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03.04. (Mittwoch) > Perth <
Perth wurde am 12.08.1829 am Swan River nahe dessen Mündung in den indischen Ozean von Captain James Stirling mit dem Ziel gegründet, die Franzosen von der Besiedlung des australischen Westens abzuhalten. Die Siedlung erhielt zunächst den Namen Swan River Colony. Die offizielle Gründung von Perth war im Jahr 1856. Die Stadt wurde auf Wunsch des britischen Kriegs- und Kolonialministers Sir George Murray nach seiner Geburtsstadt Perth in Schottland benannt.
Perth gilt mit seinen zurzeit fast 2,5 Mio. Einwohnern als eine der isoliertesten Großstädte der Welt. Die nächstgelegene größere Stadt, Adelaide, liegt 2136 km entfernt, und die zweitnächste, Denpasa auf der indonesischen Insel Bali, 2580 km. Die australische Hauptstadt Canberra ist weiter von Perth entfernt als die indonesische Hauptstadt Jakarta. Da Honolulu auf Hawaii ebenfalls eine Großstadt und mehr als 3700 km vom amerikanischen Festland entfernt ist, kann Perth zumindest als die entlegenste Millionenmetropole angesehen werden. Eine ähnlich isolierte Stadt vergleichbarer Größe gibt es nicht.
Perth liegt am Swan River, der vor seiner Mündung in den indischen Ozean einen Astuar mit mehreren großen, seeartigen Wasserkörpern bildet. Das Zentrum und die LGA City of Perth liegen etwa 10 km Luftlinie vom indischen Ozean entfernt am obersten Flusssee des Swan-River-Astuars. Die Flussmündung wurde bereits 1886 vom Wasserbauingenieur C.Y. O’Connor zum Hafen ausgebaut und gehört zur LGA City of Fremantle, die im Verständnis der einheimischen Bevölkerung teilweise als eigenständige Hafenstadt angesehen wird. Fremantle hat heutzutage den ökonomisch und industriell bedeutenden Container-, Schüttgut- und Passagierhafen der Metropole Perth. Im Zentrum von Perth befinden sich nur einige kleinere Anlegestellen für Fähren über den Swan River sowie Ausflugsboote nach Fremantle und Rottnest Island. Aufgrund der größtenteils sehr flachen Wassertiefe im Astuarbereich wird der Swan River selbst nicht von großen Containerschiffen befahren.
Als Seele der Stadt bezeichnen viele Bürger den Kings Park, ein 400 ha großes Gelände am Rand der Innenstadt, das erhöht auf dem Mount Eliza liegt und zu einem Großteil noch aus ursprünglichem australischem Buschland besteht. Neben den Stränden des Indischen Ozeans stellt der Kings Park die bekannteste Touristenattraktion von Perth dar. Den südöstlichen Teil des Parks nimmt der Botanische Garten ein. Außerdem gibt es ein Restaurant, Sportanlagen, Denkmäler, ein Open-Air-Kino sowie Grünflächen für Picknicks und etliche Wanderwege. Von mehreren Aussichtspunkten im Osten des Parks hat man einen hervorragenden Blick auf den Swan River mit der größtenteils parallel zum Ufer verlaufenden Hochhaus-Skyline der Stadt.
Die Skyline und das Stadtbild von Perth wird maßgeblich geprägt von den 3 über 200 m hohen Büro-Wolkenkratzern Central Park, Brookfield Place und 108 St Georges Terrace (ehemals Bond Tower und Bankwest Tower), sowie weiteren Bürohochhäusern im CBD. Die Verlängerung der Skyline in Richtung Osten entlang des Langley Parks bilden zahlreiche Apartment- und Hotelhochhäuser im Stadtteil East Perth.
Etliche große Sandstrände befinden sich im Stadtgebiet von Perth. Die bekanntesten sind – von Norden nach Süden – der Scarborough Beach, City Beach, Cottesloe Beach, Leighton Beach und der South Beach in Fremantle. Perth gilt als eine Metropole des Segel- und Wassersports. Die Wassertemperatur des Indischen Ozeans ist aufgrund einer Meeresströmung, die von der Antarktis kommt, relativ niedrig und liegt beständig bei 20 bis 22°C. Beliebtes Ausflugsziel – unter anderem auch für Taucher – ist die vor der Küste gelegene Insel Rottnest Island.
Perth ist katholischer und anglikanischer Erzbischofsitz und unter anderem ein wichtiges Finanzzentrum. Mit der Perth Mint befindet sich eine von zwei Münzprägeanstalten des australischen Kontinents in Perth. Die größte Goldmünze der Welt, die Australian Kangaroo One Kilogram Gold Coin, wurde in der Perth Mint geprägt und ist dort ausgestellt. Perth ist die westliche Endstation der Transaustralischen Eisenbahn, des Indian Pacific, der durch die Nullarbor Wüste bis nach Sydney fährt.
Trotz mittlerweile rund 2,5 Millionen Einwohnern ist Perth die einsamste Hauptstadt Australiens, über 4000 km von Sydney entfernt - Singapore ist näher. Perth ist der Aufsteiger unter den australischen Städten, neureich und ein bisschen protzig; Bescheidenheit ist hier keine Tugend. Perth liegt herrlich und ist auf seine Art einmalig zwanglos - selbstbewusst bis zur Verwegenheit, lebenshungrig bis zum Übermut: allein im Northbridge-Viertel sind auf 2 1/2 km² mehr als 150 Restaurants versammelt, alle Küchen dieser Welt. Und am Abend ist kein Tisch mehr frei. Wenn die untergehende Sonne sich in den Glasfronten der Hochhäuser bricht, setzen sich die Perthsider gern zum Picknick oder BBQ in den King's Park über der Stadt - und himmeln Perth an. Recht haben sie! Das Meer reicht gar nicht bis unmittelbar an die Stadt heran; bis zur Küste sind es 20 km den Swan River hinab. Auf dem Ausflugsboot beschreibt der Skipper nicht die Flusslandschaft, sondern die Bungalows und Villen in den Gärten und Parks am Ufer, nennt die Namen ihrer Besitzer und früheren Besitzer und den Wert der Immobilien.
Millionäre wohnen am Wasser und nirgendwo sonst in Australien leben mehr von ihnen pro km². Und woher kommen die vielen Millionen? Das rasante Wirtschaftswachstum liegt weit über dem Durchschnitt und die Stadt feiert ihren kometenhaften Aufstieg zur Boomtown des Landes.
Den Beinamen "City of Lights" hat Perth von keinem Geringeren als John Glenn erhalten. Als 1962 der Astronaut die Erdkugel umkreiste, schalteten alle Bewohner gleichzeitig ihre Lichter an. Als einziger Lichtpunkt leuchtete die Stadt im All. Tief gerührt taufte Glenn die Stadt und diesen Beinamen trägt Perth bis heute stolz.
War ich bei meinem ersten Aufenthalt enttäuscht und der Meinung: einmal und nie wieder, haben mich weitere kurze Stopps mittlerweise eines besseren belehrt. Wem geht nicht das Herz auf bei einem Blick vom King's Park auf die sich vor einem präsentierende City mit dem davor gelegenen Swan River Inlet.
Der Wecker klingelt um 7:30 h, denn für heute muss ich diverse Dinge erledigen. Zunächst laufe ich zur Hay Street, dort gibt es einen Telstra-Shop. Nochmals tue ich mir das mit der SIM-Karte nicht an, dass die nach dem Einsetzen nicht funktioniert. Da ich kurz vor 9 h da bin, gehe ich erst mal frühstücken. Die wirklich sehr freundliche Mitarbeiterin bei Telstra stellt fest, dass die Vorjahresnummer noch frei ist und nach ein paar Klicks auf dem PC ist das wieder meine. Sie schaltet wieder alles frei, die im Vorjahr ausgedruckten Unterlagen hatte ich mit, das war sehr hilfreich; australische Telefonnummer läuft!
Mein nächster Weg führt mich in das Visitor Centre auf der Hay Street. Hier kann man den Western Australia Visitor Park Pass, gültig für alle Nationalparks, erwerben und er spart hier in WA sehr viel Geld. Dort erwartet mich eine herbe Enttäuschung, den Pass kann man nur noch online oder in wenigen ausgewählten Parks erwerben. Da das für mich nicht passt, muss ich ihn online kaufen. Paradox ist dabei, dass man ihn ausgedruckt hinter die Windschutzscheibe legen muss. Da hat doch die WA-Parkverwaltung viel Geld gespart und alles auf die Käufer abgewälzt. Die Rezeption im Hotel druckt mir alles was ich möchte.
Bei Woolworth versorge ich mich mit Basis-Vorräten, vor allem Wasser und Bushman-Insektenspray kaufe ich in einer Drogerie. Die gesammelten Einkäufe bringe ich ins Hotel und erneut geht es on Tour.
Der Jetty an der Barrack Street vom Swan River Inlet ist das Ziel. Hier kaufe ich die Fahrkarte für die Fähre nach Rottnest Island für Morgen. Dabei habe ich schon Glück, nur wegen einiger Stornierungen kann ich noch mit; das hätte mich denn doch sehr geärgert. Jetzt muss ich noch das E-Bike buchen, laut Website nicht möglich, alles auf Wochen ausgebucht. Aber ein Anruf bei der Firma gibt mir Hoffnung, dass ggf. Stornierungen vorliegen. Also mache ich das auf gut Glück, denn normale Fahrräder haben sie genug; nur Rottnest Island ist ziemlich hügelig. Es gibt allerdings einen Hop on Hop off Service für das gleiche Geld. Also kann ich erst mal nur hoffen und dann ggf. die Bustour machen. Inzwischen weiß ich auch, warum alles so bebucht ist, es sind noch Ferien in WA.
Perth, am Fuße des Bell Tower
Am Nachbarstand buche ich auch gleich den Platz für den Ganztagesausflug in das Swan Valley. Hin geht es mit dem Bus, diverse Weinproben und Essen sind inkludiert, und zurück mit dem Boot auf dem Swan River.
Perth Mint ist meine nächste Adresse. Bislang durfte man innen weder fotografieren noch filmen, das hat sich geändert. Perth Mint ist einer der weltweit führenden Hersteller von Gold- und Silbermünzen für Anleger und Sammler sowie das größte Goldraffinationsunternehmen Australiens. Die Perth Mint wurde 1899 als dritte Zweigstelle der britischen Royal Mint in den australischen Kolonien und als erste Zweigstelle in der Kolonie Western Australia errichtet.
Perth, St. George's Anglican Cathedral
Zu sehen gibt es natürlich jede Menge Goldschmuck in allen Variationen. Gezeigt wird auch ein handtellergroßes Nugget und das berühmte Gold-Kangaroo, eine Münze im Gewicht von 1 kg. Die Tour mache ich nicht mit weil gerade Mittagspause.
1 kg Gold!
Der King's Park ist mit 404 Hektar Buschland in der City der größte Stadtpark der südlichen Halbkugel und lässt sogar den berühmten New Yorker Central Park hinter sich. Wer tiefer in den Park eindringt, entdeckt im Botanischen Garten all die Exoten aus Australien. Mitten durch die Baumwipfel führt als Rundweg der Federation Walkway.
Der Park wurde im Jahr 1872 angelegt und wegen seiner Beliebtheit in der Bevölkerung bereits 1890 auf seine heutige Ausdehnung erweitert. Seinen Namen erhielt die Grünanlage im Jahr 1901 zu Ehren des englischen Königs Edward VII.
King's Park liegt um den Mount Eliza herum, von dem man eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und den Swan River hat. Die Anlage besticht mit einem großen Arboretum und weitläufigen Rasenflächen, man kann sich sonnen, picknicken oder spielen.
Quer durch die Stadt laufe ich zum King’s Park und suche dabei erneut die bekannten Orte auf, weil man von denen die beste Aussicht hat.
Blick auf Perth
Jetzt reicht es mir und ich laufe zurück zum Hotel. Das waren dann mal soeben fast 15 km. Ein wenig fußlahm bin ich schon.