tür. Bei der Basis- station heißt es umsteigen in ein größeres Vehikel zusammen mit noch 8 weiteren Passagieren. Da es neblig ist, wird ein entsprechender Startplatz ausgesucht. Wir Passagiere werden zur tatkräftigen Mithilfe zur Startvorbereitung eingesetzt. Ein Enemy (Mitbewerber) ist auch da, wie Daren so schön sagt. 


Wir erhalten Verhaltensmaßregeln für den Start und dann gleitet der Heißluftballon empor in den frühen Morgen. Der Anblick von oben zeigt uns teils nebelverhangene Täler, teils die aufgehende Sonne.  Unter uns Weinberge, Viehweiden mit Kühen in Panik, wenn der Brenner angeworfen wird. Das einzige laute  Geräusch kommt von dem dröhnenden Zischen des Gasbrenners, ansonsten gleiten wir lautlos dahin. Dabei überkommt mich eine merkwürdige innere Ruhe, ich möchte nur noch schauen und die Fahrt nie enden lassen. Zwischendurch erreichen wir eine Höhe von 1200 Fuß (400 m). Nach etwa 75 min. legt Daren eine Punktlandung hin.


Wieder beginnt die schweißtreibende Arbeit der Passagiere, um die Ballonhülle sowie den Korb transportfähig zu machen. Zurück zur Basis gibt es Champagner für alle. Es folgt in einem Restaurant   ein reichliches Frühstück, dabei werden die Urkunden über die Teilnahme überreicht. 


Um etwa 10 h bin ich glücklich und zufrieden wieder im Hill Top. Da ich nie richtig wirklich Koalas gesehen habe, beschließe ich eine Fahrt nach Port Macquarie an der Central Coast zum Koala Hospital. Der Freeway ist mit zahlreichen Baustellen durchsetzt, erst gegen 14 h treffe ich ein. Ich habe dann das große Glück, die Fütterung der Koalas mit Führung zu erleben. Das Hospital ist Heim für Koalas   aller Altersstufen von 12 Monaten - 14 Jahren. Es handelt sich um Opfer von Bränden, Hundebissen usw. Unterhalten wird alles nur durch Spenden. Port Macquarie gefällt mir ansonsten mit hellen Sandstränden.   Leider ist das Vergnügen nur von kurzer Dauer, da eine Wetterwand aufzieht. Die Henkersmahlzeit leiste ich mir bei Blaxlands mit Steak. Danach ist Packen angesagt.
Webadressen:
Wetter: bewölkt, gelegentlich Regen, 15 - 25°C

Ballonfahrt, Hunter Valley




Koala Hospital, Port Macquarie

30.04 - 01.05. (Freitag - Samstag) < Sydney - Singapore - Frankfurt - FMO - Lengerich >
Wie sagt man so schön, alles hat ein Ende, so auch meine 4 Wochen Australien. Um 7 h ist die Nacht zu Ende, ich checke meine gesamten Habseligkeiten nochmals durch, bevor Margaret mir ein letztes Mal das Frühstück zubereitet. Auch wartet noch die Abrechnung auf mich. 

Um 9 h starte ich Richtung Sydney Airport International Terminal. Das Wetter macht mir das Abschied- nehmen nicht gerade leicht. Ein strahlend blauer wolkenloser Himmel präsentiert mir nochmals   Bilderbuchlandschaften. Die Beschilderung Airport fängt schon 30 km vor dem Ziel an, diesmal führt der Weg allerdings durch den Harbourtunnel. Ich will zunächst zum International Terminal, um das   Gepäck aufzugeben. Wider Erwarten gibt es auch hier eine Rückgabestelle für mein Auto. Mit ca. 5500 gefahrenen km gebe ich den Mitsubishi Lancer zurück. Ab 12:45 h kann ich einchecken, mein Gepäck geht durch bis zum FMO. Der gebuchte Platz wird mit der Boarding Card bestätigt und ich habe noch Zeit für?? 


Nach der Pass- und Zollkontrolle (wieder Schuhe aus und Rucksack auf) gehe ich ein wenig shoppen und leiste mir noch einen Kaffee. Mein Abfluggate zeigt mir nochmals in aller Schönheit Sydneys Skyline bei geschätzten 25°C. Mit fast 3/4 Std. Verspätung hebt QF 005 dann endlich ab Richtung Singapore. Ohne Menukarte habe ich die Auswahl zwischen Chicken und Roastbeef. Der bereits angesprochene wolkenlose Himmel beschert mir einen wunderschönen Sonnenuntergang mitten über dem roten Kontinent.

Trotz der Verspätung erreichen wir Singapore pünktlich bei 28°C. Die Aufenthaltsdauer beträgt nur 1 Std. Aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen bleibt kaum Zeit, sich etwas frisch zu machen, dann ist schon wieder Boardingtime angesagt. Zum Nachtdinner auf dem Flug nach Frankfurt werden Lachs oder Pasta angeboten. Für den langen Nachtflug gibt es den bei Qantas üblichen Snackbeutel mit Keksen, Obst, Bonbons und Wasser.

Mit 10 min. Verspätung landet QF 005 in Ffm. Ca. 15°C und Nieselregen, typisch deutsches Schmuddel- wetter begrüßt mich. Passkontrolle und ich fahre zum Terminal 1, um meinen Weiterflug zu   boarden und einige Lebensmitteleinkäufe zu erledigen; schließlich haben wir den 1. Mai und alle Shops sind im Gegensatz zu Down Under geschlossen. 


Die Bürokratie holt mich ein, ich werde von Schalter zu Schalter geschickt, schließlich checke ich  elektronisch ein. LH 2090 hat 8:35 h Abflugzeit, pünktlich um 9:40 h landen wir am FMO. Mein Gepäck ist mal wieder nicht mitgekommen. Kalle und Monika erwarten mich bereits. Der Urlaub ist zu Ende.

  

 
gefahrene Kilometer: 6800


Reiserouten
Tasmania



Adelaide - Melbourne - Sydney - Hunter Valley