Australia 2024 (Western Australia)

Western Australia 01. - 24.04.2024 

Wichtiger Hinweise: alle angezeigten Websites sind tagesaktuell und können sich jederzeit ändern!


01. - 03.04. (Montag - Mittwoch) > Lengerich – FMO - Frankfurt – Singapore – Perth <
Meine 10. Australienreise führt mich nach 2008, 2010 und 2012 erneut an die Westküste, in den größten Bundesstaat Western Australia. Über Australien selbst habe ich bereits so viel geschrieben, dass ich mir das hier jetzt spare.
 
Western Australia erfreut sich wachsender Beliebtheit, als Wahlheimat und Wirtschaftsstandort ebenso wie als Urlaubsziel. Sonniges Klima und genug Platz für alle bewirken einen ungemein entspannten Lebensstil. Dank schneller Flugverbindungen und gut ausgebauter Landstraßen haben die gewaltigen Entfernungen im größten Bundesstaat Australiens an Schrecken verloren. Umso mehr locken die unverdorbenen Landschaften mit faszinierenden Naturwundern und endlosen Traumstränden, die jeden Abend aufs Neue einen glühenden Sonnenuntergang verheißen.
 
2646000 km² (unvorstellbar: siebenmal so groß wie Deutschland); und die Bevölkerung ist daran gemessen nicht mehr als eine Handvoll: Ende 2023 rund 2,9 Millionen, von denen fast zwei Drittel in Perth wohnen und der Rest verliert sich.
 
Westaustralien ist jung, wurde erst im Jahr 1829 "in Besitz genommen": 12000 km Küste, dahinter die Wüsten. Hier lebten einst die erbarmungswürdigsten Menschen der ganzen Welt laut der Aussage von William Dampier von 1688. Sie lebten auf einer Schatztruhe, aber sie wussten es nicht und es war auch bedeutungslos für sie.
 
Es ist noch nicht so lange her, da lag der Westen ganz einfach auf der falschen Seite des Kontinents. Während das koloniale Australien an der Ostküste aufblühte und dichter besiedelt wurde, blieb das weite Land jenseits der damals noch unüberwindbaren Wüstenei so gut wie menschenleer. Im 17. Jh. hatten zwar die Holländer die Westküste bereits als Erste entdeckt, doch schnell jegliches Interesse an dem vermeintlichen Ödland verloren.
 
Gegen Ende des 19. Jh. schließlich kamen sie in Scharen, Goldsucher, die von unermesslichen Funden zwischen Kalgoorlie und Coolgardie gehört hatten. "The Golden Mile" geriet zum größten Goldproduzenten der Welt - vorübergehend, denn bald ließ die Ausbeute nach und der inzwischen als Western Australia angeschlossene Bundesstaat verkam erst einmal wieder zur verschlafenen Provinz. Heute trägt "The Golden Mile" immerhin noch gut die Hälfte zur Goldförderung auf dem Kontinent bei. Doch wirtschaftlich bedeutender wurden Bodenschätze wie Eisenerz, Bauxit, Mangan, Nickel, Erdgas und Erdöl. Gewaltige Vorkommen unter der Erde haben Westaustralien schließlich als Schatzkammer der Nation wohlhabend und selbstbewusst gemacht. Inzwischen sprechen Wirtschaftsexperten nicht mehr von einer boomenden, sondern von einer "kochenden Ökonomie" im entlegenen Westen. 

Gunda und Dieter bringen mich zum FMO. Die Maschine vom FMO nach Frankfurt ist nur halb voll, aber ich habe das Pech, dass in der Reihe vor mit Helikoptereltern mit 2 Kleinkindern sitzen. Der Flug dauert 45 Minuten, für mich unverständlich, dass ausgerechnet im Flieger die Fläschchen für die kleinen Schreihälse zubereitet werden müssen, natürlich mit Hilfe der Crew. Entweder die Kinder trinken, essen oder werden bespaßt, ansonsten ist Schreien angesagt. Und die wollen morgen nach San Franzisko weiterfliegen; die Mitpassagiere tun mir leid.
 
In Frankfurt ist nur noch die Passkontrolle angesagt, kein Sicherheitscheck mehr. Als ich am Gate 46 ankomme, ist nicht ein Platz mehr frei und das rund 1 ½ Stunden vor Abflug. Also wird der A 380 von SIA wohl voll sein.
 
Es waren dann doch noch vereinzelt Plätze frei. In meiner Sitzreihe saß mit mir ein Ehepaar auf dem Weg nach Sydney auf der ersten Australientour, die haben mir Löcher in den Bauch gefragt. Das Essen war wie immer gut und geschlafen habe ich auch. Der Film "Napoleon" mit Joaquin Phoenix war erstklassig.
 
In Singapore sind wir rund 20 Minuten früher angekommen. Die Sonne scheint noch; es ist jetzt 16:45h, in genau 2 Stunden geht mein Weiterflug nach Perth.

Changi Airport verändert sich von Jahr zu Jahr. Aufgrund der frühen Zeit im Jahr im  Gegensatz zu 2023 ist es noch recht lange hell und das nutze ich für den Butterfly Garden. Da ist wirklich ein Gewimmel angesagt, was während der Dunkelheit längst nicht so ausgeprägt ist.

 Butterfly Garden, Singapore Changi Airport
 
Auch der Weiterflug nach Perth beschert mir eine rappelvolle Boing 787. Leider sitzt neben mir ein Typ, der sich ziemlich breit macht; außerdem schnarcht der Kerl die ganze Zeit, das nervt. Der mehrfach oskarprämierte Film „Oppenheimer“ reißt mich nicht wirklich vom Hocker.

In Perth kommen wir pünktlich an. Auf der Immigration Card hatte ich Medikamente angekreuzt, was mir ein kurzes Abfragen einbringt, aber als ich Injektionen gegen Thrombose nenne, werde ich durchgewinkt. Ein Taxi ist schnell gefunden, das Hotel liegt extrem zentral an der St. George Terrace im CBD von Perth. Es hat 24/7 Rezeption, was wegen der nächtlichen Ankunft unabdingbar ist. Das Einchecken geht schnell vonstatten, der Nachtportier begleitet mich samt Gepäck zu meinem Zimmer. Es ist eine Wohltat, die müden Knochen lang machen zu können.
Webadressen:
Wetter: zu Hause Regen bei 12°C, in Singapore 29°C, schwül, Perth 22°C


 
03.04. (Mittwoch) > Perth <
Perth wurde am 12.08.1829 am Swan River nahe dessen Mündung in den indischen Ozean von Captain James Stirling mit dem Ziel gegründet, die Franzosen von der Besiedlung des australischen Westens abzuhalten. Die Siedlung erhielt zunächst den Namen Swan River Colony. Die offizielle Gründung von Perth war im Jahr 1856. Die Stadt wurde auf Wunsch des britischen Kriegs- und Kolonialministers Sir George Murray nach seiner Geburtsstadt Perth in Schottland benannt.
 
Perth gilt mit seinen zur Zeit fast 2,5 Mio. Einwohnern als eine der isoliertesten Großstädte der Welt. Die nächstgelegene größere Stadt, Adelaide, liegt 2136 km entfernt, und die zweitnächste, Denpasa auf der indonesischen Insel Bali, 2580 km. Die australische Hauptstadt Canberra ist weiter von Perth entfernt als die indonesische Hauptstadt Jakarta. Da Honululu auf Hawaii ebenfalls eine Großstadt und mehr als 3700 km vom amerikanischen Festland entfernt ist, kann Perth zumindest als die entlegenste Millionenmetropole angesehen werden. Eine ähnlich isolierte Stadt vergleichbarer Größe gibt es nicht.
 
Perth liegt am Swan River, der vor seiner Mündung in den indischen Ozean einen Astuar mit mehreren großen, seeartigen Wasserkörpern bildet. Das Zentrum und die LGA City of Perth liegt etwa 10 km Luftlinie vom indischen Ozean entfernt am obersten Flusssee des Swan-River-Astuars. Die Flussmündung wurde bereits 1886 vom Wasserbauingenieur C.Y. O’Connor zum Hafen ausgebaut und gehört zur LGA City of Fremantle, die im Verständnis der einheimischen Bevölkerung teilweise als eigenständige Hafenstadt angesehen wird. Fremantle hat heutzutage den ökonomisch und industriell bedeutenden Container-, Schüttgut- und Passagierhafen der Metropole Perth. Im Zentrum von Perth befinden sich nur einige kleinere Anlegestellen für Fähren über den Swan River sowie Ausflugsboote nach Fremantle und Rottnest Island. Aufgrund der größtenteils sehr flachen Wassertiefe im Astuarbereich wird der Swan River selbst nicht von großen Containerschiffen befahren.
 
Als Seele der Stadt bezeichnen viele Bürger den Kings Park, ein 400 ha großes Gelände am Rand der Innenstadt, das erhöht auf dem Mount Eliza liegt und zu einem Großteil noch aus ursprünglichem australischem Buschland besteht. Neben den Stränden des Indischen Ozeans stellt der Kings Park die bekannteste Touristen-attraktion von Perth dar. Den südöstlichen Teil des Parks nimmt der Botanische Garten ein. Außerdem gibt es ein Restaurant, Sportanlagen, Denkmäler, ein Open-Air-Kino sowie Grünflächen für Picknicks und etliche Wanderwege. Von mehreren Aussichtspunkten im Osten des Parks hat man einen hervorragenden Blick auf den Swan River mit der größtenteils parallel zum Ufer verlaufenden Hochhaus-Skyline der Stadt.
 
Die Skyline und das Stadtbild von Perth wird maßgeblich geprägt von den 3 über 200 m hohen Büro-Wolkenkratzern Central Park, Brookfield Place und 108 St Georges Terrace (ehemals Bond Tower und Bankwest Tower), sowie weiteren Bürohochhäusern im CBD. Die Verlängerung der Skyline in Richtung Osten entlang des Langley Parks bilden zahlreiche Apartment- und Hotelhochhäuser im Stadtteil East Perth.
 
Etliche große Sandstrände befinden sich im Stadtgebiet von Perth. Die bekanntesten sind – von Norden nach Süden – der Scarborough Beach, City Beach, Cottesloe Beach, Leighton Beach und der South Beach in Fremantle. Perth gilt als eine Metropole des Segel- und Wassersports. Die Wassertemperatur des Indischen Ozeans ist aufgrund einer Meeresströmung, die von der Antarktis kommt, relativ niedrig und liegt beständig bei 20 bis 22°C. Beliebtes Ausflugsziel – unter anderem auch für Taucher – ist die vor der Küste gelegene Insel Rottnest Island.
 
Perth ist katholischer und anglikanischer Erzbischofsitz und unter anderem ein wichtiges Finanzzentrum. Mit der Perth Mint befindet sich eine von zwei Münz-prägeanstalten des australischen Kontinents in Perth. Die größte Goldmünze der Welt, die Australian Kangaroo One Kilogramm Gold Coin, wurde in der Perth Mint geprägt und ist dort ausgestellt. Perth ist die westliche Endstation der Transaustralischen Eisenbahn, des Indian Pacific, der durch die Nullarbor Wüste bis nach Sydney fährt.
 
Trotz mittlerweile rund 2,5 Millionen Einwohnern ist Perth die einsamste Hauptstadt Australiens, über 4000 km von Sydney entfernt - Singapore ist näher. Perth ist der Aufsteiger unter den australischen Städten, neureich und ein bisschen protzig; Bescheidenheit ist hier keine Tugend. Perth liegt herrlich und ist auf seine Art einmalig zwanglos - selbstbewusst bis zur Verwegenheit, lebenshungrig bis zum Übermut: allein im Northbridge-Viertel sind auf 2 1/2 km² mehr als 150 Restaurants versammelt, alle Küchen dieser Welt. Und am Abend ist kein Tisch mehr frei. Wenn die untergehende Sonne sich in den Glasfronten der Hochhäuser bricht, setzen sich die Perthsider gern zum Picknick oder BBQ in den King's Park über der Stadt - und himmeln Perth an. Recht haben sie! Das Meer reicht gar nicht bis unmittelbar an die Stadt heran; bis zur Küste sind es 20 km den Swan River hinab. Auf dem Ausflugsboot beschreibt der Skipper nicht die Flusslandschaft, sondern die Bungalows und Villen in den Gärten und Parks am Ufer, nennt die Namen ihrer Besitzer und früheren Besitzer und den Wert der Immobilien.
 
Millionäre wohnen am Wasser und nirgendwo sonst in Australien leben mehr von ihnen pro km². Und woher kommen die vielen Millionen? Das rasante Wirtschafts-wachstum liegt weit über dem Durchschnitt und die Stadt feiert ihren kometenhaften Aufstieg zur Boomtown des Landes.
 
Den Beinamen "City of Lights" hat Perth von keinem Geringeren als John Glenn erhalten. Als 1962 der Astronaut die Erdkugel umkreiste, schalteten alle Bewohner gleichzeitig ihre Lichter an. Als einziger Lichtpunkt leuchtete die Stadt im All. Tief gerührt taufte Glenn die Stadt und diesen Beinamen trägt Perth bis heute stolz.
 
War ich bei meinem ersten Aufenthalt enttäuscht und der Meinung: einmal und nie wieder, haben mich weitere kurze Stopps mittlerweise eines besseren belehrt. Wem geht nicht das Herz auf bei einem Blick vom King's Park auf die sich vor einem präsentierende City mit dem davor gelegenen Swan River Inlet.
 
Der Wecker klingelt um 7:30 h, denn für heute muss ich diverse Dinge erledigen. Zunächst laufe ich zur Hay Street, dort gibt es einen Telstra-Shop. Nochmals tue ich mir das mit der SIM-Karte nicht an, dass die nach dem Einsetzen nicht funktioniert. Da ich kurz vor 9 h da bin, gehe ich erst mal frühstücken. Die wirklich sehr freundliche Mitarbeiterin bei Telstra stellt fest, dass die Vorjahresnummer noch frei ist und nach ein paar Klicks auf dem PC ist das wieder meine. Sie schaltet wieder alles frei, die im Vorjahr ausgedruckten Unterlagen hatte ich mit, das war sehr hilfreich; australische Telefonnummer läuft!
 
Mein nächster Weg führt mich in das Visitor Centre auf der Hay Street. Hier kann man den Western Australia Visitor Park Pass, gültig für alle Nationalparks, erwerben und er spart hier in WA sehr viel Geld. Dort erwartet mich eine herbe Enttäuschung, den Pass kann man nur noch online oder in wenigen ausgewählten Parks erwerben. Da das für mich nicht passt, muss ich ihn online kaufen. Paradox ist dabei, dass man ihn ausgedruckt hinter die Windschutzscheibe legen muss. Da hat doch die WA-Park-verwaltung viel Geld gespart und alles auf die Käufer abgewälzt. Die Rezeption im Hotel druckt mir alles was ich möchte.
 
Bei Woolworth versorge ich mich mit Basis-Vorräten, vor allem Wasser und Bushman-Insektenspray kaufe ich in einer Drogerie. Die gesammelten Einkäufe bringe ich ins Hotel und erneut geht es on Tour.
 
Der Jetty an der Barrack Street vom Swan River Inlet ist das Ziel. Hier kaufe ich die Fahrkarte für die Fähre nach Rottnest Island für Morgen. Dabei habe ich schon Glück, nur wegen einiger Stornierungen kann ich noch mit; das hätte mich denn doch sehr geärgert. Jetzt muss ich noch das E-Bike buchen, laut Website nicht möglich, alles auf Wochen ausgebucht. Aber ein Anruf bei der Firma gibt mir Hoffnung, dass ggf. Stornierungen vorliegen. Also mache ich das auf gut Glück, denn normale Fahrräder haben sie genug; nur Rottnest Island ist ziemlich hügelig. Es gibt allerdings einen Hop on Hop off Service für das gleiche Geld. Also kann ich erstmal nur hoffen und dann ggf. die Bustour machen. Inzwischen weiß ich auch, warum alles so bebucht ist, es sind noch Ferien in WA.

 Perth, am Fuße des Bell Tower
 
Am Nachbarstand buche ich auch gleich den Platz für den Ganztagesausflug in das Swan Valley. Hin geht es mit dem Bus, diverse Weinproben und Essen sind inkludiert, und zurück mit dem Boot auf dem Swan River.
 
Perth Mint ist meine nächste Adresse. Bislang durfte man innen weder fotografieren noch filmen, das hat sich geändert. Perth Mint ist einer der weltweit führenden Hersteller von Gold- und Silbermünzen für Anleger und Sammler sowie das größte Goldraffinationsunternehmen Australiens. Die Perth Mint wurde 1899 als dritte Zweigstelle der britischen Royal Mint in den australischen Kolonien und als erste Zweigstelle in der Kolonie Western Australia errichtet.

 
Perth, St. George's Anglican Cathedral
 
Zu sehen gibt es natürlich jede Menge Goldschmuck in allen Variationen. Gezeigt wird auch ein handtellergroßes Nugget und das berühmte Gold-Kangaroo, eine Münze im Gewicht von 1 kg. Die Tour mache ich nicht mit, weil gerade Mittagspause.

 

Der King's Park ist mit 404 Hektar Buschland in der City der größte Stadtpark der südlichen Halbkugel und lässt sogar den berühmten New Yorker Central Park hinter sich. Wer tiefer in den Park eindringt, entdeckt im Botanischen Garten all die Exoten aus Australien. Mitten durch die Baumwipfel führt als Rundweg der Federation Walkway.
 
Der Park wurde im Jahr 1872 angelegt und wegen seiner Beliebtheit in der Bevölkerung bereits 1890 auf seine heutige Ausdehnung erweitert. Seinen Namen erhielt die Grünanlage im Jahr 1901 zu Ehren des englischen Königs Edward VII.
 
King's Park liegt um den Mount Eliza herum, von dem man eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und den Swan River hat. Die Anlage besticht mit einem großen Arboretum und weitläufigen Rasenflächen, auf denen man sich sonnen, picknicken und spielen kann.
 
Quer durch die Stadt laufe ich zum King’s Park und suche dabei erneut die bekannten Orte auf, weil man von denen die beste Aussicht hat.

 Blick auf Perth
 
Jetzt reicht es mir und ich laufe zurück zum Hotel. Das waren dann mal soeben fast 15 km. Ein wenig fußlahm bin ich schon.
 
Leider hat sich das von mir ausgesuchte Restaurant, wo ich den Gutschein aus dem letzten Jahr aus Airlie Beach verfressen will, nicht gemeldet. Das Hotel konnte die nicht telefonisch erreichen und hat eine Email geschickt; keine Antwort ist auch eine!
Webadressen:
https://Perth Besucherinformationszentren | Reiseziel Perth (destinationperth.com.au)
https://
Serviced Apartments Perth | Citadines St Georges Terrace Perth (discoverasr.com)
https://parks.dpaw.wa.gov.au/know/park-passes
https://www.perthmint.com/book-now.aspx
https://www.b
gpa.wa.gov.au/kings-park
Wetter: 19 – 29°C, wolkenlos, leichter Wind
 
 
 
04.04. (Donnerstag) > Perth (Rottnest Island) <
Es zieht mich hinaus aufs Meer; mit der Fähre geht es vom Swan River Inlet nach Rottnest Island, gelegen ungefähr 18 km vor der Küste bei Perth. Die große Stadt ist ganz weit weg wenn man auf der Insel ankommt, fast in eine andere Welt eintaucht. Statt Autos im Dauerstau dominieren hier Fahrräder (zumindest E-Bikes sind erlaubt), ansonsten sind private Fahrzeuge nicht gestattet, einzig der offizielle Tourbus zieht regelmäßig seine Runden.
 
Es ähnle einer Ratte, urteilte der niederländische Seefahrer Willem de Vlamingh, als er im September 1696 als erster Europäer ein Quokka gesichtet hatte. Das vergleichsweise kleine Beuteltier, mit kleinen Ohren und grauem Fell wurde so zum - wenig schmeichelndem - Namensgeber für das kleine Eiland. Trotzdem beschrieb der Entdecker die Insel als Paradies auf Erden.
 
Auch wenn das dünenreiche Inselparadies gerade mal 11 km lang und knapp 5 km breit ist, reicht ein ganzer Tag gerade einmal für die Highlights. Zur Inselerkundung mietet man in Hafennähe ein Fahrrad. So haben Besucher den Freiraum, die 63 Strände auf eigene Faust anzusteuern. Wer weniger sportlich ist wählt stattdessen den Bus. Er steuert die wichtigsten Plätze an.
 
Doch allen Traumstränden und anderen Vergnügungen zum Trotz: ein Foto - oder Selfie - mit einem Quokka ist noch immer der Hauptgrund für einen Abstecher nach Rottnest Island. Angesichts einer Population von rund 8000 Tieren auf der Insel stehen die Chancen gut.
 
Heute ist es am Morgen wärmer als gestern, aber trotzdem nehme ich einen Hoody mit, auf dem Wasser mit der Schnellfähre kann es kalt sein im Wind.

 Rottnest Express


 Rottnest  Island
 
Nach der Ankunft laufe ich zum Fahrradverleih um eine herbe Enttäuschung zu erfahren. Das versprochene E-Bike ist zwar da aber defekt und ein anderes ist nicht vorhanden. Weiß ich doch von der letzten Tour in 2008 wie steil es teilweise ist und verzichte dankend auf ein konventionelles Fahrrad. Das ist unterm Strich wohl auch besser. Die Insel ist mindestens zur Hälfte von Asiaten bevölkert und genauso wenig wie sie Auto fahren können, können sie nicht Radfahren. Manchmal hilft nur ein schneller Sprung zur Seite.
 
Die Enttäuschung geht weiter. Entgegen der gestrigen Aussage vom Büro des Hop on Hop off Busses sind die ausgebucht und die Warteschlange steht nach 2 ½ Std. immer noch da.

 
Zumindest laufe ich ein Stück die Küste entlang bis zum Leuchtturm. Im Village sehe ich die ersten Quokkas und banne sie auf die Geräte. Ich suche mir einen Platz im Restaurant und genieße Fish & Chips.

 Quokka
 
Bis zur frühesten Fährenabfahrt sind es noch 1 ½ Std. die ich auf einer Bank im Schatten verbringe. Nach kurzer Zeit bekomme ich Gesellschaft, ein Quokka lässt sich rund 2 m entfernt zum Mittagsschlaf nieder.

 
Webadressen:
https://Serviced Apartments Perth | Citadines St Georges Terrace Perth (discoverasr.com)
https://www.rottnestfastferries.com.au/
Wetter: fast windstill, bis 32°C, teilweise bedeckt
Km: 8,3 per pedes

 
05.04. (Freitag) > Perth (Swan Valley) <
Das Swan Valley ist wegen seiner vielen Weingüter, zahlreichen Restaurants, Cafes und Kunstgalerien im Nordwesten der Umgebung von Perth ein beliebtes Tages-ausflugsziel und seit 1829 das älteste Weinanbaugebiet Western Australias. Von Guildford oder Midland geht es Richtung Norden über die West Swan Road und den Great Northern Highway nach Upper Swan. Auf dem 32 km langen Rundweg namens Swan Valley Food & Wine Trail kommt man an etwa 40 Weingütern, diversen Restaurants, Cafés, Destillerien und Kunstgalerien vorbei. Außerdem kann man an verschiedenen Plätzen Produkte aus Honig oder Schokolade direkt vom Erzeuger erwerben. In der Region gibt es an die 150 Weingüter, 5 Bierbrauereien und rund 70 Cafes/ Restaurants. Zwei der Kaffeehäuser werden übrigens nach deutschem Vorbild geführt, verkaufen ihr eigenes Bier und stellen Süßigkeiten her. Kostproben gehören zu einer ordentlichen Tour durch das Weinanbaugebiet natürlich auch dazu, bevor man sich letztendlich für eines der Produkte entscheidet.
 
Erst um kurz vor 10 h geht der Bus vom Elisabeth Quay ab. Ich habe mich für eine Ganztagestour all inclusive entschieden, denn sonst hätte ich nicht einen Tropfen Wein probieren können. Insgesamt 3 Weingüter stehen auf der Liste, von denen Sandalford das älteste und wohl auch teuerste ist, unter 30$ geht hier keine Flasche über den Tresen. Wenn man wollte, könnte man sich hier restlos besaufen allein vom Probieren. Allerdings schließe ich für mich bereits die Rotweine aus und auch der Verdelho ist nach dem ersten Schluck nicht mein Ding. Dafür haben sie einen wirklich leckeren Port.

 Sandalford Vineyard

 
Beim nächsten Weingut lasse ich einige Schlucke stehen. Der Bus war übrigens kaum gefüllt. Meine Mitreisenden beäuge ich zunächst etwas skeptisch. Der junge Mann ist offensichtlich so schwul (wobei ich nix gegen die habe), der klebt schon und die junge Frau scheint Influencerin zu sein, allein die Schminke wiegt bestimmt ein kg. Trotz aller Bedenken meinerseits kommen wir gut ins Gespräch und haben viel Spaß miteinander.

 
Das Mittagessen ist ebenfalls sehr gut, konnte man vorher aussuchen aus einer Liste mit über 10 verschiedenen Gerichten.
 
Letzte Station vor der Rückfahrt ist die Margaret River Chocolate Company, das rundet den Wein etwas ab.
 
Zurück geht es mit dem Boot in 1 ½ Std. auf dem Swan River, wobei auch nochmals diverse Speisen und Getränke angeboten werden.

 Swan River vor Perth
 
In Perth laufe ich nochmals bis zur Hay Street, weil dort ein Geschäft Blundstone Boots anbietet, leider aber nicht den Typ 600 und R.M. Williams hat auch den gewünschten Akubra Snowy River nicht vorrätig. Wobei dort wieder der Hinweis kommt, dass Akubra wohl kaum noch schwarze Hüte herstellt. Wait and see!!!!
 
Zu guter Letzt bekomme ich noch eine Email von Sunny Cars, dass ich morgen das Auto nicht so ohne weiteres übernehmen kann, weil ich bereits in Perth bin und nicht von einem Flug komme. Das sind vielleicht Scherzkekse; die internationalen Flüge kommen alle nach 22 h an, da hat kein Autoschalter mehr auf. Aber mit einem Telefonanruf kläre ich auch das. Der australischen SIM-Karte sei dank.
Webadressen:
https://Serviced Apartments Perth | Citadines St Georges Terrace Perth (discoverasr.com)
https://www.swanvalley.com.au/Home
https://Cruising the Swan - Captain Cook Cruises Western Australia
Wetter: bis 32°C, etwas bewölkt
Km: 5 per pedes

 
06.04. (Samstag) > Perth – Jurien Bay <
Heute verlasse ich Perth Richtung Norden und fahre über den Indian Ocean Drive bis nach Jurien Bay. Der Indian Ocean Drive ist die schnellste und schönste Möglichkeit, um von Perth in den Norden zu gelangen. Halt machen kann man unterwegs an fantastischen Stränden, hohen Sanddünen, Nationalparks voller Wildblumen, guten Angelplätzen und Surfer-Hotspots.
 
Entgegen meinen ursprünglichen Plänen nehme ich mir nunmehr doch ein Taxi samt Sack und Pack zum Flughafen. Das Gepäck im Hotel zu lassen und mit den Öffis zum Flughafen zu fahren, wäre erheblich aufwändiger gewesen, zumal ich mit dem Auto nochmals zurück in Perth CBD hätte fahren müssen.
 
Die Autoschalter sind in Terminal 1, hatte ich jedenfalls bei Ankunft auch bereits so gesehen und so stand es im Voucher von Sunny Cars. Weit gefehlt, die Jungs sind allesamt zu ihren Autos umgezogen und man läuft sich samt Gepäck einen Wolf bis zum anderen Ende des Terminals und dann noch über einen riesigen Parkplatz. Zumindest die Abwicklung geht schnell und nach knapp 30 Minuten habe ich den Schlüssel für einen weißen Hyundai Kona in der Hand, mit gerademal 26249 km auf dem Tacho. Ich checke das Auto und verlade mein Gepäck. Bis ich alles angepasst habe und auch das Handy mit dem Display verbinde, vergeht nochmals Zeit. Aber dann gegen kurz vor 11 h geht es los Richtung Norden.

 Hyundai Kona
 
Irgendwo unterwegs fahre ich vom Freeway ab, WA hat übrigens keine Mautstraßen, um bei Woolworth die noch dringend benötigten Sachen zu kaufen. Vor allem Wasser fehlt mir sowie ein Akku für die mitge-brachte Kühltasche. Eine Box Chardonney wandert auch noch ins Auto.
 
Der Weg geht stetig nach Norden. Zunächst über den Tonkin Highway, gefolgt vom Brand Highway und schließlich der Abzweig zum Indian Ocean Drive. Den bin ich vor 14 Jahren bereits gefahren, da war er nagelneu. Wenn die Daten des Autos stimmen, verbraucht es bei rund 90 km/h mit Tempomat 4,9 ltr; schauen wir mal.
 
Die Banksienblüte scheint in WA in vollem Gange zu sein. Überall neben der Straße sieht man die Büsche mit den Dolden in allen Farben und Entwicklungsstadien. Im Nambung N.P. sieht man links und rechts der Straße die charakteristischen weißen Wanderdünen.

Wanderdünen im Nambung N.P.
 
Gegen 14:30 h schlage ich in Jurien Bay auf. Nach einer Ehrenrunde finde ich das gebuchte Cottage, die Zufahrt ist etwas seltsam. Drinnen erwarten mich rund 90 m², zwar etwas in die Jahre gekommen, aber alles ok.

 
Top Spot Cottage 51, Jurien Bay
 
Gegen 18:15h geht die Sonne über dem Indischen Ozean unter, der Strand ist nur 500 m entfernt und ich bin natürlich dort, um das Spektakel auf die Geräte zu bannen.

 
Sonnenuntergang am Indischen Ozean
Webadressen:
https://Jurien Bay - Reiseziel - Tourism Western Australia
https://Home - Top Spot Cottages (webs.com)
Wetter: bis 35°C, teilweise bewölkt
gefahrene km: 280


07.04. (Sonntag) > Cervantes (Pinnacles: Nambung National Park) <
Die Pinnacles stehen in einer gelben Sandwüste, zwei, drei km hinter dem Flutsaum, es sind Tausende. Holländische Seeleute, die sie als erste Europäer von ferne sahen, hielten sie für die Ruinen einer antiken Stadt; Irrtum. Es ist auch weder ein Felsenmeer noch ein Menhir-Feld und auch keine versteinerte Armee. Dies sind Kalksteinpfeiler, verbackener Sand und Kalk. Vier Meter hoch die größten, zwischen denen die Geländewagen der Reisegruppen auf einem Rundkurs kurven. Die Pinnacle Desert ist Teil des Nambung National Park. Die Pfeiler sind geologisch jung, schätzungsweise nicht älter als 60000 Jahre. Langsam wanderten Dünen über sie hinweg und erst in den letzten paar hundert Jahren hat Wind sie wieder freigeweht. Bis heute gibt die Entstehung der Steinformationen den Wissenschaftlern Rätsel auf.
 
Die Pinnacles sind eigentlich mein einziges Ziel für heute. Aber auf dem gestrigen Hinweg hatte ich bei Cervantes ein Hinweisschild auf Stromatolithen gesehen, immerhin die älteste Lebensform auf unserem Planeten. Dumm nur, dass die Straße nach wenigen Metern in eine Gravelroad der üblen Art (mit Grader bearbeitet) übergeht, das wollte ich meinen Zähnen nicht antun. Daher bleibt es bei dem Pinnacles, wo ich gegen Mittag ankomme.

 Pinnacles, Nambung N.P.

 
Wie schon vor 14 Jahren laufe ich zunächst den Weg zwischen den Säulen ab, bei der erheblich höheren Temperatur als angesagt kein Zuckerschlecken. Die Wasserflasche ( ¾ ltr) war leer, glücklicherweise habe ich jetzt jede Menge Ersatz im Auto. 4,2 km kommen dabei zusammen, und die Wanderschuhe sind absolut angesagt, sonst hat man nur Sand in den Schuhen.


 
Danach gönne ich mir im Visitor Centre ein Sandwich und einen Flat White und sitze dabei gemütlich im Schatten. Erstaunlich viele Deutsche sind hier unterwegs und auch die Chinesen wurden wieder von der Kette gelassen (letztes Jahr gab es ein Ausreiseverbot für Touristen, weil die beiden Regierungen sich nicht grün waren; schade dass es nicht immer noch so ist). Man merkt sofort die Nationalität, denn Benehmen ist bekanntlich Glückssache. Ihr merkt, ich mag sie nicht, aber warum sollen wir uns anpassen und die machen so weiter wie sie es dummerweise zu Hause nicht anders gelernt haben.
 
Die nächste Etappe verbringe ich im Auto auf dem Rundkurs. Einige Pinnacle sehen ganz schön angefahren aus, man sieht deutliche Lackspuren. Kurz vor Sonnenuntergang mache ich die Rundfahrt erneut, einfach weil das Licht andere Fotos bietet.

Die Sonne geht unter und schlagartig wechseln die Säulen ihre Farbe. Einzig der Mond erscheint heute nicht, daher nur Fotos von sternenbedecktem Himmel.



 
Danach mache ich mich in der Dunkelheit vorsichtig auf den Heinweg. Auf ein Wildtier (hier Kangaroo und Emu) vor dem Auto habe ich keine Lust.
Webadressen:
https://Home - Top Spot Cottages (webs.com)
https://parks.dpaw.wa.gov.au/park/nambung
Wetter: wolkenlos, bis 32°C
gefahrene km: 103

 
08.04. (Montag) > Jurien Bay - Northam <
Da ich Klöster in diesem Teil der Welt eher selten finde, kann ich an einem Besuch in der Benediktiner-Abtei in New Norcia nicht vorbei kommen. Die kleine Siedlung zählt zu den wichtigsten historischen Stätten Australiens. 1846 wurde New Norcia als Aboriginal-Missionsstation von 2 spanischen Benediktinermönchen gegründet. Ende des 19. Jh. zählte der Ort etwa 80 Mönche, die spanischer Herkunft waren. Die Gebäude sind alle im spanischen Stil gehalten und stechen aus der kargen australischen Landschaft hervor. Ab 1900 wandelte sich der Schwerpunkt hin zur Erziehung und Bildung der weißen Landbevölkerung. Aktuell sind noch 8 Mönche vor Ort. Die Anlage kann teilweise besichtigt werden.

 Benediktinerabtei New Norcia
 
Die Anlage kann nicht besichtigt werden, man kann nur im Gästehaus übernachten. Einzig die zugehörige Kirche kann man besichtigen.
 
Südlich der Stadt steht die riesige Antennenanlage Deep Space Ground Station (DSGS), die tief in den Weltraum hineinhorcht.
 
Weiter geht die Fahrt vorbei an riesigen Weizenfeldern, die bereits abgeerntet sind. Überall stehen die überdimensionierten Speicher und direkt daneben liegen die Eisenbahngleise für die Verladung.
 
Teils sind die abgeernteten Felder abgebrannt und der Wind weht die Asche über die Straße.
 
Northam liegt im Herzen des malerischen Avon Valley von Perth und bietet selige Entspannung mit einem Touch Adrenalin obendrein. Es ist der perfekte Ort für ein Picknick am Fluss - ideal, um dabei die einzige Kolonie von Höckerschwänen Westaustraliens zu bewundern.
 
Aber es gibt auch Nervenkitzel bei einem Spaziergang über die längste Suspension Bridge Australiens. Diese Brücke betrachte ich nur von außen, da sie wegen Reparaturarbeiten gesperrt ist.

 Suspension Bridge, Northam
 
Auch mit der geplanten Ballonfahrt wird es nichts, entgegen der Zusage ist das Büro geschlossen und selbst im Tourist Office weiß keiner, was los ist.
 
Hier in Northam wohne ich in einem reizenden Cottage aus dem 19. Jh., einzig Internet fehlt.

 Roseneath Cottage, Northam
 
Das Auto hat nach dem ersten Tanken einen Durchschnittsverbrauch von 5,8 ltr/100 km, der Liter Normalbenzin 91 Oktan kostet 1,83$ > 1,12€; nur kein Neid!!!!
Webadressen:
https://avonvalleywa.com.au/northam/
https://www.newnorcia.wa.edu.au/monastery/the-monastery
https://www.esa.int/Enabling_Support/Operations/Estrack/New_Norcia_-_DSA_1
https://www.goldenpipeline.com.au/see-do/the-suspension-bridge/
https://Roseneath Cottage B&B in Northam - Welcome (traveleto.com)
Wetter: stark windig, wolkenlos, bis 28°C
gefahrene km: 289


09.04. (Dienstag) > Northam - Hyden <
Der Weg setzt sich heute weiter durch den Weizengürtel fort, man spricht hier auch von Australias Golden Outback. Bereits auf dem Weg nach Hyden (spricht man übrigens wie den Konponisten Haydn aus) gibt es Hinweise auf diverse andere Felsen, aber die Zuwegungen sind teils Gravelroads der übelsten Sorte. Wie bereits gestern fahre ich durch endlose Alleen mit Salmon Gums, einer Eukalyptus-Art mit lachsfarbenem Holz unter der Rinde, die regelmäßig abgeworfen wird.
 
 Salmon Gums
An einer Baustelle muss ich ellenlang warten und erlebe danach eine Überraschung, ein „Follow me“ fährt vor uns her und begleitet die ganze Strecke bis Ende der Baustelle. Das muss ja ein total ermüdender Job sein, dieses ständige hin und her.
 
Danach entdecke ich ein Schild mit dem Hinweis: Dog-Cemetery, neugierig schaue ich genauer hin, tolle Anlage mit einer goldenen Statue eines Australian Shepherd als Wächter.
 
Meine Übernachtung liegt kurz vor der Orts-Attraktion. Erneut erfolgt die Schlüsselübergabe kontaktlos. Draußen an der Tür ist ein Kästchen angebracht, dort gibt man eine PIN ein und „sesam öffne dich“, das Kästchen geht auf und darin ist der Schlüssel; bei Abfahrt die gleiche Show. Nur gehen weder Licht und wie sich herausstellt, auch kein Internet. Ein Bagger hat ein Kabel durchgehackt; zum Glück kommt gegen 16h wenigstens der Strom, sonst hätte ich mir eine andere Bleibe suchen müssen. Denn ohne Strom gibt es auch kein Wasser.
 
Hyden - ein verschlafenes "Städtchen" mit zur Zeit rund 400 Einwohnern im Outback von Western Australia. Schon mal gehört? - wahrscheinlich nicht, wenn nicht...
 
Hier hat die Erosion mit weicheren Schichten im Untergrund leichtes Spiel gehabt und den gewaltigen Wave Rock geschaffen. Eine steinerne Surfwelle begann sich vor ca. 2700 Millionen Jahren aufzubäumen. 15 m hoch und 100 m lang und vertikale Farbstreifen in grau, rot und Ocker lassen die Täuschung echt erscheinen: da brandet eine Welle heran, ist kurz vor dem Überschlag - perfekt.
 
Mittlerweile sind es 12$, die einem aus der Tasche gezogen werden nur für ein bisschen Parken und den Felsen bestaunen. Glücklicherweise ist fast nichts los und ich kann in Ruhe filmen und fotografieren.

 Wave Rock, Hyden
 
Im nahe gelegenen Visitor Centre erkundige ich mich nochmals nach der Straße Richtung Kalgoorlie und mir wird bestätigt, dass die kürzeste Verbindung immer noch unsealed ist, was ich nicht fahren darf. Rund 60 km zurück und dann Richtung Norden und schließlich nach Osten.
 
Hier komme ich auch in aller Ruhe zum Wäsche waschen. 4$ kosten sowohl Waschmaschine wie auch Trockner. Nur der frisst das Geld und es passiert nix. Ziemlich missmutig packe ich die nassen Klamotten zusammen und mein Zimmer verwandelt sich in einen Trockenraum. Aber immerhin ist am Morgen alles trocken.


Webadressen:
https://www.wheatbelttourism.com/where-to-stay/hyden/
https://Unterkunft - Wave Rock Short Stay
https://www.australiasgoldenoutback.com/business/attractions/wave-rock
Wetter: leicht windig, teils bewölkt, bis 24°C
gefahrene km: 289
 
 
10.04. (Mittwoch) > Hyden - Kalgoorlie <
Relativ früh, nachdem ich meine Wäsche ordentlich verstaut habe, verlasse ich Hyden, denn es liegt eine der längsten Etappen vor mir. Da ich aufgrund von Gravelroad einen ziemlichen Umweg fahren muss, bin ich fast den ganzen Tag unterwegs und lasse mich mit rund 90 km/h treiben. Das stresst nicht und das Auto begnügt sich mit rund 5 ½ ltr/100 km.
 
Erneut stoße ich an den Rabbit-Fence 2, der hier mitten durch WA verläuft und als der längste Zaun der Welt „angepriesen“ wird. Ich sehe ihn zwar nicht, dafür wären Umwege erforderlich, aber die Hinweise sind häufig.
 
Das Auto hat sogar eine Bedienungsanleitung dabei, die ich bereits intensiv studiert habe. Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, wo es das nicht gab, weil die Verleihfirmen Angst hatten, dass die Dinger auf nimmerwiedersehen verschwinden, da muss sich gesetzlich irgendwas geändert haben.
 
Handy und Auto kommunizieren auch wieder miteinander nachdem ich gestern aus Versehen beides so richtig abgeschossen hatte. Aber man kann sich wirklich an das große Display mit den Daten aus Google Maps zum Routenplaner gewöhnen.
 
Die Route 94 ist ganz anders zu beiden Seiten, waren es gestern fast nur Weizenfelder, wechselt das nun zu endlosem Wald mit bis 90% Salmon Gums. Vereinzelte Orte künden sich großspurig an, meist sind es ein Roadhouse und eine Tankstelle.
 
Colgaardie kündigt sich an als die Mutter des Goldabbaus. Tatsächlich sieht man von der Straße etwas entfernt ein riesiges Loch, in dem wohl aktiv abgebaut wird.
 
Mein Hotel liegt absolut günstig an der Hauptstraße, der Hannan Street, es scheint ziemlich bebucht zu sein. Ich bestelle direkt einen Tisch zum Abendessen, das muss mal wieder sein. Im Zimmer klappt die WiFi-Verbindung aus dem Handgelenk und ich kann diverse Dinge nachholen.

 Hospitality Inn, Kalgoorlie
 
Auch will ich noch einen Platz für die Super-Pit-Tour für morgen buchen. Klappt auch alles wie am Schnürchen, nur soll ich plötzlich statt 95$ die stattliche Summe von 9500$ zahlen. Da breche ich lieber ab und rufe dort an. Funktioniert auch gut, ich habe den letzten Platz bekommen und darf morgen in aller Herrgottsfrühe aufstehen. Frühstück ist hier im Hotelpreis enthalten, zum Glück gibt es das ab 7 h, denn um 8 h muss ich bereits vor dem Tourbüro stehen. Feste Schuhe und lange Hose sind kein Problem, aber ein Hemd mit langem Arm schon, anders darf man nicht in die Mine (bekomme ich jetzt vom Tourbüro), den Knitterfreien bekommt jeder vor Ort.
 
Vorsichtig geworden, buche ich auch direkt die geplante Tour zum Wochenende in Esperance. Das klappt auch prima, nur die Sache mit dem Ausdrucken sollten die sich alle mal überlegen.
 
Im Visitor Centre bekomme ich eine Adresse für Akubra Hüte und werde sogar fündig, somit hat nun auch Annegret ihren Snowy River, hätte ich wirklich nicht geglaubt; auch die Blundstone Boots für Kalle bekomme ich hier; damit sind alle Großaufträge abgearbeitet.
 
Zum Abendessen leiste ich mir Barramundi gegrillt, was auch sonst, und dazu ein Glas Riesling.

 Barramundi gegrillt
 
Gigantische Tagebauten, verlassene Goldgräberstädte und farbenfrohe Wildblüten prägen das Golden Outback in Western Australia. Hier erleben Urlauber die Anfänge Australiens, unberührte Natur und die Kultur der Aborigines.
 
600 m tief fällt das Land hier ab, Terrassen und Serpentinen säumen den Rand. Vom Aussichtspunkt erstreckt sich ein schier endloses Loch. Fast 4000 m lang und mehr als 1500 m breit ist die viertgrößte Tagebaumine der Erde und zugleich die größte Australiens. Der künstliche Krater ist damit mindestens so groß wie Australiens Wahrzeichen, der Uluru. Die LKW tief unten am Boden sehen aus wie Lego-Spielzeug - und zählen dabei zu den größten Fahrzeugen, die es überhaupt gibt. Willkommen in Kalgoorlie! Die Goldmine Super Pit ist wohl so etwas wie das Herz des Golden Outback, wie die Region zwischen dem Mount Augustus im Norden, der Minenmetropole im Osten sowie Esperance am Meer im Süden auch genannt wird. Mehr als die Hälfte der Fläche Westaustraliens nimmt dieser Landstrich damit ein.
 
Der Goldrausch begann hier am 10.06.1893 - der letzte in Down Under übrigens. Goldsucher um Paddy Hannan stolperten bei einer Rast über am Boden liegende Nuggets. Noch heute wird rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr das Edelmetall abgebaut. Der Tagebau hat sich mittlerweile so tief in die Erde gefressen, dass die großen, mit bis zu 250 t Erz beladenen Kipplader fast 30 Minuten brauchen, um sich von ganz unten über die schmalen Serpentinen am Rand wieder nach oben zu quälen. Dabei ist das scheinbar schwache Geschlecht hier ganz stark: angeblich werden Frauen als Fahrer bevorzugt, weil sie schonender mit den teuren überdimensionierten Reifen umgehen. Das Ende ist abzusehen, dann soll hier ein riesiger See entstehen.
Webadressen:
https://www.australiasgoldenoutback.com/destination/kalgoorlie-boulder
https://www.kalgoorlie.wa.hospitalityinns.com.au/
Wetter: bis 23°C, wolkenlos, teils windig
gefahrene km: 484 


11.04. (Donnerstag) > Kalgoorlie <
Heute steht alles unter dem Oberbegriff Gold. Zunächst besuche ich mittels einer geführten Tour den Super Pit. Die Bedingungen sind sehr streng, es fängt bei der Kleidung/den Schuhen an und endet bei einer Schutzbrille, Warnweste und Helm.

 Super Pit Kalgoorlie
 
Zu den Betrieben von KCGM gehören der Tagebau Fimiston (Super Pit), die Untertagemine Mt Charlotte und die Verarbeitungsanlagen Fimiston und Gidji. Die Goldene Meile im Zentrum des Kalgoorlie Goldfeldes ist eine der reichsten Goldlagerstätten der Welt und produziert mehr als 60 Millionen Unzen Gold.

 
Dumpy Truck, Ladegewicht 250 t
 
Der Super Pit Lookout ist eine der beliebtesten Attraktionen in den Goldfields und zieht jedes Jahr Tausende von Einheimischen und Touristen an. Die Möglichkeit, eine funktionierende Mine in Aktion zu sehen und die Chance, eine Explosion zu beobachten, sorgen dafür, dass der Aussichtspunkt fest auf der lokalen Must-Do-Liste steht.

 
Der Goldrausch von 1893 führte zur Entdeckung der Goldenen Meile, eines der reichsten Goldvorkommen der Welt. 1903 gab es an der Goldenen Meile 49 aktive Bergwerke, 100 Fördergerüste und mehr als 3000 Kilometer unterirdische Abbaustätten. In den 1980er Jahren begann der WA-Geschäftsmann Alan Bond, die einzelnen Pachtverträge entlang der Goldenen Meile aufzukaufen, mit dem Ziel, sie zu einem einzigen Unternehmen zu konsolidieren. Während Bonds Firma die Übernahme nicht abschließen konnte, wurde das gesamte Gebiet 1989 zusammengelegt. Kalgoorlie Consolidated Gold Mines Pty Ltd (KCGM) wurde gegründet, um die KCGM-Betriebe zu verwalten, die sich im Besitz der Joint-Venture-Parteien Normandy Australia Limited und Homestake Gold of Australia Limited befinden. Bestehende kleinere Gruben wurden zur Supergrube zusammengelegt. Alle Untertagebetriebe wurden mit Ausnahme der unterirdischen Mine Mt Charlotte eingestellt, und die Verarbeitungsanlagen Fimiston und Gidji wurden gebaut.
 
Im Jahr 2019 feierte KCGM sein 30-jähriges Bestehen und goss seinen 50000sten Goldbarren, wodurch sich die Gesamtproduktion der Goldenen Meile in den 120 Jahren seit der ersten Bindung des Pachtvertrags auf über 60 Millionen Unzen erhöhte.
 
Die Goldene Meile im Zentrum des Kalgoorlie Goldfeldes ist eines der reichsten Goldvorkommen der Welt. Das Kalgoorlie Goldfield ist Teil des Norseman-Wiluna-Gürtels, einem Grünsteingürtel, der aus Vulkan- und Sedimentgestein besteht und von ausgedehntem Granit umgeben ist. Diese Gesteine gehören alle der archaischen Periode der Erdgeschichte an und das Goldfeld ist zwischen 2,6 und 2,9 Milliarden Jahre alt.
 
Die Stratigraphie des Kalgoorlie-Gebiets besteht aus einer 1500 m mächtigen strati-graphischen Abfolge von mafisch-ultramafischen Vulkangesteinen, die von einer 3000 m mächtigen Abfolge von Vulkan- und Sedimentgesteinen überlagert werden. Zu den vulkanischen Gesteinen gehören Laven und pyroklastische Ströme. Diese Sukzession ist mit Schluffstein und Sandstein durchsetzt und wird lokal von einer Einheit aus schlecht sortiertem Sandstein und Konglomeraten überlagert.
 
Zur Zeit werden wöchentlich 9000 Unzen Gold gefördert > eine Unze Gold ist eine Gewichtseinheit für Edelmetalle, die 31,1034 Gramm entspricht. Die Unze wird oft umgangssprachlich für die Feinunze verwendet, die genau 31,1034768 Gramm wiegt. Die Unze ist eine historische Stückelung, die bei vielen Goldmünzen wie dem Krügerrand angewendet wird.
 
Eigentlich sollte bereits 1999 Schluss sein mit dem Goldabbau, aber die Verträge wurden stetig verlängert, gerade erst wieder um 10 Jahre; das ist dem seit geraumer Zeit nur noch steigenden Goldpreis zu verdanken.
 
Es arbeiten rund 1000 Menschen in der Mine in einem 7-Tage-Schichtwechsel; 7 Tage Tagesschicht, 7 Tage frei, 7 Tage Nachtschicht, 7 Tage frei usw. Wenn ich alles richtig verstanden habe, sind ausschließlich Arbeiter hier aus der Gegend beschäftigt. Die Erklärungen des Guide, der früher selbst in der Mine gearbeitet hat, sind sehr interessant, aber irgendwann ist die Aufnahmekapazität erreicht. Rund 2 ½ Stunden fährt er uns kreuz und quer über das Gelände.
 
Ich fahre erstmal ins Hotel, um die Kameras zu tauschen. Danach mache ich mich auf den Weg zu Hannans North Tourist Mine. Ein Besuch in Kalgoorlie Boulder ist nicht komplett ohne einen Besuch der Hannans North Tourist Mine, wo man eine lebendige Mischung aus Goldrauschgeschichte und modernem Bergbau erleben kann. Während des Besuchs kann man auf einen riesigen 793C-Muldenkipper steigen, in der Schaufel eines 994F-Laders stehen, Paddy Hannan zuhören, wie er seine Entdeckungsgeschichte erzählt und nach Gold waschen (was absolut illusorisch ist).


Webadressen:
https://www.kalgoorlie.wa.hospitalityinns.com.au/
https://www.kalgoorlietours.com.au/
https://www.hannansnorth.com.au/
Wetter: bis 23°C, sonnig bis leichte Bewölkung
gefahrene km: 26
 

12.04. (Freitag) > Kalgoorlie - Esperance <
Nach einem ausgiebigen Frühstück fahre ich gegen 8:15 h in Kalgoorlie los Richtung Süden. Unterwegs habe ich noch einiges auf dem Zettel, aber das erledigt sich, als ich um 9:30 h abrupt in meiner Fahrt unterbrochen werde. Auf dem Highway sind in den frühen Morgenstunden 2 Roadtrains zusammengestoßen und das bei Tempo 110. Ein Fahrer ist tot und das Chaos auf der Straße kann man sich vorstellen. Da braucht es Kranwagen, die mitten im Nirgendwo nicht auf solche Aufgaben warten. Bis 18 h soll die Sperrung mindestens dauern. Auf dem Parkplatz vor der Straßensperrung sammeln sich die Fahrzeuge aller Arten. Ich gehe mir die Beine vertreten und stoße auf Teilnehmer der gestrigen Tour.

  Warten im Nirgendwo!
Eine alleinreisende Australierin mit Wohnwagen bietet den Damen an, ihre Campingtoilette zu nutzen. Irgendwann mache ich davon Gebrauch. Jetzt weiß ich, warum ich mich nie für einen Caravan begeistern konnte. Was für ein Aufwand, nur um die Blase leeren zu können. Zwischendurch knurrt mir der Magen und da ich alles mithabe, mache ich mir erst mal 2 Brötchen fertig, dazu gibt es simpel Wasser.
 
Plötzlich gegen kurz nach 16 h werfen die neben mir stehenden Roadtrains ihre Motoren an, es geht tatsächlich weiter. Bin ich bislang immer gemütlich mit 90 km/h gefahren, ich will schließlich was sehen, nutze ich nun die Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h. Das wird aber nicht reichen, die noch vor mir liegenden Kilometer alle im Hellen abzuspulen. Das Navi gibt mir eine Ankunftszeit von 19:30 h. Dunkel wird es gegen 18 h, wobei heute schon früher, da es ein trüber Tag ist.
 
Ich komme an der Unfallstelle vorbei, totales Chaos, und das Führerhaus eines Trucks steht an der Seite, dass der Fahrer nicht überlebt hat, ist absolut verständlich.
 
Bis in die Dämmerung halte ich das Tempo durch, dann wird es mir zu gefährlich. Die Warnschilder zeigen Pferde, Rinder, Kangaroos und Emus an, mit keinem will ich kollidieren. Hatte ich bislang nur wenig einheimische Tierwelt gesehen, beschränkt sich auf die Quokkas auf Rottnest Island und diverse Rosellas, muss ich das doch jetzt nicht zwangsweise erleben. Auch mit 90 ist es noch ein Risiko, habe ich doch an dem Mietwagen nicht die Super-Scheinwerfer der Australier. Das hat auch Nachteile weiterer Art, taucht so ein Auto im Rückspiegel auf, blendet es dermaßen, dass selbst das Abklappen des Rückspiegels nicht hilft und wenn sie entgegen-kommen, ist es auch nicht besser. Aufgrund des wolkenverhangenen Himmels gibt es auch keine Gestirne, die etwas leuchten. Es ist einfach stockfinster. Das kennen wir in Deutschland nicht, da leuchtet immer irgendwo, wenn auch in weiter Ferne, ein Licht; aber nicht hier, weil hier keiner wohnt. Selten saß ich so angespannt hinter dem Steuer. Zudem es zwischendurch immer mal wieder sintflutartig regnet, was die Sicht nicht besser macht.
 
Schließlich erreiche ich Esperance unbeschadet und finde auch den Campground relativ leicht. Im Laufe des Tages rief ich dort an und es ist alles für eine Übergabe mithilfe eines Codes für einen Tresor vorbereitet. Mit einer Email werden mir alle Daten vermittelt. Jetzt wohne ich für 2 Tage in einer Villa mit Wohn-/Schlaf- und Badezimmer, eine überdachte Veranda gehört auch dazu.
 
 
Pink Lake Tourist Park, Esperance

Knapp 400 km sind es von den Goldfeldern an die fantastischen Strände von Esperance. Esperance ist Heimat der westaustralischen Traumstrände. Das Stadtbild wird von riesigen, teils über 100 Jahre alten Norfolk Pines geprägt, die neben der Hauptstraße auch die kilometerlange Strandpromenade der Esperance Bay säumen.
 
Hier im südwestlichen Teil von Western Australia haben sich vor allem Niederländer und Franzosen als Entdecker/Eroberer hervor getan. Speziell die Franzosen benannten munter alles, was zu benennen war. Am liebsten verliehen sie ihre eigenen Namen, den ihrer Schiffe oder den wichtiger Persönlichkeiten. So auch in Esperance. 1792 suchten die Franzosen mit 2 Schiffen, der L'Esperance und der Recherche in der weiten Bucht Schutz vor einem Sturm. Nach dem zuerst einlaufenden Schiff benannten sie die Bucht und nach dem zweiten den Archipel.
Webadressen:
https://www.visitesperance.com/
https://Esperance Pink Lake Holiday Park | Caravan Park in Esperance
Wetter: bedeckt, Schauer unterschiedlicher Stärke, bis 20°C
gefahrene km: 389


13.04. (Samstag) > Esperance <
Hauptziel und somit auch meines in der vorgelagerten Inselwelt ist Woody Island. Die Insel wird von Granitfelsen gesäumt.
 
Woody Island ist eine der vielen Inseln, die den Recherche-Archipelago bilden, eine Kette von Inseln und Inselchen, die sich über 230 km von Esperance bis zum Great Australian Bight erstrecken. Woody Island wurde nach dem Bestand an hohen Bäumen benannt, ein seltener Anblick auf diesem Archipelago. Woody Island ist ein Naturschutzgebiet der Klasse A, das vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz verwaltet wird.
 
Auf dem Weg dorthin passiert man zwei Seelöwen-Kolonien. Alles steht unter Naturschutz. Um 9 h geht die gebuchte Fähre, die Fahrt dauert eine ¾ Stunde, bei einer Seelöwen-Kolonie stoppen wir auf, dann geht es weiter.

 Fähre nach Woody Island

 neuseeländischer Seelöwe
 
Nach einer kurzen Erfrischung folgt die geführte Eco-Tour über die Insel. Es leben sogar 34 Western Grey Kangaroos auf der Insel, denen tut hier keiner was. Es gibt unzählige Vogelarten, letztendlich bekomme ich nur einen Sittich anständig vor die Linse. Zum Mittagessen gönne ich mir eine vegetarische Pizza. Auf dem Rückweg tummeln sich unzählige Delfine um das Boot, aber die sind einfach zu schnell zum fotografieren. Man könnte natürlich einfach das Wasser aufnehmen, in der Hoffnung, dass gerade einer in die Luft springt, aber ob das wirklich Sinn macht…

 Skunk
 
Vom Anleger fahre ich kurz ins Quartier um die Unterlagen für die nächste Etappe zu holen. Der Cape le Grand N.P. liegt rund 50 km von Esperance entfernt. Auch hier kontrollieren Ranger den Park Pass, wenn denn einer da wäre. Aber ich kann ja guten Gewissens weiterfahren. Das Einzelticket hätte mich übrigens 17$ gekostet.
 
Im Cape le Grand National Park erwartet den Besucher eine Farbsymphonie der besonderen Art. Fünf strahlend weiße Strandbuchten, umrahmt von graubraunen Granitfelsen und grüner Heidevegetation, vor denen sich ein türkisfarbener Ozean erstreckt. Am schönsten sind die drei mittleren Buchten, Hellfire Bay, Thistle Cove und Lucky Bay. Letztere beeindruckt durch ihren großen perfekt geschwungenen Halbkreis. Allen drei Stränden gemeinsam ist der schneeweiße Sand.
 
Zunächst fahre ich zur Lucky Bay. Am Strand ist enorm was los, viele SUV stehen direkt an der Wasserlinie. Das hält die Kangaroos wohl ab, sich hier blicken zu lassen.
 
 Lucky Bay, Cape le Grand N.P.
Nächstes Ziel ist Thistle Cove mit dem Whistling Rock. Das Ding ist absolut unheimlich, irgendwie hat die Natur da so Riefen eingeschnitten, wenn man direkt davor steht, hört es sich an als wenn jemand vor sich hin murmelt, wobei die Sprache völlig uninteressant ist. Mir fallen riesige Ameisen auf, fast so lang wie mein Daumen, die sich hier kleine Kämpfe liefern; von denen möchte ich nicht gebissen werden!
 
Hellfire Bay punktet erneut mit dem weißen Sand. Es gibt extra eine Warnung, dass Laufen darauf extrem schwer ist; ausprobieren wollte ich es nicht.
 

 
Hellfire Bay, Cape le Grand N.P.

Von den umliegenden Granitformationen ist der Frenchman Peak am interessantesten. Gemsengleich geht es steil bergauf und ebenso wieder hinab. Man fragt sich unwillkürlich, wie man wieder nach unten kommen soll; auf dem Hosenboden wäre allerdings eine nicht empfehlenswerte Option. Die Aussicht reicht weit. Die Exkursion liegt mit 2008 weit hinter mir, auf nochmal besteht absolut kein Bedarf.
Webadressen:
https://Esperance Pink Lake Holiday Park | Caravan Park in Esperance
https://woodyisland.com.au/index.php/travelling-with-us-daily-trips/
https://parks.dpaw.wa.gov.au/park/cape-le-grand
Wetter: teils bedeckt mit sonnigen Abschnitten, bis 20°C
gefahrene km: 145


14.04. (Sonntag) > Esperance - Hopetoun <
Der 38 km lange Great Ocean Drive verbindet die 11 Paradiese mit schneeweißen Stränden und türkisfarbenem Wasser, denen sich der Pink Lake anschließt. Seine lila und rosa Farbe verdankt er salzresistenten Algen. Man besucht rund 26 Punkte auf dem Rundkurs, der diverse Küstenansichten wie atemberaubende Strände, felsiges Hinterland, kleine Buchten, steile Klippen und versteckte Küstenpools bietet.


Eleven Mile Beach, Great Ocean Drive, Esperance
 
Heute früh lachte bereits gegen 8h die pure Sonne vom Himmel, da hielt mich nichts mehr für die Tour über den Great Ocean Drive. Allerdings besuche ich nicht alle Punkte, da mich nicht alle interessieren. Die für mich interessantesten sind: Pink Lake, Eleven Mile Beach, Ten Mile Lagoon, Observatory Beach, Observatory Point, Fourth Beach, Salmon Beach und Blue Heaven. Ob ich dabei die Fotos alle richtig einsortiere, das kann ich nicht versprechen.

Oberservatory Beach, Great Ocean Drive, Esperance 


Salmon Beach, Great Ocean Drive, Esperance


Blue Heaven, Great Ocean Drive, Esperance
Am Oberservatory Point steht ein Schild, dass an den 9.12.1792 erinnert, als hier die beiden französischen Schiffe „Recherche“ unter dem Kommando von Kapitän Antoine d’Entrecasteaux und die „Esperance“ unter Kapitän Huon de Kermadec im Lee von Observatory Island Schutz suchten vor den Gewalten der Natur.
 
Das Frühstück im Quartier fiel ob des Wetters knapp aus und da es bis Hopetoun nur knappe 200 km sind, suche ich mir in Esperance ein Café für ein Frühstück aus. Dabei greife ich wohl zu 100 % passend zu. Innen sehr nostalgisch eingerichtet, brummt der Laden im „The Dome“. Die Barista kommt kaum nach mit dem Füllen der Kaffeebohnen in die zugehörigen Maschinen. Wie immer bestelle ich mir einen Flat White und dazu Eier mit Frühstücksspeck auf Toast. Die Frage, ob ich dunklen Toast will, bejahe ich und dabei wird mir richtiges Brot mit Kruste angeboten. Wer kann da schon nein sagen.
 
Die Fahrt gen Hopetoun führt wohl durch einen Farmgürtel. Auf riesigen Weiden sieht man schwarze Rindviecher, die Mamas teils mit Kälbern sowie arg gerupfte (geschorene) Schafe. Irgendwo kommen mir 2 schwerbepackte Radfahrer entgegen, wer es denn mag. Mit fällt auf, dass alle zu querenden Bäche/Flüsse Wasser führen im Gegensatz zu der Fahrt von Hyden nach Kalgoorlie. Auch liegen diverse tote Kangaroos entlang der Straße, soweit erkennbar, alles die großen Western Grey.
 
Hopetoun ist eigentlich nur ein Fischerdorf, wäre da nicht der unmittelbar anschließende Fitzgerald River National Park mit seinen 3290 km². Eine unglaubliche botanische Vielfalt mit mehr als 1800 Pflanzenarten zeigt sich dem Betrachter in jedem Monat des Jahres. Aufgrund seiner Unzugänglichkeit ist er zudem Schutzgebiet für viele Tiere.
 
Da ich erst um 15 h einchecken kann, biege ich vor dem Ort ab in die Zufahrt zum Fitzgerald River N.P., und bereue es nicht. Der N.P. ist einer der signifikantesten Parks in Australien hinsichtlich seiner botanischen Vielfalt. Außerdem leben hier mehr verschiedene Tierarten als in jedem anderen Park in Südwestaustralien. Nur etwa ¼ der Straßen ist befestigt und man gelangt nur von Hopetoun in diesen Bereich. Von allen anderen Seiten sind die Straßen unbefestigt. Abgesehen von Steigungen/Gefälle bis 17% überraschen mich auch hier faszinierende Ausblicke, zudem noch in völliger Einsamkeit. Auch hier weiß ich nicht, ob ich die Fotos in Reihenfolge hinkriege, als da wären: Four Mile Beach, Barrens Beach, East Mileys Beach, Cave Point und ein Aussichtspunkt ohne Namen.

 
Four Mile Beach, Fitzgerald River N.P.


Cave Point, Fitzgerald River N.P.

 Culham Inlet, Hopetoun
Webadressen:
https://www.visitesperance.com/things-to-do/the-great-ocean-drive
https://Hopetoun Motel & Chalet Dorf
https://www.hopetounwa.com/visitor-directory
https://parks.dpaw.wa.gov.au/park/fitzgerald-river
Wetter: bis 24°C, von wolkenlos bis Schäfchenwolken
gefahrene km: 271


15.04. (Montag) > Hopetoun - Albany <
Vor der europäischen Besiedlung war die Region Albany ein Land oder eine Boodja, hauptsächlich vom Volk der Menang der größeren Noongar-Nation. Es ist als Kinjarling oder Ort des Regens bekannt. Hinweise auf eine Präsenz der Aborigines in der Gegend reichen mehr als 25000 Jahre zurück.
 
Die erste aufgezeichnete europäische Sichtung der Südküste erfolgte 1627 durch den niederländischen Seefahrer Peter Nuyts. Im Jahr 1791 beanspruchte der britische Marineoffizier George Vancouver das Gebiet für die britische Krone und nannte es King George the Third’s Sound und Princess Royal Harbour. Der britische Seefahrer Matthew Flinders, der sich auf die Karten und das Tagebuch Vancouvers stützte, vermaß 1802 die Küste neu.
 
Die wissenschaftlichen Entdeckungsreisen der Franzosen verliefen parallel zu den Briten, darunter die Expeditionen von Joseph-Antoine Bruny d’Entrecasteaux (1792), Louis de Freycinet und Nicolas Baudin (1803) und Jules Dumont d’Urville (1826).
 
Im Dezember 1826 traf Major Edmund Lockyer auf der Brigg Amity ein, um einen militärischen Außenposten in Mammong-Koort/King George Sound zu errichten. Am 21.01.1827 fand eine offizielle Zeremonie statt, bei der die Gründung der ersten Siedlung in Westaustralien verkündet wurde.
 
Albany ist die einzige große Stadt mit zur Zeit fast 40000 Einwohnern an der Südküste von Western Australia. Mit einem relativ mediterranen Klima gesegnet und von sehenswerten Nationalparks umgeben, ist die Hafenstadt touristischer Mittelpunkt der Region. 1826 wurde Frederickstown von den Briten gegründet, aber der Name wurde bereits 1832 in Albany umgetauft.
 
Relativ spät bin ich unterwegs, da ich nur von A nach B kommen muss, heißt von Hopetoun nach Albany. Bei der Abfahrt kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, 2 ältere Herren mit Trikes waren auch Hotelgäste; wie es sich gehört komplett in Motorradklamotten, aber an den Füssen Tongs!
 
Kaum auf dem Highway unterwegs, überfahre ich mal wieder eine Schlange, keine Ahnung was für eine, aber rund 1 m lang und dunkelbraun; ich will es gar nicht wissen.
 
Es ist eine hügelige Gegend, Wald wechselt mit Ackerland, dieses mit Weideflächen voller Rinder und Schafe. Bei der Ankunft gehe ich erst mal einkaufen, meine Nahrungsmittel sind alle aufgefuttert; an einer Schale Erdbeeren kann ich nicht vorbei gehen. Das Auto braucht Sprit, hier mit 1,89$/ltr deutlich günstiger als bisher.

 die ersten Termitenhügel
 
Das Hotel liegt direkt am Highway und ist mit mehr als 60 Zimmern recht groß. Wie in Australien üblich, parkt man direkt vor der Tür. Eine Gästewäscherei für umsonst ist auch inkludiert, das werde ich auf jeden Fall nutzen. Der Ortskern ist rund 10 Minuten zu Fuß entfernt, ein Marsch dorthin tut mir gut.


The Clarence on Melville , Albany
Webadressen:
https://www.aussietowns.com.au/town/albany-wa
https://The Clarence On Melville Albany | SureStay Hotel By Best Western
Wetter: bis 23°C, Schäfchenwolken
gefahrene km: 330


16.04. (Dienstag) > Albany <
Die größtenteils zum gleichnamigen Nationalpark erklärte Halbinsel Torndirrup umschließt den Princes Royal Harbour wie einen Schutzwall. Besonders spektakulär ist die dem offenen Meer zugewandte Südküste, an der die tosenden Wellen gegen senkrechte Granitklippen prallen. Das unablässige Nagen des Ozeans hat deutliche Spuren hinterlassen und interessante Felsformationen geschaffen, darunter die Natural Bridge und The Gap, ein 40 m hoher, senkrechter Einschnitt in die Klippenwand. Die dritte Attraktion sind die Blowholes, die rund 800 m von den ersten beiden Punkten entfernt liegen. Bei entsprechendem Wind hört man zunächst ein Grollen und Donnern, bevor das Wasser durch eine unscheinbare Felsspalte bis zu 3m hoch spritzt. Am Ende der Landzunge liegt die ehemalige Walfangstation, die zu besichtigen ist.
 
Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel als ich mich auf den Weg mache in den Torndirrup N.P. Dieser Park verfügt über mehrere Naturwunder, die durch den Wind und die tosenden Wellen des Südlichen Ozeans geschaffen wurden. Mittlerweile gibt es hochmoderne Aussichtsplattformen, die keinen Komfort verpassen.
 
Die Aussichtspunkte von The Gap und Natural Bridge bieten einen hervorragenden Blick auf den Südlichen Ozean und die Küste von Bald Head bis West Cape Howe. Bei The Gap wagen sich die Besucher auf die Aussichtsplattform 40 m über dem tosenden Meer. Da es sich um Gitterrostpaneele handelt, geht der Blick direkt in die Tiefe, nichts für zaghafte Seelen.
 
Der Aussichtspunkt der Natural Bridge bietet ein Fenster zu einer der exponiertesten Küsten Australiens. Die Aussichtsplattform aus Edelstahl ist tief im Fels verankert um sich frei zu tragen.

 
Natural Bridge, Torndirrup N.P.
 
Heute weht nur ein laues Lüftchen, auch wenn die Wellen mit enormer Gewalt an anderer Stelle auf die Küste treffen. Aber bei beiden Attraktionen habe ich es vor 16 Jahren erlebt, dass man oben auf der Plattform nass wurde, weil der Ozean so tobte.

Cable Beach liegt direkt neben The Gap und Natural Bridge und ist bekannt für seine rauen und tückischen Wellen.

 Cable Beach, Torndirrup N.P.
Ob die Blowholes aktiv sind, kann man an dem Geräusch erkennen, das sie machen, da es ziemlich beeindruckend ist und sich außerdem sehr unanständig anhört. An einem Tag, an dem der Wellengang hoch ist, sind die Blowholes eher aktiv und zu den Geräuschen kommt eine Fontäne. Schilder zeigen die Lage der Blowholes an. Bei hohem Wellengang ist es angeraten, sich nicht über die Blowholes zu stellen, man weiß ja nie.
 
Salmon Holes kennzeichnet eine Bucht mit einem Strand, der von einem hohen, steilen Hang aus Granit und heidebedeckten Dünen umgeben ist. Sie befinden sich am westlichen Ende der Isthmus Bay und enden in Bald Head.
 
 Salmon Holes, Torndirrup N.P.
Die historische Walfangstation von Albany ist das einzige Erlebnis dieser Art auf der Welt. Man kann eine intakte Walverarbeitungsfabrik und ein Waljagdschiff – vollständig restauriert – entdecken.
 
Die Cheynes Beach Whaling Company war das letzte Walfangunternehmen, das seine Tätigkeit in Australien einstellte und 1978 geschlossen wurde. An gleicher Stelle wurde Whale World eingerichtet und eröffnet.

 Walfangschiff Cheynes IV
 
Im zugehörigen Café gönne ich mir den obligatorischen Flat White mit einem Scone, der zudem warm serviert wird inklusive Sahne und Erdbeermarmelade, einfach lecker das Teil.
 
Eigentlich ist es bedrückend, all diese Dinge zu besichtigen. Vor allem wenn man sich vorstellt, wie blutig das Walfanggeschäft seinerzeit war und heute in wenigen Ländern noch ist, als da sind Japan, Norwegen und Island, die sich allesamt hinter der Wissenschaft verstecken, wenn man es nicht besser wüsste.

 Skelett eines Buckelwals
 
Angeschlossen sind der Australian Wildlife Park und der Regional Wildflower Garden. Beiden statte ich eine Besuch ab. Dabei entdecke ich ein äußerst aktives Wombat, das ist tagsüber wirklich selten.

 Wombat
 
Goode Beach ist ein sehr schöner Strand, wo man ohne große Probleme seine Füße ins Wasser stecken könnte. Aber eingedenk der Aussage des Surfers in Esperance, das Wasser hier sei immer unter 20°C kalt, lasse ich das mal lieber.
 
Am Hafen von Albany liegt die Brigg Amity an Land vertäut. Geht man die Gangway hinauf, begibt man sich in die Vergangenheit, um festzustellen, wie das Leben an Bord eines Sträflingsschiffes im Jahr 1826 aussah. An Bord wird die Geschichte von Amitys gefährlicher 6-wöchiger Reise von Sydney zum King George Sound erzählt, um die erste europäische Siedlung an der Westküste Australiens zu gründen.

 Brigg Amity, Albany
 
Man kann die Sehenswürdigkeiten und Geräusche unter Deck erkunden, denen die Menschen an Bord begegneten, als sie sich auf den Weg in unbekannte Länder machten und sich den Raum mit der Schiffsbesatzung, 23 Sträflingen, 21 Soldaten und genügend Haustieren, Nahrungspflanzen und Baumaterialien teilten, um den kleinen, abgelegenen Außenposten zu gründen. Das stelle ich mir alles bei einer Länge von nur 23 m nicht ganz einfach vor. Leider ist der Zugang wegen Restaurierung gesperrt.
 
Zurück in Albany suche ich mir eine Waschanlage für das Auto. Nach dem Schmutzwetter der vergangenen Woche ist es nur noch gräulich. Auch wenn es ein Leihwagen ist, so mag man ja vor keinem Hotel vorfahren. Und meine Wäsche ist natürlich auch wieder sauber!
Webadressen:
https:// The Clarence On Melville Albany | SureStay Hotel By Best Western
Wetter: bis 24°C, wolkenlos
gefahrene km:76


17.04. (Mittwoch) > Albany >
Der Porongurup National Park ist nur 25 km² groß und liegt nördlich von Albany. Hauptanziehungspunkt sind die runden Granitrücken, die bis zu 700 m in den Himmel wachsen. Am Parkplatz der Castle Rock Road startet ein Wanderweg, der zu den Hauptattraktionen des Parks führt, Castle Rock und Balancing Rock. Balancing Rock ist eine 6,4 m hohe Felskugel von 16 m Umfang, die mit einer Auflagefläche von nur 1,2 m² auf einem größeren Felsen balanciert. Und Castle Rock ist der Gipfelfelsen, der mit seinen steilen, senkrecht aufragenden Felswänden in der Tat an eine Festung erinnert. Die letzten Höhenmeter führen durch eine umgitterte Leiter, die auf eine luftige Aussichtsplatzform führt. Von hier reicht der Blick gen Süden bis zur Küste bei Albany und wer sich nordwärts wendet, hat einen schönen Blick auf den Stirling Range National Park.

 
Granite Sky Walk, Porongurup N.P.
Mittlerweile käme ich bei Einzeleintritt in die jeweiligen Parks auf die stattliche Summe von über 80$ und ich bin noch nicht am Ende der Fahnenstange. Der Western Australia Park Pass lohnt sich auf jeden Fall, kostet doch jeder Besuch mindestens 17$ oder mehr.
 
Heute ist kurze-Hosen-Wetter und das nutze ich aus, teils um es später zu genießen und ganz zum Schluss ein wenig zu bereuen.
 
Mit 18°C ist es noch relativ kühl, aber zum Wandern genau richtig. Am Parkplatz wechsle ich in die Trekking-Schuhe und los geht es schweißtreibend immer nur bergauf. Ich lasse mir Zeit und mache viele Pausen. Dabei beobachte ich die mich Überholenden, wie viele davon ohne Wasser unterwegs sind, das ist purer Leichtsinn.
 
Am Ziel angekommen erwartet mich zunächst der Balancing Rock genauso pompös wie ich ihn in Erinnerung hatte.
 
 
Balancing Rock, Porongurup N.P.
Der Einstieg/Aufstieg zum Granite Sky Walk geht wie folgt: man klettert auf einen ungefähr hüfthohen Felsen, balanciert sich aus und macht einen großen Schritt zum nächsten dahinter liegenden Felsen. Ab da wird es kompliziert, denn nun sind metallene Stufen/Tritte in die Felsen gehauen. Es bedarf einiger Überlegung, wie man wohin greift, zumal die Dinger nicht gerade nah zusammen angebracht sind. Hat man dieses erste Hindernis überwunden, öffnet sich eine ca. 20m² große Felsplattform die in einen Felsschlauch mündet. An dessen Ende sind erneut Metallgriffe angebracht, hat man die überwunden, steht man vor der 5 m hohen Leiter im Metallkäfig, die leicht zu bewältigen ist. Dann ist man endlich oben und staunt erstmal. Zurück geht es genauso wobei der erste, hier der letzte Teil, wieder am schwierigsten ist. Ich springe nicht gern aus 1 m Höhe auf Felsboden, aber in diesem letzten Abschnitt hatte ich von anderen Kletternden hoch wie runter viel Unterstützung. Oft reicht nur das Reichen einer Hand um sich sicher zu fühlen. Und es gibt auch Kandidaten, die den ganzen Weg gelaufen sind und dann am Einstieg kläglich scheitern weil sie der Mut verlässt und die waren deutlich jünger als ich.

 Einstieg zum Granite Sky Walk


Mir war im Vorfeld dieses Urlaubs bewusst, das der heutige Tag eine Herausforderung darstellen würde, aber ich bin stolz darauf, es geschafft zu haben. Hin und zurück sind es vom Parkplatz 5,8 km, unterwegs war ich von 9:30 – 12:30 h. Es gibt auch eine zu buchende Tour mit Bustransfer und Begleitung für lockere 147$, das Geld kann ich besser einsetzen.

 
Rund um Albany gibt es zunehmend Weingüter, gen Westküste wird sich das noch erheblich mehren bis hin zur Weinregion Margaret River.
 
Auch fällt mir zunehmend auf, das neben allen Ortsschildern auch ausdrücklich eine Begrüßung durch den lokalen Aborigines-Stamm auf einem extra Schild erfolgt.
 
Zurück nach Albany fahre ich einen anderen Weg und stelle gen Küste fest, dass es extrem windig ist. Das bringt mich auf die Idee, nochmals in den Torndirrup N.P. zu The Gap und Natural Bridge zu fahren. Der Parkplatz ist leer, das Meer hat im Gegensatz zu gestern Schaumkronen und ich bin in freudiger Erwartung, nur um festzustellen, dass gestern mehr Brandung war.
 
Aber da gestern 2 Zufahrten zu Aussichtspunkten gesperrt waren, versuche ich es heute erneut und mit einer habe ich Glück. Jimmy Newells Harbour ist eine kleine Bucht an der Küste, die von steilen Felsdünen umgeben ist. Das Wasser ist ruhig im Vergleich zu überall sonst an der wilden und tückischen südlichen Küste von Torndirrup. Ein kurzer Spaziergang führt vom Parkplatz zu einer Aussichtsplattform, von der man in das klare blaugrüne Wasser hinabblicken kann.


Jimmy Newells Harbour, Torndirrup N.P.
 
Nun reicht es für heute, ich habe Hunger. Mir ist das Brot ausgegangen, daher steure ich einen Woolworth an. Beim Hinausgehen stolpere ich und lege mich ganz gepflegt auf den Asphalt, bzw. auf das linke Knie. Dank der kurzen Hosen, siehe oben, ist das Fell großflächig ab und es blutet mäßig. Im Hotel versorge ich mich erstmal, dank der kleinen Gaze-Jod-Päckchen und einiger Pflaster ist alles im Lot; sieht schlimmer aus als es ist.
Webadressen:
https://parks.dpaw.wa.gov.au/park/porongurup
https://The Clarence On Melville Albany | SureStay Hotel By Best Western
Wetter: bis 25°C, wolkenlos
gefahrene km: 164


18.04. (Donnerstag) > Albany - Pemberton <
Auf der Weiterfahrt Richtung Westen kommt man durch Denmark. In den letzten Jahren hat sich diese Region zu einem exklusiven Weinanbaugebiet gemausert. Über 20 Weingüter liegen im Hinterland an der Scotsdale Road und an der Mt Shadforth Road, die beide mit Tourist Drive ausgeschildert vom South Coast Highway sind und in einem Bogen wieder zurück auf den Highway führen.
 
Heute ist wohl der Tag der Kuriositäten. Sehe ich doch zum ersten Mal Mikrowellen an der Straße, die zu Briefkästen umfunktioniert wurden. Soll ich jetzt sagen, die Not macht erfinderisch oder was?
 
Nur etwas weiter liegt der William Bay National Park, in dem sich eine Vielfalt von Wanderdünen, Karri Wäldern, Badebuchten und mächtigen Granitfelsen reihen. Vom Parkplatz am Ende der Asphaltstraße führt ein kurzer Fußweg zur traumhaften Bucht Greens Pool und weiter zu dem westlich davon gelegenen Badestrand Waterfall Beach, wobei von Wasserfall keine Spur. Nicht weit ist es auch vom Parkplatz zu der riesigen Felsformation Elephant Rocks, die von oben tatsächlich wie eine gedrängte Elefantenherde aussieht.
 
In den vergangenen 16 Jahren hat sich eine Menge für die Touristen getan, es gibt jede Menge Hinweisschilder und vor allem Parkplätze sowie Sicherheitsstandards mit Aussichtsplattformen usw., das ist zwiespältig zu sehen, sind doch viel mehr Menschen unterwegs.
 
Auf der Aussichtsplattform bei Greens Pool stehen 3 Polizisten, mit denen ich ins Gespräch komme, hauptsächlich weil ich nach der Wassertemperatur frage (21°C > zu kalt!). Brendon hat eine deutschstämmige Familie die vor 1870 aus Brandenburg eingewandert ist. Odelia ist reinblütige Australierin, soweit man das sagen kann. Alicia ist die Besonderheit in der Truppe, hat sie doch einen neuseeländischen Pass und kommt aus Invercargill ganz im Süden der Südinsel. Aufgrund eines Abkommens zwischen den beiden Ländern kann sie hier arbeiten als Permanent Resident aber nicht mit den gleichen Rechten und der Bezahlung wie ein Citizen.

 Greens Pool, William Bay N.P.
 
An der Madfish Bay beobachte ich, wie einige Leute durch das knietiefe Wasser zur vorgelagerten Insel laufen. Bei den Elephant Rocks ist ein Typ mit einer Drohne beschäftigt und parkt sich mitten in den schönsten Ansichten der Elefanten. Als ich gehe, ist er immer noch da und schaut dem Teil hinterher.
 
 Mudfish Bay, William Bay N.P.

 
Elephant Rocks, William Bay N.P.

Bei der Weiterfahrt läuft mir fast ein schwarzes Schwein!!! vor das Auto, davor hat bislang noch kein Schild gewarnt! Ferner sehe ich auf einer Koppel diverse Emus, leider keine Chance zum Anhalten, denn mir sitzt ein anderes Auto im Nacken.
 
Und dann kommt es fast zum Supergau. In einer Kurve kommt mir ein Motorrad entgegen, der Fahrer hängt so weit über dem Mittelstreifen, dass ich extrem ausweichen muss; das hätte auch total schiefgehen können. Manche Biker handeln einfach unverantwortlich.
 
Kurze Zeit später liegt direkt auf dem Mittelstreifen eine Schlange und was für eine, mindestens 2 m lang ist das Teil. Da sie sich nicht bewegt, vermag ich nicht zu sagen, ob sie noch lebt.
 
Irgendwo unterwegs packt mich der Hunger und ein vom äußeren sehr ansprechendes Café punktet. Hier esse ich Lammfrikadellen mit Gemüse und Wrapscheiben, dazu der obligatorische Flat White.
 
Zunehmend gen Pemberton gibt es diverse Weingüter sowie viel Obstanbau, hauptsächlich Äpfel, soweit man das von der Straße aus erkennen kann. Die Fahrt führt durch endlose Kauri- und Eukalyptus-Wälder mit riesigen hohen Bäumen. 

 Kauri-Bäume
 
Pemberton ist eine reine Zweckgründung aus dem Jahre 1925 und zwar aufgrund der aufstrebenden Holzindustrie. Das Holz wurde verwendet für die Schwellen der neuen Eisenbahnverbindung Richtung Perth, dem Schienenstrang des Indian Pacific.
 
Das gebuchte Hotel liegt am Ortsrand und punktet mit einem sehr schönen Garten, in dem zudem ein Pool liegt; leider zu kalt wie ich feststelle. Der Blick aus dem Zimmer geht in den Garten.
Webadressen:
https://www.westernaustralia.com/de/Destination/Pemberton/56b266c4aeeeaaf773cf965f#/
https://parks.dpaw.wa.gov.au/park/william-bay
https://www.karriforestmotel.com.au/
Wetter: bis 30°C, wolkenlos
gefahrene km: 250


19.04. (Freitag) > Pemberton <
Die absolute Attraktion ist im Gloucester National Park zu bewundern, der Gloucester Tree. Dieser mächtige Karri hatte einst die stattliche Höhe von 70 m bis man 1947 die Krone abschlug und auf dem Rest von immerhin noch 58 m eine Plattform installierte. Diese diente über 55 Jahre lang als Feuerausguck. Nach Beendigung dieser Überwachung (Flugzeuge haben diese Aufgaben übernommen) war der Gloucester Tree bereits eine Touristenattraktion. Die Schwindelfreien erklimmen mutig die luftige Wendeltreppe aus 153 eisernen Stäben. Bei Gegenverkehr wird es kompliziert.

 Gloucester Tree, Pemberton
Zur Zeit ist der Aufstieg gesperrt, da Teile der Krone morsch sind und die Plattform nicht mehr sicher war; aber man arbeitet dran. Hat auch den Vorteil, dass nicht so viele Besucher kommen. Anfänglich vermisse ich die vielen bunten Sittiche, die hier seinerzeit auf den Tischen saßen und auf Futter warteten. Geduldig verbringe ich die Zeit vor einer Wasserstelle und siehe da, das Wasser zieht sie magisch an.

 
Ein Relikt aus der Holzvergangenheit ist The Pemberton Tramway und gleichzeitig eine Hauptattraktion des Ortes. Die Pemberton Tramway Company Pty Ltd ist eine privat betriebene Touristenbahn, die Touristen durch tiefe Wälder und malerische Landschaften befördert und die Geschichte der Holzeisenbahnen nachstellt, die für die Entwicklung und das Wachstum der Region so wichtig waren.

 Pemberton Tramway
Die Bahn setzt bezahltes und ehrenamtliches Personal ein und betreibt dieselhydraulische (die Motoren stammen aus Italien) Bahnen auf einer Gesamtstrecke von 10 km. Die komplette Fahrt incl. Stop an The Cascades dauert 75 Minuten.
 
Bereits gestern Abend erwarb ich online das Retour-Ticket. Die Bahn ist gut besetzt als sie losrattert. Die Schienenstöße sind kurz, alle 10 m macht es wupp. Abenteuerliche Holzkonstruktionen queren kleine Flüsse. An The Cascades gibt es 25 Minuten Pause bevor wir gemütlich zurückfahren.
 

 
abenteuerliche Brücke der  Pemberton Tramway
Direkt an der Küste liegt der teils völlig unzugängliche D'Entrecasteaux National Park. Er beherbergt u.a. mit 24 km² eines der größten mobilen Sanddünenfelder in Western Australia. Die meisten Pisten im Park sind nur für 4WD tauglich. Mit 2 WD erreicht man den breiten cremefarbenen Sandstrand Salmon Beach und Point D'Entrecasteaux, ein karges Kap, das von bis zu 80 m hohen Kalksteinklippen begrenzt wird. Auf der Anfahrt zum Kap passiert man Mount Chudalup (188 m). Die nackte Felskuppe des Granitberges bietet einen endlosen Weitblick über die grünen Ebenen des National Parks. Er hat ein wenig Ähnlichkeit mit dem Uluru, halt nur im Kleinen. Das Ersteigen erspare ich mir bei der Wärme.
 
Der Weg in den Nationalpark führt durch ein sehr hügeliges Gelände, dementsprechend kurvig und zum Teil steil sind die Straßen. 2/3 der Straße geht durch Karri-Wälder und hier stehen wirkliche Riesen. Die Karri, eine Eukalyptus-Art wird bis zu 90 m hoch und bis zu 300 Jahre alt, das Holz ist extrem hart und war in früheren Jahren eine begehrte Beute. Der Stamm ist in Längen bis zu 30 m mit bis 3 m Durchmesser astfrei. Luftgetrocknet hat das Holz eine Dichte von 900 kg/m³, es gibt kaum eine Holzart dieser Art sonst auf der Welt.

 Karri-Wälder
Irgendwann geht die Fahrt in freie Fläche über, es sieht aus wie eine Heideart gemischt mit Ginster. Die Aussichtspunkte kommen auch hier wie Perlen an der Schnur: Salmon Beach, Tookulup, Point D’Entrecasteaux und die große Besonderheit The Window.

 
Salmon Beach, D'Entrecasteaux N.P.

 
The Window, D'Entrecasteaux N.P.
Auf der Rückfahrt entdecke ich zu meinem Erstaunen ein Tierschild, auf dem vor Quokkas gewarnt wird. Bislang war ich der festen Meinung, dass es die nur auf Rottnest Island gibt.
 
Ich fahre nochmals zum Gloucester Tree, in der Hoffnung auf einige Sittiche, leider nicht, aber dafür sehe ich einen Kookaburra, leider für ein Foto zu hoch im Baum.

 
Webadressen:
https://pemtram.com.au/
https://parks.dpaw.wa.gov.au/park/dentrecasteaux
https://www.karriforestmotel.com.au/
Wetter: bis 30, wolkenlos
gefahrene km: 143


20.04. (Samstag) > Pemberton <
Der Weg führt heute nochmals zurück Richtung Walpole in den Walpole Nornalup National Park. Im Herzen des Parks liegt das Valley of the Giants, in dem die letzten der bis zu 100 m hohen Baumriesen stehen, die von der Holzindustrie verschont blieben. Am Highway beginnt der 6 km lange Tingle Drive.
 
Nicht weit entfernt liegt der Tree Top Walk. Der 600 m lange, aus Stahlgittern und Stahlseilen errichtete Rundweg steigt bis zu 40 m über den Waldboden an und ermöglicht von oben einen berauschenden Blick über die Baumwipfel hinweg. Die zurzeit 21 $AUD sind nicht im Preis für die Nationalpark-Eintritte enthalten. Da die Brücken leicht schwanken - es soll das Gefühl vermittelt werden, man sitzt in einer Baumkrone - und eine fast freie Sicht durch die Gitter zum Boden besteht, taumelt man teils wie betrunken über den Walk.

 
Tree Top Walk, Valley of the Giants, Walpole
 
In den vergangenen 16 Jahren sind die Bäume natürlich noch dicker und höher geworden, dadurch verstärkt sich der imposante Eindruck noch mehr. Man kann den Walk so oft machen wie man möchte. Wichtig ist dabei, auf den Füßen zu bleiben, es schwankt unterschiedlich, je nachdem wie viele Menschen gerade unterwegs sind.

 
Durch das Besucherzentrum kommt man zum Emperial Walkway, ein Rundweg entlang der Tingle. Dabei erreicht man den dicksten aller Rot-Tingles, den Giant Tingle. Mit einem Umfang von über 20 m ist dieser der mächtigste Rot-Tingle der Welt. Ihm fehlt zwar die Krone aber er lebt. Auch Tingle gehören zu den Eukalypten.

 
Tingle, Valley of the Giants, Walpole
Während der Fahrt zurück fällt mir nochmals auf, wie dicht die Nationalparks hier im Südwesten von Western Australia liegen. Unzählige Namen stehen auf den Schildern, wollte man alle Parks besichtigen, müsste man wohl hier wohnen.
 
Tatsächlich komme ich nochmals an der Stelle mit dem Emus vorbei, ich kann anhalten und sie auf die Geräte bannen.

 Emus
 
Webadressen:
https://www.treetopwalk.com.au/
https://www.karriforestmotel.com.au/
Wetter: bis 28°C, leichte Cirruswolken
gefahrene km: 291


21.04. (Sonntag) > Pemberton - Margaret River <
Bereits gegen 8:30 h mache ich mich auf den Weg zur letzten Übernachtung in Margaret River, obwohl die Entfernung nicht so groß ist. Google Maps schickt mich über diverse Nebenstraßen und das beschert mir die ersten Kangaroos in freier Wildbahn. Gegenüber einem Resort in einem malerischen Tal sitzen sie fressend zu Dutzenden auf einer Koppel.
 
 Kangaroos
Die Gegend ist weiterhin von Viehzucht geprägt, abgelöst durch die endlosen Wälder, durch die sich die Straße windet.
 
8 km südlich von Augusta markiert die Landspitze Cape Leeuwin mit ihrem malerischen weißen Leuchtturm das südliche Ende der Cape to Cape Coast. Bereits die Fahrt auf der Leeuwin Road bietet unvergessliche Blicke auf das Kap und die Flinders Bay. Die Aussicht vom 39 m hohen Leuchtturm (dem dritthöchsten auf dem australischen Festland und dem höchsten in WA) ist gigantisch, trifft doch hier der Indische Ozean auf den südlichen Ozean (Südpolarmeer). Der Leuchtturmwärter, der die Aufstiegler begleitet auf den 176 Stufen zur Spitze, erzählt interessante Geschichten. Wenn man Glück hat, sieht man weit draußen die Boote der Abalone-Taucher, die in diesen Gewässern auch schon mal weißen Haien begegnen. Die Geschichte von Augusta weiß von so manchem Unglücksfall zu berichten.
 
 Cape Leeuwin Lighthouse
Wo die beiden Ozeane aufeinanderprallen ist das Wasser ziemlich unruhig, kein Wunder, nimmt doch der Indische Ozean Anlauf von Afrika ohne Hindernis und der südliche Ozean kommt direkt von der Antarktis. Wie der Leuchtturmwärter erzählt, hält sich in dem Wirrwarr kein Boot, die kentern alle. Alle 300 m soll hier ein Schiffswrack aus früheren Zeiten liegen, pro Jahr gab es mehr als 300 Tote. Daher ist der Leuchtturm so wichtig, 40 km strahlt sein Licht auch heute noch hinaus aufs Meer in der Dunkelheit. Seit 1992 ist alles elektrisch.
 
 
Southern Ocean meets Indian Ocean
Bei Augusta beginnt der Leeuwin-Naturaliste National Park und zieht sich komplett die Küste hoch vom Cape Leeuwin im Süden bis zum Cape Naturaliste im Norden. Erwähnenswert ist der Boranup Forest, ein etwa 100-jähriger Karriwald, der sich nach einem vollständigen Kahlschlag wieder regeneriert hat. Durch das Kernstück des Waldes führt eine 14 km lange Piste, der Boranup Drive. Die Piste wird, ebenso wie stellenweise die asphaltierte Caves Road, von eindrucksvollen, bis zu 50 m hohen Bäumen gesäumt. Auf dem Cave Road Tourist Drive fühlt man sich, als ob man durch einen grünen Tunnel fährt. Die Straße ist nicht sehr breit und die Bäume drängen von allen Seiten nah heran, obendrüber schließt sich das grüne Laubdach.
 
Aufgrund der Kalksteinklippen der Küstenlandschaft verbergen sich viele Hohlräume, Gänge und Kammern unter der Erde. Auf der Strecke von Cape Leeuwin bis Cape Naturaliste werden über 350 Kalksteinhöhlen vermutet. Zugänglich sind davon 7, die alle gleich schön sind. Unterschiede bestehen ausschließlich in der touristischen Erschlossenheit. Wer sich unter der Erde leicht gruselt, sollte keine der Caves besichtigen, die man auf eigene Faust erkunden kann. Aber es bleiben 4 Caves mit Führungen, dabei sollte man einen Pullover oder eine Jacke mitnehmen, da konstante 17 Grad Anlass zum Frösteln geben.
 
Bereits im Vorfeld entschied ich mich für die Lake Cave. Wie der Name schon sagt, gibt es einen unterirdischen See in der Höhle. Im Licht der Scheinwerfer spiegeln sich darin wunderschön die Stalaktiten und Stalakmiten.
 
 Lake Cave, Margaret River



Margaret River ist der Mittelpunkt der gleichnamigen Weinregion. 1967 wurden die ersten Weinstöcke gepflanzt. In den letzten Jahren hat man sich auf die Produktion von Rotwein diverser Trauben spezialisiert.
 
Hier checke ich zum letzten Mal ein. Erneut miete ich eine Hütte auf einem Campground. Die sind immer wunderbar in sich abgeschlossen, man hört keinen Nachbarn aus dem Nebenzimmer und es gibt viel grün rundherum.

 
Riverview Tourist Park, Margaret River
Hier ist die Besonderheit, dass es von großen Sittichen nur so wimmelt. Bei meiner Ankunft wäre einer fast in die Scheibe der Eingangstür geflogen. Schließlich gehe ich auf Fotopirsch und nicht ein Vogel zeigt sich. Letztendlich entdecke ich die Ursache, auf der Veranda einer Hütte werden die Sittiche angefüttert. Als meine Fotografierversuche bemerkt werden, bittet man mich auf die Veranda. Ein für mich seltenes Erlebnis beginnt, mit Hilfe der Erdnüsse auf der ausgestreckten Hand holen sich die Vögel (übrigens Port Lincoln-Sittiche) das Futter und sind dabei extrem vorsichtig. Nur anfassen kann man sie nicht, schließlich sind sie nicht zahm.

 Port-Lincoln-Sittich

Webadressen:
https://www.margaretriver.com/
https://www.margaretriver.com/members/cape-leeuwin-lighthouse/
https://www.margaretriverattractions.com/caves/lake-cave/
https://Riverview Tourist Park, WA » Book Direct & Save 5% (summerstar.com.au)
Wetter: bis 26°C, vereinzelt Schleierwolken
gefahrene km: 196


22.04. (Montag) > Margaret River <
Bevor ich heute auf Tour gehe, frühstücke ich mal wieder gemütlich Ei auf Toast mit Schinken, dazu wie immer ein Flat White. Margaret River hat einiges an Geschäften zu bieten und ich gehe ein wenig shoppen.
 
Die nördliche, von steilen Klippen umgebene Landspitze von Cape Naturaliste wird ebenfalls von einem Leuchtturm geziert. Dieser ist allerdings deutlich kleiner als sein südliches Gegenstück. Trotzdem trennen sie nur rund 100 km. Dieses Cape ist erstaunlich anders als Cape Leeuwin. Bei beiden Capes wird vor Schlangen gewarnt! Vor Cape Naturaliste (hier waren mal wieder die Franzosen die Namensgeber!) liegt in 30 km Entfernung ein Riff; 1904 ist das letzte Schiff dort havariert. Ansonsten sind es nur 95 Stufen bei einer Höhe von 19 m.

 Cape Naturaliste Lighthouse

 Bunker Bay, Dunsborough
Das Weinanbaugebiet Margaret River hat sich unter australischen Weinkennern zu einem Geheimtipp entwickelt; die Weine sind exquisit und noch nicht so bekannt. An wie vielen Weingütern ich heute vorbeigefahren bin, vermag ich nicht zu sagen und es war nur ein Bruchteil der vorhandenen. Aber es gibt nicht nur Weingüter, ich entdecke Olivenfarmen mit diversen Ölangeboten, eine Gin-Produktion, mehrere Bierbrauereien, außerdem Rinder- Schaf- und Pferdezucht.

 
In der Gegend um Margaret River haben sich kleine, aber feine Firmen angesiedelt, die ihre Produkte zum Wein passend anbieten. Wer nicht so begierig darauf erpicht ist, sich bei einer Winery-Tour zu den Open Cellar Doors die Kante zu geben, kann sich so selbst eine Tour basteln.
 
Beginnen sollte man mit Schokolade. Obwohl es auch im Ort direkt einige Geschäfte dazu gibt (probieren erlaubt) sollte man doch zu den Quellen gehen und das ist die Margaret River Chocolate Company (übrigens auch im Swan Valley vertreten). Das Angebot an Schokolade ist unvergleichlich groß und man kann die eine oder andere Sorte probieren. Ein Café mit zusätzlich kalorienreichen Leckereien lädt zum Schlemmen ein. Erneut sage ich bei einem Scone mit Erdbeermarmelade, Sahne und einem Flat White nicht nein.

 
Margaret River Chocolate Factory

 
Scone, Sahne, Erdbeermarmelade, Flat White
Im Swan Valley ist der Laden erheblich kleiner und ich meine auch, dass das Angebot nicht so groß ist. Jedenfalls entscheide ich mich für etliche Pralinés und 2 rote Schokoladen. Die Pralinés verstaue ich im Quartier in der heute gekauften Tasse reisesicher für das Fluggepäck.
 
Hat man dem Süßen genug gefrönt ist ein Besuch in einer Käserei die nächste Etappe durch den "Fresstag". Da ist die Margaret River Dairy Company, die für ihre leckeren Käse-, Joghurt- und Marmeladensorten bekannt ist (Verkostung inklusive) genau die richtige Station. Wer mit dem Gedanken spielt, sich zumindest an einem Abend selbst zu verpflegen, der sollte hier zuschlagen. Besonders empfehlenswert sind die Cheddar-Käsesorten.
 
Darauf hatte ich mich besonders gefreut, leider ist die Käserei vorübergehend geschlossen.
 
Nun weiß ich auch, was es mit den ganzen „up“ am Ende eines Namens auf sich hat. Es bedeutet in der hiesigen Aborigines-Sprache etwas wie Sehenswürdigkeit und dazu kommt jeweils die Bezeichnung dessen was man da gerade besichtigt.
 
Fakt ist jedenfalls, würde man hier mittels eines Fahrers alle Weingüter abklappern zum probieren, was an einem Tag sicherlich nicht zu schaffen ist, zusätzlich Bier, Gin, Olivenöl, Schokolade und Käse probieren, würde man wohl auf allen Vieren stockbesoffen ins Quartier kriechen. Und ich bin überzeugt davon, dass eine schreckliche Nacht mit dem ständigen Umarmen der Keramik folgen würde; von dem Haarspitzenkatarrh am nächsten Morgen mal ganz zu schweigen!
 
Zurück im Quartier heißt es leider packen. Morgen fahre ich noch die Etappe bis Perth um in der Nacht den Flieger nach Hause zu nehmen.
Webadressen:
https://www.margaretriverattractions.com/lighthouses/cape-naturaliste-lighthouse/
https://chocolatefactory.com.au/locations/margaret-river/
https://www.margaretriver.com/members/the-margaret-river-dairy-company-cheese-yoghurt/
https://https://Riverview Tourist Park, WA » Book Direct & Save 5% (summerstar.com.au)
Wetter: bis 21°C, teils bewölkt, stark windig
gefahrene km: 135


23.04. (Dienstag) > Margaret River – Perth Airport <
Nun bin ich auf dem Rückweg mit einigen Stopps unterwegs.Auf dem weiteren Weg Richtung Norden gehört ein Stopp in Busselton zu den must do Erlebnissen. Zusammen mit weiteren Orten an der Westküste verfügt Busselton über einen gut 1,8 km langen hölzernen Pier, der weit in den Pazifik ragt. Mit einer kleinen Eisenbahn fährt man bis ans Ende und zurück, wenn man sich nicht die Füße platt laufen will. Am Ende gibt es ein Unterwasserobservatorium.
 
In Busselton steppt der Bär wie man so schön sagt. Was hier los ist, kann ich nicht feststellen. Aber bereits um 9:30 h ist auf dem Jetty die Hölle los. Mit Mühe bekomme ich noch einen Platz in der kleinen Eisenbahn, aber das Unterwasserobservatorium ist bis 14 h ausgebucht, die Zeit habe ich nicht. Da es ziemlich frischlich ist, verzichte ich auf den Rückweg per pedes. Auf dem Hinweg werde ich völlig eingesaut von einem kleinen Nimmersatt, zum Glück bekomme ich alles weg, sonst hätte ich nochmals die Hose wechseln müssen.

 Busselton Jetty
 
Ob man in Bunbury einen Stopp einlegt, ist reine Geschmackssache. Die Hauptattraktion sind nämlich die in der Geographe Bay lebenden wilden Delfine. Diese werden ähnlich wie in Monkey Mia weit oben im Norden einmal täglich gefüttert. Ob sie allerdings auftauchen, ist der Laune der Tiere überlassen (glücklicherweise!). Ob des frischen Windes verzichte ich auf den Stopp und fahre weiter gen Perth.
 
Irgendwo auf der Höhe von Freemantle wird mir klar, das der Freeway vermutlich direkt durch die Stadt führt und unter der Brücke durch, von der ich am 03.04. den Verkehr auf eben diesem Freeway beobachtete. Filmen ist illusorisch, es herrscht auf allen Spuren dichter Verkehr. Da hier in Australien Überholen auf allen Spuren erlaubt ist, muss man ohnehin höllisch aufpassen.
 
Mein letztes Ziel für heute heißt Hillarys Boatharbour, hier war ich 2010 bereits und es war Liebe auf den ersten Blick. Die Ankunft ist so getimt, dass Zeit bleibt für einen Besuch im Western Australian Aquarium. Ganz ehrlich bin ich etwas enttäuscht, nach all der Werbung waren meine Erwartungen hoch. Einzig der Unterwassertunnel mit seinen großen Haien und Rochen ist sehr beeindruckend.
 

 AQWA, Perth
Danach muss ich meinen Hunger mit einer Henkersmahlzeit stillen. Erneut labe ich mich an Fish and Chips, dazu der obligatorische Flat White.

 Henkersmahlzeit!
Auf geht es zu den letzten 38 km bis zum Flughafen. Google Maps hat sogar den Begriff car return für Terminal 1 intus, wenn ich es denn befolgen würde. Kurz vor knapp fahre ich an einem Kreisverkehr zu früh ab und ein kleines Chaos bricht aus, denn wenden ist absolut nicht drin. Mit ein bisschen Taktik komme ich wieder am „falschen“ Kreisverkehr an und ich finde meinen Weg. Die Autorückgabe ist problemlos, ich verweise darauf, das die Hupe sowie ein USB-Anschluss defekt sind, da das nicht auf meinem Mist gewachsen ist, alles kein Problem.
Webadressen:
https://www.busseltonjetty.com.au/
https://AQWA – The Aquarium of Western Australia
Wetter: bis 23°C, stark windig, teils bewölkt
Gefahrene km: 334


24.04. (Mittwoch) > Perth Airport - Singapore - Frankfurt – FMO -Lengerich <
Hatte ich eigentlich erwartet, dass die Maschine von Perth nach Singapore ziemlich leer sein wird, werde ich schnell eines besseren belehrt; ziemlich ausgebucht, würde ich sagen. Hier in Perth muss man sich wieder selbst einchecken, wer das noch nicht gemacht hat, guckt ziemlich dumm aus der Wäsche. Außerdem muss man anschließend unter Hilfe der Bordkarte auch das Gepäck auf die Reise schicken. Diese Automaten funktionieren nicht alle und erst mit Glück geht meine Tasche an einem Automaten schließlich mit 21,3 kg auf die Reise. Ich sitze auf meinem üblichen Gangplatz neben einem asiatischen Ehepaar, die wohl kaum Englisch sprechen.
 
Ich versuche etwas Schlaf zu bekommen, aber direkt hinter mir sitzt jemand, der auf diesem Flug wohl alle Bäume zwischen Perth und Singapore absägt, das ist schon Belästigung, was der Kerl an Geräuschen von sich gibt.
 
In Singapore kann ich die Zeit bis zum Weiterflug für eine erfrischende Dusche und Klamottenwechsel nutzen, da ich bedeutend mehr Transitzeit als auf dem Hinflug habe.
 
SQ 326 hat Probleme, eine Gepäckklappe schließt nicht richtig, da muss die Technik ran, während alle Passagiere bereits im Flieger sitzen. Und dann die schockierende Durchsage des Captains, das sich die Flugzeit um rund 1 Stunde erhöht, weil aus Sicherheitsgründen etliche Gebiete nicht mehr überflogen werden; heißt im Klartext, die Ankunftszeit in Frankfurt verändert sich von 17:40h auf 19:35h incl. der Pannenbehebungszeit. Glücklicherweise ist meine Übergangszeit lang genug; mit der Bahn wäre ich unter diesen Umständen nicht mehr nach Hause gekommen.

  SQ 326, Airbus A 380
Während der Nacht merkt man die lange Flugzeit nicht so sehr, weil man doch immer mal wieder dusselt oder sogar schläft. Aber da es ohnehin in den Zeitrhythmus passt, ist das doch ein wenig problematisch.
 
Bei der Ankunft in Frankfurt wieder das komplette Programm mit Einreisekontrolle und sogar erneut durch die Sicherheitskontrolle müssen, obwohl ich im Transitbereich ankomme. Das war auf dem Hinflug anders, da gab es keine erneute Sicherheitskontrolle.
 
Vor dem Boarding werde ich zum Schalter gerufen. Mein mir zugeteilter Sitzplatz befindet sich am Notausstieg, ob ich im Zweifelsfall bereit wäre, zu helfen; das bejahe ich natürlich. LH 068 steigt mit 20minütiger Verspätung in den Nachthimmel und dementsprechend kommt die Maschine am FMO an. Es dauert ewig, bis das Gepäckband anläuft, meine Tasche kommt gleich als zweite an.

 Heimflug mit LH 068
Am Ausgang werde ich vom Zoll aufgehalten und darf alles, wirklich alles auf den Tisch zum scannen legen. Als ich um Hilfe bitte, hebt mal 21 kg auf Schreibtischhöhe, bekomme ich zu hören, das wäre mein Problem. Wenn ich nicht damit rechnen müsste, dass ich alles auspacken muss, hätte ich dem unfreundlichen Knopf (willkommen in Deutschland!!!!) die Meinung gegeigt. Natürlich findet der Zoll nichts, obwohl sie die Woolworth-Tüte mit Annegrets Hut misstrauisch beäugen.
 
Am Ausgang wartet Birgit auf mich und bringt mich nach Hause.
 
URLAUB BEENDET!
 
Webadressen:
https://Offizielle Website von Singapore Airlines | Internationale Flugtickets buchen
Wetter: in Singapore bis 29°C bedeckt; Frankfurt 10°C, bedeckt 
 
 km: 4205

 
Kosten: 5856,99€