Australia 2006 (Sydney - Cairns)


Sydney - Cairns 01. - 30.04.2006

Wichtiger Hinweis: alle angezeigten Websites sind tagesaktuell und können sich jederzeit ändern!

01.04.2006 (Samstag) <Lengerich - Frankfurt - Singapore>
Mit Blitz und Donner steht Karl-Heinz als Taxi vor der Tür. Endlich geht es wieder los nach Down under, schon wieder sind 2 Jahre rum. Heilfroh, dem langen Winter, dem jetzigen Sch…wetter entfliehen zu können, machen mir ausnahmsweise auch die Turbulenzen auf dem Flug vom FMO nach Ffm nichts aus. Etwas orientierungslos laufe ich durch den Fraport auf der Suche nach der Skyrail. Zum Einchecken muss ich noch warten, da zu früh. Auf geht die Pirsch nach einem Sitzplatz, um Vino mit Käse und Vollkornbrot zu vernichten. Noch alle Hände voll zu tun, da kommt die Polizei und scheucht mich fort. Verdacht auf???. Ich also mit halbvoller Flasche Abmarsch zum nächsten Picknickplatz. Ich beschließe, mich durchfilzen zu lassen mit den Metalldetektoren, um in der Wartezone mein Abschiedsabendessen zu beenden. So, Flasche leer, Käse auch, Brotration für heute – alles verspachtelt. Auf zum Einkaufsbummel. Im Duty-Free vorsorglich 1 Flasche Roten von Gallo erworben und mein Lieblingsparfüm. Vor dem Gate D 5 erneutes Durchfilzen, diesmal muss mein Camcorder dran glauben. Die abgegebenen Erläuterungen dazu kann man glauben oder auch nicht. Mein neu erstandener Gürtel pfeift überall, aber die Schuhe (Wanderstiefel) brauche ich wie am FMO nicht mehr auszuziehen. Nun harre ich der Dinge bis zum Abflug.
 
QF 006 startet relativ pünktlich zum Flug nach Singapore. Eine Menüauswahl zwischen Lamm/Hähnchen stellt ein spätes Abendessen dar. Versorgt mit den sonstigen Annehmlichkeiten auf einem Qantas-Flug verbringe ich die Nacht. Das Bordkino zeigt ziemlich junge Filme, ich gönne mir „Harry Potter und der Feuerkelch“, wobei ich zum Schluss kaum noch die Augen aufhalten kann. Mein MP-3-Player lullt mich endgültig in den Schlaf. Zwischendurch riskiere ich ein Auge auf die schneebedeckten Berge des Hindukusch in Afghanistan.
Webadressen:
https://www.qantas.com.au/travel/airlines/home/au/en


02.04.2006 (Sonntag) <Singapore>
Mit vielen Schlafpausen erreichen wir Singapore nach 11 ½ Stunden Flugdauer. Eine gute halbe Stunde später habe ich bereits unseren Abholer gefunden, der mich zum Hotel bringt. In der überwältigenden Lobby stehe ich mir erst mal die Füße platt. Jackson an der Rezeption quält alle Tastaturen vor sich, bis alles – Vorgebuchte wohlgemerkt – reingeklimpert ist. Das Zimmer ist klein, aber fein – ich warte, bis mein Gepäck zu mir gebracht wird. Die dicken Jeans und die Wanderschuhe fliegen weg – leichte Klamotten sind bei 90 % Luftfeuchtigkeit angesagt.

Ich strolche die bekannteste Einkaufsmeile von Singapore (Orchard Road) entlang. Reichlich Wasser muss her. Ich bleibe schließlich in einem indonesischen Restaurant hängen, sehr lecker, aber zu scharf. Will hoffen, dass mein Wasservorrat bis morgen früh reicht. Für 21,48 $SIN habe ich gespeist, aber eine Kugel Eis, die ich mir leiste, bringt es auf stolze 9,40 $SIN! Genießen ist da gar nicht so einfach, weil das Zeugs in diesem Klima schneller fortläuft, als es in den Becher kommt. Genug gelaufen, ich köpfe meinen Duty-free-Einkauf. Den Swimmingpool habe ich begutachtet und in der Mittagspause als Ort zum Relaxen eingeplant.
Apropos trocken – der Klopfer des Tages: beiläufig auf dem Rückweg zum Hotel fällt mir auf, dass es hier überhaupt keine Hunde gibt. Warum wohl? ich vermute, dass sie in diversen Kochtöpfen verschwinden. Ich kann nur von Glück sagen, dass ich noch der festen Überzeugung bin, Hähnchen beim Indonesier gegessen zu haben – oder???
Webadressen:
Wetter: ca. 30° C bei 95 % Luftfeuchtigkeit


03.04.2006 (Montag) <Singapore>
Trotz der Zeitverschiebung von ungefähr 7 Std. schlafe ich recht gut. Das Frühstück ist auch durchaus akzeptabel, nach langer Abstinenz für mich endlich wieder Rührei mit Speck. Die gebuchte Stadtrundfahrt findet mich schon um 8:30 h in der Lobby, meine Dämlichkeit lässt mich 1/2 Std. warten, lesen müsste man können.

Danach klappt alles wie am Schnürchen. Singapore hat sich in den 8 Jahren seit dem letzten Besuch doch sehr verändert. Um 13 h bin ich zurück, danach ist Pooltime angesagt. Der Pool ist tatsächlich so schön und vor allem groß, dass man nicht nach zwei Zügen am gegenüberliegenden Beckenrand anstößt. Ich flätze mich mit Buch auf eine schattige Liege. Zur Abkühlung geht es wieder ins Wasser bis ein ziemlich heftiges Gewitter mich vertreibt.

Die umgestürzten Bäume sind auch für das Stocken des Verkehrs verantwortlich, als ich zum abendlichen 2. Teil der Stadtrundfahrt abgeholt werde. Der Sonnenuntergang und die nächtliche Beleuchtung der Stadt lässt mich die Qualitäten des neuem Camcorders testen. Das im Preis enthaltende chinesische Abendessen der Stadtrundfahrt ist okay, aber so richtig vom Hocker gerissen hat es mich nicht. Das berühmte Raffles Hotel umkreisen wir per Bus und zu Fuß bis zum Abwinken. Gegen 23:00 h bin ich wieder im Hotel und kämpfe den Rest meines Weines nieder. 5:30 h ist Wecken angesagt, da ich Morgen um 6:30 h noch Frühstücken will und schon um 7:00 h Richtung Flughafen abgeholt werde. Auf nach Sydney. Ich habe 2 Katzen gesehen!!!
Webadressen:
Wetter: ca. 30° C, nachmittags ein Gewitter

Singapore






04.04.2006 (Dienstag) <Singapore - Sydney>
Mein Taxi zum Singapore Changi Airport ist überpünktlich. Gut, dass ich noch umdisponiert habe und bereits mit Sack und Pack zum Frühstück aufgelaufen bin. Am Check-in ist absolut tote Hose und dann beginnt wieder dieses endlose Warten auf den Abflug. Äußerst pünktlich hebt QF 032 ab zum 7 1/2 stündigen Flug nach Sydney. Mitten über das rote Herz Australiens fliegen wir, vorbei an Darwin, Alice Springs; der Uluru liegt leider auf der falschen Seite des Fliegers. Das Einsammeln meines Gepäcks und die Zollabfertigung klappen einwandfrei.

Nur die Autovermietung hat meine Buchung verschlampt. Es drängt sich mir der Verdacht auf, dass das Problem bei Thrifty die unfreundliche Blondine vor dem Computer ist. Denn auch durch ihr hilfloses Rumgetelefoniere erreicht sie nix.  Deswegen muss ich nochmals Gebühren bezahlen (hat sich im Nachhinein nicht bestätigt) und mir platzt der Kragen. Anruf bei Kugler, die sollen das gefälligst in Ordnung bringen. Endlich bekomme ich ein Auto mit allem möglichen Schnickschnack in einer nicht gebuchten Kategorie, aber wenigstens ohne Aufpreis. Angeblich frisch gewaschen, steht es knochentrocken vor mir auf dem Parkplatz und gibt mir Rätsel auf.  Die Fernbedienung für den Kofferraum treibt mich zur Weißglut, da sie eigentlich am besten aus der „Entfernung“ im Kofferraum funktioniert. Die Bedienungsanleitung der Schalterchen und Hebelchen gibt im Dunkeln auch nichts rechtes her.
 
Endlich kann ich losfahren. Fast ohne Verfahren – vor allem aber auf der richtigen Straßenseite – bin ich schneller als gedacht im Hotel. In der engen Tiefgarage muss ich für meine   Riesenkarosse erst mal ein geeignetes Plätzchen finden. Neu ist, dass das 11 $AUD pro Nacht kostet. Aber wo sonst könnte ich hier das Auto lassen.

Ich lasse alles fallen und esse gemütlich beim Spanier. Da der Bottleshop mit meiner Weinsorte streikt, muss ich mir nun noch zu nächtlicher Stunde die Füße platt laufen. Wenigstens konnte ich meine sonstigen Einkäufe auch gleich mit erledigen. Es ist fast Mitternacht, bis ich endlich meinen hart erkämpften Vino köpfen kann. Der Wecker bleibt für Morgen aus.
Webadressen:
Wetter: ca. 25° C, trocken


05.04.2006 (Mittwoch) <Sydney>
Mit dem Frühstück fängt der Tag noch gut an: strahlend blauer Himmel mit 27° C. Abmarsch quer durch Sydney über 1000 Stufen, um den Eingang des Pylonen der Harbour Bridge zu erklimmen. Nicht genug, da darf ich auch noch die nächsten 1000 Stufen erklimmen. Oben angekommen genieße ich die Aussicht und quäle alle Geräte, die ich zum Bannen der herrlichen Aussicht mitgeschleift habe. Die haben mir beim Aufstieg bestimmt hunderte von Stufen untergejubelt – jedenfalls geht der Abstieg sehr viel schneller.

Ich kämpfe mich wieder zum
Circular Quay durch, um das Ticket für den Bondi-Explorer-Bus zu ergattern. Da das eine Minute zu lange gedauert hat, ist der Bus weg. Ich tröste mich in der Wartezeit mit einem Cappuccino. Die Bustour lohnt sich allemal, ich kann zahllose neue Aussichten genießen. In Bondi Beach angekommen, will ich mir wenigstens sandige nasse Füße holen. Das Wasser ist mit 21° C schweinekalt – also schwimmen nur für die ganz Harten. Ein Wanderweg an der Küste zum nächsten Strand (Bronté Beach) bringt mich zur nächsten Busstation, von der aus ich die Tour fortsetze und beende.

Wieder am Circular Quay reserviere ich einen Tisch in einem Fischrestaurant in den Rocks für heute Abend. Auf dem Weg zum Hotel kann ich noch meine neue Geldbörse ergattern und in einem Kartengeschäft den Australienatlas. Frisch geduscht spaziere ich völlig ausgehungert zum Abendessen, Barramundi mit Salat und einem leckeren Rosé. Da ich ja nicht nur verfressen bin, verzichte ich auf ein Dessert, bleibe dafür auf dem Heimweg aber - für eine Kugel wohlgemerkt – an der Eisdiele kleben. Zurück im Hotel zweifele ich an meinem Technik-Verstand. Es gelingt mir nicht, die mit dem Handy aufgenommenen Bilder als MMS zu verschicken, sch… Technik und mangelhafte Bedienungsanleitungen...
Webadressen:
Wetter: 25° C, trocken

Harbour Bridge, Sydney

Circular Quay, Sydney

Bondi Beach, Sydney


06.04.2006 (Donnerstag) <Sydney>
Sydney ist immer wieder eine faszinierende Stadt, aber irgendwie lässt sie mich nicht zur Ruhe kommen. In der Hitze Singapores super gut geschlafen, komme ich hier einfach nicht richtig zum Schlafen. Die letzte Nacht wurde durch einen heftigen Sturm gekrönt, der im 11. Stock doch ganz schön laut ist. Schließlich gegen Morgen eingeschlafen, klingelt unerbittlich der Wecker für die Tour in die Blue Mountains. Der Wind ist geblieben und es hat sich erheblich abgekühlt. Ich habe Glück, die Sicht reicht bis zum Anschlag und gegen den kalten Wind helfen warme Klamotten.

Ich nutze alle Möglichkeiten der Scenic World von Skyway bis Skyrail, ein kleiner Marsch durch den Regenwald ist auch dabei. Störend empfinde ich mal wieder die gackernden Horden der „Schlitzaugen“ (meine persönliche Bezeichnung für alle Asiaten, da ich die einzelnen Nationalitäten nicht auseinander halten kann). Auf einer Bank in der Nähe der Three Sisters verdrücke ich gemütlich meinen mitgebrachten Lunch in Form von Weintrauben und Schwarzbrot.

Die Rückfahrt über den Motorway beschert mir fast wieder eine Punktlandung in der Hotelgarage. Hilfreich ist dabei natürlich die mittlerweile vorhandene Kenntnis diverser Straßennamen sowie die Tatsache, dass die Straßen in der City wie mit dem Lineal gezogen angelegt sind. Ich möchte gern mit der Monorail fahren, von der nächstgelegenen Station gibt es für 4,50 $AUD ein Rundumticket. Dabei entdecke ich in Darling Harbour eine Restaurant-Meile und beschließe, dort mein Glück zu versuchen, also nochmals rundum mit der Monorail. Ich finde ein treffliches Lokal und labe mich an Känguruh-Filet und diversen Kleinigkeiten, allesamt ihr Geld wert. Die angefressenen Kalorien laufe ich auf dem Weg ins Hotel bereits wieder ab.
Webadressen:
Wetter: etwa 22° C bei wolkenlosem Himmel

Blue Mountains

Three Sisters, Blue Mountains

Skyrail, Blue Mountains


07.04.2006 (Freitag) <Sydney>
Auf zur Stadtrundfahrt mit dem Sydney-Explorer-Bus. Etliche völlig neue Fleckchen begegnen mir während dieser zweiten Busfahrt durch mehrere Stadtteile von Sydney. Genial dabei die äußerst beeindruckende Fahrt durch den Harbour Tunnel und ratz fatz zurück über die Harbour Bridge. Wenn man weiß, wie es geht, ganz einfach, aber die machen ja auch nix anderes den ganzen Tag.

Nun aber Schluss mit dem Busgefahre, ich steige auf die Fähre zur Watsons Bay um. Wieder lerne ich unbekannte Ecken von Sydney kennen. Dort kann ich einen Küstenrundgang zum zweitältesten Leuchtturm von NSW machen. Lunch auf einer Bank mit Meerblick und Versuche mit Selbstauslösern, an allen Geräten kläglich gescheitert. Die Rückfahrt von der Watsons Bay erfolgt mit einer ganz neuen Fähre. Das Teil ist sauschnell, ich bin in der Hälfte der Zeit wieder zurück am Circular Quay. Die Oper, der „Kleiderbügel“ und die Innenstadt von Sydney werden mir dabei aus völlig neuer Perspektive geboten.

Ich entschließe mich wieder für das Restaurant in Darling Harbour, wieder sehr gut; Rinderfilet. Das Dessert fällt heute wegen pappsatt aus. Scheint, als hätte ich heute einen Sparkosttag, da ich den süßen Genüssen in den letzten Tagen doch sehr zugesprochen hatte.
Webadressen:
Wetter: Morgens deutlich frischer, aber strahlend blauer Himmel, der mich wieder nur im T-Shirt rumsausen lässt. Der Wind hat zwar deutlich abgenommen, aber zum Nachmittag hin legt er wieder etwas zu.

Watsons Bay, Sydney




 
 
08.04.2006 (Samstag) <Sydney - Port Macquarie>
Ein Tag, wie er besch… nicht sein kann. Einzig der Weg zur Harbour Bridge in Sydney verläuft reibungslos. In einer Baustelle auf dem Freeway in Richtung Norden erwischt es mich. Mit viel Mühe weiche ich verlorener Ladung auf der linken Spur aus, um voll über das vom Vordermann hoch gewirbelte Teil zu fahren. Es knallt fürchterlich, anhalten > aussichtslos, da Baustelle. Erst nach etlichen Kilometern erreiche ich einen Parkplatz, die Birne des Blinkers vorn rechts hat sich verabschiedet, Scheinwerferglas zum Glück o.k., so wie etliches an Farbe, Nummernschild verbogen; noch mal Glück gehabt.

Zum Abendessen finde ich das Best Western, was mir auf Anhieb besser gefällt als meine eigene Bleibe. Hätten die mir mal die Zimmerbuchung bestätigt, wäre mir einiges erspart geblieben. Die Ellenborough Falls habe ich mir auch noch angeschaut.
Webadressen:
Wetter: bis 26° C

Ellenborough Falls


09.04.2006 (Sonntag) <Port Macquarie - Coffs Harbour>
Ich gestalte mein Frühstück mit den erstandenen Einkäufen von gestern, da die Auswahl des Hotels grausig anmutet. Ich verlasse diese ungastliche Stätte recht schnell und mache mich auf dem Waterfall Highway auf die Jagd nach Wasserfällen – wie der Name schon sagt. Aber auch das gestaltet sich mangels Wasser nicht immer erfolgreich. Teilweise muss ich mich mit zwar atemberaubend tiefen Schluchten, aber einer recht trockenen Vorstellung eines Wasserfalls begnügen. Leider lässt sich diese Phantasie aber weder auf einem Video noch auf einem Bild bannen. Überall jedoch wunderschöne Ausblicke und reizvolle Landschaften.

Das Opal Cove Resort ist wirklich Luxus pur – eine riesige Anlage mit allem Komfort und zurück (mir stellt sich die Frage, wie das merkwürdige Hotel von gestern auch an 4 Sterne gekommen ist – Welten trennen diese beide Hotels). Maximal 20° C (weil konstant über 1000 m hoch) – leicht frischlich – noch nicht einmal die Klimaanlage des Autos musste ich bemühen.
Webadressen:
https://www.opalcove.com.au/

Ebor Falls

Apsley Falls
 

10.04.2006 (Montag) <Coffs Harbour - Brisbane>
Das Frühstück lässt keine Wünsche offen und erst gegen 10 h mache ich mich auf den Weg Richtung Brisbane. Die Landschaft ist zunächst noch sehr abwechslungsreich, um dann durch zahllose Zuckerrohrfelder doch relativ eintönig zu werden. Irgendwo unterwegs fülle ich meine Vorräte auf und trinke den obligatorischen Cappuccino. Einen Mitsubishi-Händler sehe ich immer nur von weitem, also bleibt der Blinker weiterhin defekt.

Die angestrebte Punktlandung am Hotel in Brisbane geht gründlich daneben, weil ich nicht in der Lage bin, die richtige Abfahrt zu erkennen. Als es endlich dämmert, ist es zu spät und ich muss mich durch die halbe Innenstadt scheuchen, u.a. über die Story Bridge, um nach Kangaroo Point zu kommen, aber dann… Mein Zimmer, besser gesagt die Zimmerflucht, liegt im 10. Stock mit Blick über die Stadt. Gebucht war Standard-Room, bekommen habe ich Wohn-/Schlafraum mit kompletter Küche, Bad mit Waschmaschine/Trockner, was ich gleich weidlich ausnutze, sowie 2 Balkone. Geplant ist für Brisbane auch eine Stadtrundfahrt, die buche ich auf dem Wasser incl. eines sehr leckeren Seafood-Essens. Bei der Fischplatte reicht das Angebot von Austern bis Obst. Zurück im Hotel fröne ich noch der Sklavenarbeit des Bügelns, dann langt es.
Webadressen:
Wetter:Temperaturen langsam steigend, kurze Hosen sind angesagt, geschätzte 25 – 27° C


11.04.2006 (Dienstag) <Brisbane>
Selfmade Frühstück auf einem Balkon in der Morgensonne. Recht weiträumig wird der Versuch, wieder auf die Story Bridge zu gelangen, um einer Schafschurdemonstration beizuwohnen. Quer durch die Stadt gefahren und dann ist das Ding dicht. So ein Schrott – konnten die nichts ins Internet schreiben, wenn sie heute im Ausfall sind. Alternativ falle ich nach dem Mount Cootha-Lookout im botanischen Garten ein.

Ich werde schuldlos in einen Unfall verwickelt. Mir ist nix passiert, das Auto ist vorne bis zur Fahrertür geplättet. Vorfahrtmissachtung der Gegenpartei; beide Autos werden abgeschleppt. Nach einem Anruf bei Thrifty soll ich samt Auto am Flughafen auflaufen. Es wird also eine Stadtrundfahrt der ganz anderen Art per Abschleppwagen. Ein Mitarbeiter fährt mich zum Terminal, wo ich alle Formalitäten für ein neues Auto erledigen muss. Die Mitarbeiterin ist sehr hilfsbereit und hat mit mir fast 1 1/2 Stunden den Unfallbearbeitungsbogen ausgefüllt. Ob sie das nur gemacht hat, weil ich so hilflos ausgesehen habe? Über 4000 $AUD ärmer weil nicht all inclusive gebucht und jetzt einer Vollkaskoversicherung bin ich gegen 16:30 h endlich mit dem Automodell, das ich eigentlich wollte, Richtung Hotel durch den Berufsverkehr. Abschließend bleibt festzuhalten: ich hatte verdammt viel Glück, dass es nur Blechschaden war. Das Pech, das mich seit Abholung am Flughafen von Sydney mit diesem Auto verfolgt hat, wie ein roter Faden mich begleitet hat, hat ein glückliches – aber teures – Ende genommen. Im neuen Auto fühle ich mich gleich wohler, froh, dass ich Morgen weiterfahren kann nach Fraser Island.
 
Danach erforsche ich Brisbane noch mit einem Stadtrundgang und bewaffne mich mit einem tropengeeigneten Anti-Moskito-Spray, um auf Fraser Island überleben zu können. Danach wage ich mich an Saltie-Filet, einem einheimischen Wein „Amber Hill“ – wirklich superlecker mit Cointreau-Erdbeeren und Zitronensorbet als Dessert zum Abschluss. Die Fähre bringt mich wieder nach Kangaroo Point zurück.
Webadressen:
Wetter: knall heiße 28° C mit strahlend blauem Himmel. Kein Luftzug – nur heiß

Brisbane




12.04.2006 (Mittwoch) <Brisbane - Fraser Island>
Um 8:30 h bin ich bereits nach meinem Öko-Frühstück auf dem Highway Richtung Story-Bridge stadtauswärts. Ich finde die richtige Auffahrt und alle Beschilderungen Richtung Sunshine Coast. Vorbei an Gympie, den Glashouse Mountains fülle ich nach und nach meine Vorräte auf. In Maryborough leiste ich mir eine längere Pause, in der Meinung, genug Zeit zu haben. Dabei fällt mir ein wunderschönes Schachspiel aus Kristall ins Auge, ich kann nicht widerstehen.

Den 4-Wheeler-Verleih in Hervey Bay finde ich auf Anhieb. Ein halbstündiger Videofilm ist eine detaillierte Einweisung in Erlaubtes und Verbotenes. Dann ist der Landrover Defender meiner. Schwierigkeiten bereitet wie immer das Schalten mit der linken Hand. Auf dem Weg zur Fähre lerne ich nach und nach den Umgang mit dem Auto. Das erste Highlight ist das Fahren auf die Fähre > rückwärts. Nach gut halbstündiger Überfahrt versteht man schon den Sinn der Aktion.

10 m vom Strand entfernt beginnt der Sandtrack, gut 20 km mit steigendem Schwierigkeitsgrad liegen vor mir, Höchstgeschwindigkeit sind erlaubte 35 km/h, daran wage ich mich noch nicht. Es knallt und rumpelt fürchterlich, mein Gepäck schlägt Purzelbäume. Ausgerechnet an einer Stelle mit tiefem Sand muss ich ausweichen; die Einheimischen fahren wie die Geisteskranken und mir bricht der kalte Schweiß aus.

Endlich ist das Resort erreicht, der letzte km war die Hölle. Ein Traum erwartet mich, alles ökogerecht, nur das Mädel an der Rezeption hat Kaugummi verschluckt, einfach nicht zu verstehen. Kurz einen Tisch für das Abendessen bestellt, ins Zimmer gefallen und nichts hält mich mehr, den traumhaften Pool unsicher zu machen. Das Wasser ist kaum erfrischend, weil fast genauso warm wie die Luft. Das Abendessen verläuft als Buffet unter dem Begriff „creolische Küche“, einfach lecker bis zum Bauch voll – Gefühl.
Webadressen:
Wetter: 28° C

Fähre nach Fraser Island

Sandtrack


Kingfisher Bay Resort, Fraser Island


13.04.2006 (Donnerstag) <Fraser Island>
Geweckt von dem tropischen Vogelgezwitscher. Ein morgendlicher genialer Ausblick von meinem Balkon bietet sich mir. Auf zu neuen Untaten mit dem 4WD. Als erstes lasse ich mal für ca. 30 Sec. je Rad die Luft raus mit dem aus dem Hotel geliehenen Kugelschreiber. So, nun bin ich endlich sandtauglich.

Auf geht’s Richtung Lake McKenzie. Der Landrover bringt mich gut durchgeschüttelt dort hin. Ich werde dafür mit einem kristallklaren Süßwassersee und schneeweißem Sandstrand entschädigt. Ich wandere fast eine Stunde zum nächsten kleineren See, dem Basin Lake. Der kleine See hat zwar auch kristallklares Wasser, aber eine ganz andere Färbung. Der Rückweg kommt mir viel kürzer vor.

Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Da die Beschilderung auf den Sandwegen ziemlich dürftig ist, lande ich zwar an der Ostküste der Insel, aber nicht in Dilli, sondern in Eurong. In einem Café gönne ich mir einen Cappuccino plus, d.h. mit einem frischen Apfelmuffin. Weiter geht es an den Strand. Der Sand ist so tief, dass mein Landy trotz abgelassener Reifenluft und dem schweren Geländegang nicht vom Fleck zu bewegen ist. Zwei nette Jungs ziehen mich raus. Ich fahre kurz am Strand entlang. Nun muss ich zusehen, wie ich wieder den Ausgang zur Straße überwinde. Diesmal mit dem schweren Geländegang und viel Schwung. Zum Glück kommt mir keiner entgegen. Jedenfalls macht das Fahren mit dem 4-Wheeler viel Spaß.

Pool- und Außenaufnahmen im Resort fallen wegen Regen etwas dürftig aus. Es ist immer noch über zwanzig Grad. Aber wenigstens bin ich nun nach der wohlverdienten Dusche den über den ganzen Tag an allen möglichen und unmöglichen Stellen gesammelten Sand los. Nach einem Aperitif schlemme ich mich durch das mediterrane Buffet.
Webadressen:
https://www.fraserisland.net/
Wetter: ca. 29° C, gegen Abend Regen


14.04.2006 (Freitag) <Fraser Island - Rockhampton>
Fraser Island sieht mich früh auf den Beinen, da meine gebuchte Fähre ab Kingfisher Bay bereits um 8:30 h ausläuft. Die abendlichen Krabbelkäfer (daumenlang und wieselflink) vermehren sich gegen Morgen explosionsartig im Zimmer und es schüttelt mich vor Ekel. Da die Biester so schnell sind, habe ich Probleme, sie mit dem Schlappen zu erwischen.

Die Fähre nimmt nur 6 Fahrzeuge auf, der Rest bleibt leer, wohl einfach zu früh. Bei Aussi Trax braucht man endlos lange, den 4Wheeler nach der Rückgabe zu checken, Zeit, die mir später fehlen wird. Der Weg bringt mich auf den Bruce Highway Richtung Norden. Nach einem Tankstop mit dem inzwischen wieder obligatorischen Cappuccino, der sich aber wegen dem Karfreitag (hier heißt es Good Friday) als Problem erweist, weil überall die Bürgersteige hochgeklappt sind.

Der Weg führt mich nach Rockhampton. Das Hotel soll 4 1/2 Sterne haben, ich frage mich, wo die auf der Strecke geblieben sind. Der Versuch, die Capricorn Caves zu besichtigen, erweist sich als zu spät, die letzte Tour beginnt um 16 h; Zeit siehe vor. Da ich die Speisekarte falsch lese, suche ich ein Restaurant > Mangelware. Ich lasse mir mein Essen dann doch im Hotel schmecken.
Webadressen:
Wetter: anscheinend wird es immer wärmer, heute geschätzte 30° Grad


15.04.2006 (Samstag) <Rockhampton - Carnarvon Gorge>
Ich verlasse dieses merkwürdige 4 1/2 Sterne-Hotel ohne Frühstück und fülle meine Wasser-, Wein-, Obst- und sonstigen Vorräte für das lange Osterwochenende auf. Gefrühstückt wird Marke „Eigenbau“ auf dem einzigen schattigen Parkplatz, der mir auf der ganzen Strecke begegnet. Unübertroffen, da kommt kein Hotel mit. Endlos zieht sich die Strecke, da nur schnurgerade Straßen vor mir liegen. Cappuccino fällt aus – keine menschliche Siedlung auf meinem Weg gibt das her.

Die letzten 20 km bis zur Carnarvon Gorge graveln so vor sich hin. Endlich da und einen Cappuccino aus der Tüte in meiner Cabin – das war eine schwere Geburt. Ich besorge mir die örtliche Wanderinfo, damit ich Morgen gleich in aller Frühe durchstarten kann.

Endlich duschen und auf zum Essen, T-bone-Steak,  sehr lecker. Wegen der Hitze habe ich auf Weißwein umgeschwenkt.
Webadressen:
Wetter: 28° C, knackig heiß






16.04.2006 (Sonntag) <Carnarvon Gorge<
Ein Tag, ein Name > Carnarvon Gorge. Nach den Infos von gestern bin ich bereits um kurz nach 8 h auf dem Trail. Da in der Nacht die Temperatur fast bis zum Zähneklappern abgesunken war, ist es noch sehr angenehm. Ich habe ausgerechnet, dass bei allen seitlichen Abstechern rund 22 km vor mir liegen, hin und zurück wohlgemerkt. Die seitlichen Abstecher hebe ich mir für den Rückweg auf. Der Track ist gut ausgebaut, führt mich aber über Stock und Stein, auf und ab, immer wieder quere ich den Creek mittels einzelner Steine. Am Endpunkt genieße ich erst mal Schwarzbrot/Weintrauben, da das Frühstück wieder mal Marke Eigenbau war, obwohl im Preis inbegriffen.

Die Gorge erinnert mich immer wieder in Abschnitten an den Film „Lost World“, eigentlich erwartet man hinter jeder Ecke Dinosaurier. Die Fauna ist sicherlich artenreich, aber wirklich sehe ich nur einen schwarzen Kakadu und ein „Eastern Grey Kangaroo“. Die Flora ist so artenreich wie sie bei diesen Temperaturen nur sein kann, Palmen, Eukalypten, übermannsgroße Farne und Arten, deren Namen ich nicht kenne, wechseln sich ab.

Die Gorge gehörte zur Dreamtime längst gegangener Aboriginals, ihre fast 19000 Jahre alten Röntgenmalereien und Fingerprints kann ich immer noch bestaunen. Auf dem Rückweg zum Rangercamp komme ich kurz vorher an dem Aufstieg zum Lookout vorbei; 3,4 km soll es in einer Richtung steil bergauf gehen mit Leitern sogar. Da streike ich dann und freue mich auf ein Eis und den wohlverdienten Cappuccino in der Lodge. Ich gehe noch schwimmen, dann reicht es mir auch und ich freue mich auf das wirklich wohlverdiente Abendessen. Fast 7 Std. war ich unterwegs, die Socken qualmten bei der Rückkehr.

Webadressen:
Wetter: fast 30° C, aber zum Glück immer ein leichter Wind und meistens schattig

Carnarvon Gorge




17.04.2006 (Montag) <Carnarvon Gorge - Emerald>
Da es bis Emerald nur schlappe 260 km sind, hatte ich keinen Wecker gestellt. Kurz vor Emerald mache ich einen Abstecher zum Maraboon Stausee. Die derzeitige Trockenheit lässt mich vor riesigen, nutzlosen und hässlichen Stauwerken stehen. Der See selbst eine braune Suppe – völlig unverständlich ist mir das ganze Aufhebens darum.

Zum Glück finde ich einen Stadtplan, um mein heutiges Hotel ausfindig zu machen. Im – wider Erwarten – offenen Info-Büro erkundige ich mich nach der größten Zitrusfruchtplantage der südlichen Hemisphäre. Leider muss ich erfahren, dass letztes Jahr jemand absichtlich dort verheerende Viren ausgesetzt hat. Sowohl die ganze Plantage als auch jede Zitruspflanze in einem privaten Garten mussten vernichtet werden. Nun erschließt sich mir auch der Sinn dieser Quarantäneschilder überall auf den Straßen von Queensland. Es geht also um diese Viren und nicht um die Fruchtfliegenkontrolle, die in Australien in einigen Staaten durchgeführt wird.

Von meinem Hotel bin ich positiv überrascht. Nachdem ich in der brütenden Hitze einen Stadtrundgang mache, habe ich den Pool bitter nötig. Kurzes Sonnenbad von beiden Seiten und einläuten des gemütlichen Abends mit einem Aperitif. Der war neben meinem selbst gekauften Wein auch das Beste am Abendessen. Countermeal ist angesagt, miese Auswahl und warten auf einen Tisch, auf den man Essenbestellnummern stellt; Fisch undefinierbar, Salatdressing frei, völlig ungemütlich. Da ich jedoch während meines Rundgangs nur ein offenes Restaurant für den Abend gesehen hatte und dort keinen Tisch reservieren konnte, also völlig ausweglos. Ich habe von Ostern in der Provinz die Nase voll – nie wieder.

Das ganze Desaster mein Planungsfehler im Vorfeld; vor 2 Jahren war ich Ostermontag in Kingston und habe superlecker gegessen. Wenn es dort 2000 Einwohner gab, waren das viele, hier sind es immerhin angeblich 75000, wie viele inzwischen vor der Arbeitslosigkeit aufgrund des Virus geflüchtet sind, bleibt offen. Ich frage mich wirklich, wie lange die ganzen Hotels/Motels usw. noch durchhalten aufgrund der fehlenden Saisonarbeiter. Hier ist zwar nicht der Arsch der Welt, aber so ganz weit entfernt scheint er nicht zu sein.
Webadressen:
Wetter: 30° C, leicht bewölkt – sengend heiß




18.04.2006 (Dienstag) <Emerald - Mackay>
Frühstücken, Tanken, Einkaufen, in dieser Reihenfolge läuft der Weg aus Emerald heraus. Dass ich bei nur 4 Positionen auf dem Einkaufszettel ausgerechnet den Cappuccino vergesse, lässt mich doch nachdenklich werden. Ich folge der Alternativ-Route, die ich ausgetüftelt habe, so spare ich fast 50 km und habe die Straßen für mich. Die Landschaft bietet nicht allzu viel. Irgendwo im Nirgendwo fängt es an zu regnen, daraus wird ein Schütt par excellence; eine Autowäsche gespart.

Endlich in Mackay bin ich völlig ohne Plan, wo das Hotel denn ist. Einzig der Hinweis auf die Marina erweist sich als fruchtbar. Das Teil ist mehr oder weniger nagelneu. Mein Zimmer im obersten Stock (7.) bietet tolle Aussichten, wenn denn das Wetter mitspielt. Fasziniert beobachte ich das Herannahen einer Wetterfront vom Pazifik her und dann regnet (schüttet) es auch schon. Ich inspiziere das Hotel, falle im Bottleshop ein, bestelle einen Tisch fürs Abendessen und dann ist erst mal die 4 km lange Mole dran. Danach bin ich reif für den Pool, wie überall im heißen Norden „salzig“. Ach, und auf dem Weg von Emerald nach Mackay habe ich den Wendekreis des Steinbocks (Capricorn) überfahren, d.h. ich bin vom subtropischen ins tropische Queensland gewechselt.

Nach langem Studieren der Speisekarte mit gleichzeitigem Aussortieren all dessen, was mir nicht behagt, bleibet für mich Venisson, sprich Hirsch, immer im Vertrauen darauf, dass dieser aus NZ stammt. Den Abschluss bildet ein Stück Käsetorte, im Zimmer wartet eine Brown Brothers Spätlese auf mich. Und dann der Klopfer des Abends, im Nahkampf mit dem wie üblich zigmal ums Bett geschlungenen Laken und sonstigen Teilen, die einen schier zur Verzweifelung bringen, kommt mir die Erleuchtung: es lebe die Erfindung des Spannbettlakens.
Webadressen:
Wetter: bestimmt 30° C, tropische Luftfeuchtigkeit, heftige Schauer

Marina Hotel, Mackay


19.04.2006 (Mittwoch) <Mackay - Airlie Beach (Hamilton Island>
Relativ früh zum Frühstück, um auszuchecken. In Airlie Beach war ich dann für die Fähre für 11:50 h doch zu spät. Bis 13:50 h verbummle ich also die Zeit in Airlie Beach (Resteinkauf von gestern!) und in Shute Harbour an der Fähre. Die Fähre ist ein Schnellboot, das ordentlich schaukelt. Leicht grün im Gesicht bin nach vorne gewankt und hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben – ob die Bilder bei dem Gewackel was geworden sind?

Endlich auf Hamilton Island in meinem 3-Sterne-Luxuszimmer. Cappuccino und dann auf Erkundung. Dummerweise liegen die meisten Restaurants auf der anderen Seite. Somit beschließe ich, mir hier einen Tisch zu ergattern. Im Nobelrestaurant gab es erst einen Tisch für Morgen. Im nächsten braucht man nicht reservieren. Prima denke ich und forsche mich weiter durch, bis ich das nächste Hotel gefunden habe, in dem es Frühstück gibt. Hier wird man ziemlich über das Resort gescheucht. Der Lageplan ist fürs erste unabdingbar.

Flug über das Great Barrier Reef ist für Morgen gebucht. Ich verziehe mich den riesigen Pool. Nachdem ich salonfähig bin, mache ich mich auf zum Essen. Das halbe Restaurant ist leer, Reservierungen gibt es nicht, obwohl solche vorliegen und ich stehe mir die Beine in den Bauch, endlich einen Tisch. Das Lachsfilet ist ausgesprochen lecker, da haben sich die Strapazen wenigstens gelohnt. Das bisschen, was ich bisher von Hamilton Island gesehen habe, ist landschaftlich sehr schön, aber auf Massentourismus ausgerichtet. Mal abwarten, was der Flug Morgen bringt.

Nach allen Unterlagen soll die Insel die luxuriöseste/teuerste aller Inseln der Whitsunday-Gruppe sein. Teuer scheint sich teilweise schon zu bestätigen. Die Resort-Anlage soll auf etwa 2000 Gäste ausgelegt sein, Preise belaufen sich von 128 $AUD bis 225 $AUD/Person/Nacht; 3 – 5 Sterne werden angeboten; Kinder von 0 – 14 Jahren bezahlen rein gar nichts. Wenn man hier mit dem richtigen Kleingeld winkt, bleibt einem wohl nichts verschlossen. Nicht umsonst soll die Inselgruppe das Lieblingsurlaubsziel von Ex-US-Präsident Clinton sein.
Webadressen:
Wetter: ziemlich windig, aber drückend heiße 28° C
 
Shute Harbour

Unterkunft, Hamilton Island

Hamilton Island


20.04.2006 (Donnerstag) <Hamilton Island>
Relativ spät für meine Verhältnisse stehe ich erst gegen 7:30 h auf. Das Frühstück ist akzeptabel, auch wenn mir Käse fehlt, da ich im Moment das „Cooked Breakfast“ einfach zu teuer finde und mich am „continental“ halte. Mit  dem Müsli kann ich mich nicht anfreunden. Ich gehe nochmals auf Erkundungstour durch das Resort, um die Zeit bis zum Bus Richtung Airport für meinen Sightseeingflight zu überbrücken.

Als ich endlich im Flieger sitze, erfahre ich, dass es hin und zurück eine Zwischenlandung in Airlie Beach gibt, um weitere Passagiere aufzunehmen, für meine 209 $AUD pro Nase bekomme ich den reellen Gegenwert von 1 Stunde Flugzeit. Da ich einen Fensterplatz habe, lohnt sich die Sache. Zunächst werden die einzelnen Inseln der Whitsunday-Gruppe gezeigt und dann geht es hinaus zum Great Barrier Reef. Azurblaues Wasser wechselt mit den Korallenbänken, die aus der Luft so wenig Farbe zeigen. Es gibt feste Plattformen, die von diversen Firmen zum Tauchen und Schnorcheln angefahren werden. Der Höhepunkt am Reef ist ein Überflug über Heart Island und tatsächlich ist die Herzform deutlich zu erkennen. Eine Laune der Natur im eintönigen Korallenalltag. Zurück geht es über Whitehaven Beach. Die zu Hause gefundenen Bilder ließen bereits das Herz höher schlagen, die Realität übertrifft noch; einfach traumhaft schön, der Name ist Poesie.

Endlich wieder festen Boden unter den Füssen, leiste ich mir einen Cappuccino und einen leckeren Apfelkuchen. Auf dem Rückweg besuche ich den Tierpark des Resorts, um festzustellen, dass Koalas einfach liebenswerte Beuteltiere sind. Da ich immer noch nicht ausgelastet bin, mache ich mich auf zu einem Lookout, um ggf. einen spektakulären Sonnenuntergang zu erleben. Leider macht mir die ziemlich dicke Wolkendecke einen Strich durch die Rechnung. Die Überprüfung der heutigen Videoaufnahmen befriedigt mich nicht, irgendwie wirkt das alles nicht, speziell die Aufnahmen des Rundfluges hinterlassen mich sehr unzufrieden. Für das Abendessen hatte ich einen Tisch in einem der besseren Restaurants des Resorts bestellt. Das Essen ist superlecker (Angussteak), nur muss man aufpassen, dass es nicht vom Teller weht, weil wegen der offenen Fenster bisweilen eine nicht zu unterschätzende Brise weht.
Webadressen:
Wetter: tagsüber wieder recht windig, bis 27° C

Air Whitsunday

Airlie Beach Airport

Outer Great Barrier Reef

Whitehaven Beach



             
21.04.2006 (Freitag) < Hamilton Island>
Ich starte meine Wandertour und klappere einige Lookouts ab. Tolle Aussichten trotz des grau verhangenen Himmels und der gelegentlichen Regenschauer. Nur halt nicht so richtig zum Fotografieren und Filmen, da eben zu wenig Sonne. Wobei diese Plackerei wohl bei knallender Sonne nicht möglich gewesen wäre. Nachdem ich mich wieder hergerichtet habe, laufe ich über die Kuppel zum Chinesen, bei dem ich gestern einen Tisch reserviert hatte. Das Essen hat auf der Speisekarte vielversprechend ausgesehen, ist aber recht dürftig. Ich bin ziemlich enttäuscht. Auf dem Rückweg gönne ich mir eine Kugel Eis, da ich im Restaurant kein Dessert mehr wollte. Das Eis ist das Beste am Abendessen. Heute Mittag hat mich ein weißer Kakadu auf dem Balkongeländer besucht. Zu einem Foto hat’s gereicht, bis jedoch der Camcorder im Anschlag war, ist der Kerl stiften gegangen.
Wetter: regnerisch, 25° C

Pool der Hotelanlage




22.04.2006 (Samstag) <Hamilton Island - Townsville>
Oh what a wonderful day…, so können Träume mit einem Knall beendet werden. Gegen 5:30 h werde ich mit einem Ruck wach, weil es brandig riecht und die Inselfeuerwehr im Zimmer zu löschen scheint. Dann hämmert es auch schon an die Tür, alles raus, es brennt. Die komplette Palm Terrace wird evakuiert. Da ich aufgrund meiner ohnehin geplanten Frühaufstehorgie bereits alles ziemlich gepackt habe, schmeiße ich alles zusammen und komme mit Gepäck raus.

An der Rezeption stelle ich mein Gepäck unter und beschließe spontan, bereits die Fähre um 7:15 h zu nehmen. Ab 6:00 h gibt es Frühstück, ich bin der erste Gast. Noch alles bezahlen und der Resort-Bus bringt mich zur Fähre. Bereits um 8:00 h bin ich unterwegs gen Townsville. Kurz vorher falle ich im Billabong Sanctuary ein, um endlich die großen Salzwasserkrokodile zu sehen. Einige recht kapitale Burschen sonnen sich. Der längste namens Goliath (5,70 m) liegt ausgestopft gegenüber dem Eingang.

Zum Hotel lege ich fast eine Punktlandung hin. Dann ist erst mal Wäsche waschen angesagt, die Wartezeit verbringe ich am Pool. Der mittlerweile recht heftige Regen treibt mich das erste Mal in meine Regenkleidung und ich trotze dem Wetter. Townsville hat 120000 Einwohner, in der Haupteinkaufsstraße steht fast jeder zweite Laden leer und die Bürgersteige sind bereits um vor 17 h hochgeklappt, einfach trostlos. Nach einer Runde beschließe ich, im Hotel zu essen und bereue es nicht.

Webadressen:
Wetter: ca. 26° C, bedeckt und dann Regen

Billabong Sanctuary, Townsville



 
23.04.2006 (Sonntag) <Townsville>
Ich mache mich auf den Weg, den Castle Hill über den „Ziegentrack“ zu ersteigen. Ich komme mir bei den tausend Steinstufen wirklich vor wie eine Kletterziege – aber bitte, ich wollte es ja nicht außen herum auf dem längeren „Softi-Weg“. Oben angekommen gibt es kein ein Schloss, das diesem Riesenhügel seinen Namen gab. Nachdem ich die Aussicht festgehalten habe, kraxele ich die Stufen wieder runter.

Wieder unten angekommen geht es durch die Stadt für einen Cappuccino und um das Fischrestaurant ausfindig zu machen, in dem ich eigentlich heute essen will. Leider hat das Ding heute zu. Ich reserviere also wieder im Hausrestaurant.

Um das Reef HQ wird im Internet und den Beschreibungen viel Aufwand betrieben, entsprechend groß sind die Erwartungen; nicht umsonst plane ich den Nachmittag dafür ein. Wer allerdings die Aquarien in Sydney und Melbourne kennt, ist dann doch etwas enttäuscht über die Größe und das Angebot. Das reißt die als spektakulär angepriesene Fischfütterung auch nicht raus und gerade billig ist der Eintritt auch nicht. Kurze Erfrischung im Pool und beim Abendessen genieße ich Barramundi.

Webadressen:
 
 

Castle Hill, Townsville



Reef HQ, Townsville


24.04.2006 (Montag) <Townsville - Cairns>
Ich merke es am Kalender und an den Stationen, der Urlaub neigt sich nun rasend schnell dem Ende zu. Nach dem Frühstück mache ich mich auf Richtung Cairns. In Ingham frische ich meine Vorräte auf, weil Morgen ANZAC-Day ist und dann überall die Bürgersteige hochgeklappt sind. Ich nähere mich dem Einflussbereich von „Larry“ (dem Zyklon im März) und bin doch einigermaßen entsetzt über das Ausmaß der Zerstörungen an Häusern und Vegetation. Vergleiche mit der Schneekatastrophe in NRW von November 2005 tun sich unwillkürlich bei mir auf. In Innisfail, dem Zentrum der Zerstörung, sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange.

Ich nähere mich Cairns, mit einigen krummen Umwegen finde ich das Hotel, leider von der falschen Seite. In den vergangenen 8 Jahren hat sich doch einiges getan, z.B. die Rezeption neu zu bauen und an die andere Seite des Resorts zu verlegen. Ein freundlicher Mitarbeiter geleitet mich samt Gepäck zu meiner Bleibe. Danach fahre ich mit dem Hotel-Shuttle-Bus in die Stadt. Einiges kommt mir bekannt vor, während ich aber doch wiederholt passen muss. Ich leiste mir ein Eis, wieder ist schnelles Wegschlecken angesagt, weil es einfach weg schmilzt. Im Central, einem riesigen neuen Shopping Centre schlage ich dann richtig zu. Gut beraten buchen ich eine Tour aufs Riff hinaus, die Fahrt nach Kuranda sowie eine komplette Abendvorführung im Aboriginal Centre Tjapukai. So nebenbei reserviere ich auch noch einen Tisch in einem Fischrestaurant am Hafen. Zum Abendessen genehmige ich mir Ribeye, dazu einen Chardonnay von Montana aus NZ.

Webadressen:
Wetter: wenige Schauer, 29° C

Colonial Club Resort, Cairns

 
25.04.2006 (Dienstag) <Cairns>
Heute ist die Freestyletour ins Atherton Tableland angesagt. Ich verlasse Cairns gen Norden. Die erste kurvige Bergetappe steht an. Im ständigen Wechsel zwischen dunklen Regenwolken und Sonnenschein geht es steil bergauf zu riesig weiten Aussichten von den 1200 – 1600 m hohen Bergen. Über Mareeba nach Atherton zu den „Crystal Caves“; in einem Kellergewölbe künstlich modellierte Höhlen mit weit über 100 verschiedenen Kristallen aus aller Welt bestückt. Weiter zum Mount Hypipamee N.P. zu den Dinner Falls und „The Crater“, aus vulkanischer Aktivität. Da die Nebenstraße nach Malanda nicht auffindbar ist, bin ich nach ca. 30 km außen rum gekurvt auf der Hauptstraße. Auch hier sind starke Schäden des Zyklons „Larry“ sichtbar, so dass ich vermute, dass weggefegte Beschilderung oder noch nicht geräumte Straßen die Gründe sind. Aber auch so komme ich zum „Curtain Fig Tree“. Ein riesiges Gebilde aus Bäumen, auf denen sich andere angesiedelt haben. Diese bilden Luftwurzeln, die wie Vorhänge, eben „curtains“ von oben herunterhängen. Dazu noch umgestürzte Bäume, so dass der Eindruck entsteht, dass es sich um einen großen Baum hinter den Luftwurzelvorhängen handelt.

Vom Lake Eachham fahre ich grußlos wieder weg, da „Larry“ dort so stark gewütet hat, dass die angepriesenen Feuerblütenbäume zerstört sind. Ich fahre weiter zum Lake Barrine. Die riesigen „Twin Kauri Pine“ mit 45 m Höhe und 6 m Stammumfang stehen zum Glück noch. Der See hat jedoch Hochwasser. Auf dem 5 km langen Seerundweg muss ich einige Male unter oder über umgestürzte Bäume klettern. Die müssen dort gearbeitet haben wir die Wilden, um den Weg frei zu bekommen. Es sieht erschreckend aus. Die Regenwaldriesen wurden einfach entwurzelt – unvorstellbare Kräfte, die dort gewirkt haben.

Über den Gilles Highway wieder eine richtig tolle Kurvenstrecke in Schwindel erregende Höhen mit steilen Abhängen direkt an der Straße und Schlaglöchern verlasse ich Richtung Gordonvale das Atherton Tableland. Wieder zurück in Cairns mache ich eine kurze Stadtrundfahrt, weil es doch tatsächlich ausgerechnet eine Straße, die ich fahren will, zweimal gibt. Wenden und zurück auf den richtigen Weg, komme ich dann schnell zu meinem Hotel. Meine tel. Versuche, eine Sitzplatzreservierung bei Australian Airlines für meinen Flug von Cairns nach Singapore zu platzieren, scheitern kläglich an wegen is nich. Abendessen im “2Fisch-Restaurant“. Ein richtiges Fischrestaurant. Sehr lecker, aber trotz Dessert herrscht bei mir noch Unsicherheit darüber, ob ich wirklich satt bin. Satt gesehen hat sich eigentlich vorwiegend das Auge an den riesigen, übersichtlichen Tellern. Es war also der Tag der Abwechselung: hohe Berge gegen leicht hügelige Wiesen, Serpentinen oder schnurgeradeaus, Zyklon geschädigte gegen fast unberührte Naturwunder.

Webadressen:
Wetter: Regen & Sonne, angenehme 22° C in den Bergen gegen die drückend warmen 27° C wieder in Cairns.

Straße ins Atherton Tableland

Dinner Falls

The Crater

Curtain Fig Tree

Kauri Pine
 

26.04.2006 (Mittwoch) <Cairns>
Kuranda, meine erste gebuchte Tour in Cairns. Der Abholer kommt fast 15 Minuten zu spät, um mir dann mitzuteilen, dass die Eisenbahn doch nicht fährt und man mir, wenn ich einverstanden bin, ein Retour-Ticket der Skyrail anbietet. Ich nehme an und bin bereits kurz darauf in der Gondel hügel- oder bergaufwärts unterwegs. An den beiden Zwischenstationen steige ich aus. Die erste Station bietet einen Rundgang durch den tropischen Regenwald, während die zweite die Aussicht auf die Barron Falls freigibt. Aufgrund von „Larry“ ist reichlich Wasser vorhanden, sogar ein Regenbogen ist da. Im Nachhinein erweist sich meine Entscheidung, bereits die Stationen bergauf mitzunehmen, als goldrichtig, da sich längere Schlangen für die Talfahrt bilden.

In Kuranda sind auch die Markets den Wasserfluten teilweise zum Opfer gefallen. Ich besuche eine Papageienstation, um die bunte Vielfalt der australischen Vogelwelt gehäuft anzuschauen und ohne, dass sie gleich auf der Flucht sind. Schwarze Kakadus hüpfen auf mir herum. Frisch gestärkt durch einen Riesen-Cappuccino mache ich mich per Pedes auf die 2,8 km-Strecke zu einem Lookout der Railway zu den Barron Falls. Die Aussicht ist eigentlich bedeutend besser als von der Skyrail-Seite, aber ich bin so nah dran, dass ich Probleme habe, alles passend ins Objektiv der Kameras zu rücken. Dann muss ich mich  wieder sputen, da die Talfahrt bereits gebucht ist.

Ich folge dem Jungle-Track zur Station um ganz zum Schluss wieder eiskalt in eine „Larry“-Falle zu tappen. Der Weg ist überflutet; mühselig krabbele ich eine lehmige Regenwaldböschung hoch, um auf dem Gleisbett der Eisenbahn zu landen. Jetzt wird mir auch langsam klar, warum die Eisenbahn nicht fährt, Überschwemmungen und Dammrutsche blockieren immer noch die Strecke. Der Bahnhof ist bereits in Sicht, ich stopfe das Loch in meinem Bauch mal wieder mit Schwarzbrot und Trauben.

Im Hotel ist, oh Wunder, das per Email abgeforderte Prospekt vom Kingfisher Bay Resort angekommen. Ich lege mich entspannt an den Pool, schwarze Wolken vertreiben mich. Duschen, Abendessen, meine Hähnchenbrust ist sicherlich genauso lecker wie der Fisch gestern Abend und vor allen Dingen war es sättigend. Das Jardine-Restaurant im Club ist noch genauso empfehlenswert wie bei dem ersten Aufenthalt hier in 1998. Etwas zögerlich sehe ich dem morgigen Abend entgegen, wo ich mich bei den Tjapukai-Aboriginales incl. Abendessen eingekauft habe. Maden und dgl. werde ich jedenfalls nicht essen.

Webadressen:

Skyrail nach Kuranda

 

Birdworld, Kuranda

"Freshie"

Barron Falls, Kuranda


27.04.2006 (Donnerstag) <Cairns>
Ich mache mich auf den Weg nach Cape Tribulation – dem nördlichsten Punkt, den man mit einem Auto ohne Allrad noch auf geteerten Straßen erreichen kann. Vor den Regenwaldwanderungen stänkere ich mich wieder mit Insektenschutz ein, da mich schon auf dem Parkplatz die bissigen grünen großen Ameisen anfallen. Da Ebbe herrscht, kann ich bis kurz vor den Mangrovenwald am Strand entlang laufen.

Nach einem Cappuccino mache ich einen Besuch im „Bathouse“. Dort erlebe ich einen echten Flughund – hautnah. Danach mache ich mich auf den Rückweg, um wieder mit der Fähre über den Daintree zurückzukommen. Dort habe ich zum Glück gleich einen Veranstalter gefunden für Flussfahrten, der auch noch in Kürze ablegt. Wir sind nur zu viert auf dem Boot und bekommen tolle Erläuterungen. Die Skala der wilden Krokodile, die wir zu sehen bekommen, reicht von 7 Wochen alten Jungtieren über 1- und 2-jährige, deren Mutter (2,8 m lang) und dem 75 Jahre alten Vater mit stattlichen 4,8 m. Mehrere Kingfisher-Vögel sehen wir auch noch. Bis auf wenige Meter werden wir an alle Tiere herangefahren mit dem Boot. 40 Arten von Mangroven gibt es am Daintree-River, der eine Mischung aus Salz- und Süßwasser ist. Zwischen 15 – 18 Knoten Fließgeschwindigkeit erreicht der Fluss bei Hochwasserfluten. Nach über einer Stunde Flussfahrt mache ich mich auf den kurvenreichen Heimweg nach Cairns.

Kurz vor 19:00 h laufe ich zur Rezeption und prompt kommt auch schon der Bus für Tjapukai vorgefahren. Da die Truppe ihre Show nicht ganz so ernst nimmt, ist sie lustig. Sie holen 2 Männer aus dem Publikum ebenfalls zum Feuermachen auf die Bühne. Weder die Zuschauer noch die Männer selbst hätten für ausreichend Feuer gesorgt – ein sehr schwieriges Unterfangen, im Ernstfalle wären wohl sicher alle verhungert. Das Buffet  ist mäßig.
Webadressen:
Wetter: sonnig heiße 29° C

Cape Tribulation

Flughund

"Papa"

"Mama"

Tjapukai Dance Theatre


28.04.2006 (Freitag) <Cairns>
Der Tag wird so bescheiden, zumindest aus meiner Sicht, wie die Nacht es war mit sintflutartigen Regenfällen. Ich folge einer Vorahnung und verzichte auf Frühstück. Der Abholbus zum Trip auf das Riff verspätet sich um fast 20 Minuten. Auf der Fahrt nach Port Douglas regnet es. Für die Fahrt auf das Riff steht ein Katamaran bereit. Die Versuche, mich zum Tauchen oder Schnorcheln zu überreden, lasse ich aus bekannten Gründen abprallen, ohne Brille bin ich blind wie ein Maulwurf. Einzig das Glasbodenboot interessiert mich. Der Cat bockt und rollt auf dem Weg zum Riff, mir ist speiübel. Endlich angekommen, zwängen sich Taucher und Schnorchler in ihre Anzüge und stürzen ins Wasser. Auf das Glasbodenboot in strömendem Regen verzichte ich dann doch, trockene Klamotten zum Wechseln waren nicht eingeplant.

Trotz einer Wasser- und Lufttemperatur von nahezu 26° Grad ist mir saukalt, zumal im Boot die Klimaanlage anscheinend eine neue Eiszeit bereiten will. Die Zeit bis zur Ankunft in Port Douglas kommt mir endlos vor, aber mit festem Boden unter den Füssen ist mein Magen wieder beruhigt. Zurück in Cairns fahre ich zum Italiener am Hafen. Zuerst bekomme ich Weißwein statt Rotwein, dann anstelle der bestellten Gnocchi Spaghetti. So hatte ich mir meinen letzten Abend auf australischem Boden eigentlich nicht gewünscht. Ziemlich grußlos verlasse ich die ungastliche Stätte, um mir an anderer Stelle wenigstens noch ein Eis zu genehmigen. Diesen Tag hatte ich mir auch etwas anders vorgestellt. Sobald ich mich hinlege und die Augen schließe, schwankt immer noch alles… 


29.04.2006 (Samstag) <Cairns - Singapore>
Nach einer mehr oder weniger lauten Nacht jagt mich um 7 h der Wecker hoch. Bis zum Frühstück bin ich mit Sack und Pack bereits fast fertig. Aufgrund des nächtlichen Regens ist es angenehm, trotzdem gehe ich ein letztes Mal in kurzen Hosen frühstücken, bevor ich mich in die Reiseklamotten werfe. Ich werde ohnehin in Singapore nochmals alles wechseln, weil sicherlich durchgeschwitzt. Kurz vor 10 h checke ich aus und fahre ein letztes Mal meinen Leihwagen spazieren. Schlüssel abgeben, das war’s, insgesamt habe ich 5512 km auf Australiens Straßen zugebracht, fast 1 1/2 tkm weniger als beim letzten Mal.

Nach dem Check-in falle ich noch Zeit totschlagend im Duty free ein, um dann die Stunden (die  sich mal wieder endlos hinziehen) bis zur Boarding-time von Flug AO 7861 abzusitzen. Übrigens ein nicht mehr oft stattfindendes Ereignis, dieser Flug von Cairns nach Singapore, Australian Airlines stellt ab 1. Juli den Verkehr ein und wird von Qantas übernommen.

Pünktlich um 14:30 h hebt die Boing 767-300 ab und ich verlasse australischen Boden. Für wie lange, darauf habe ich im Moment noch keine Antwort. Der Service an Bord des Fluges von Australian Airlines erscheint mir im Vergleich zu Qantas doch arg hinterher zu hinken, aber vielleicht bin ich auch nur verwöhnt. Ich sehe den 4 Stunden Aufenthalt in Singapore entgegen. Bei der Ankunft dann die „freudige“ Überraschung, der Flieger nach Ffm wird erst um 0:05 h statt um 23 h in die Luft gehen. Man sagt mir, dass es wegen eines Zyklons über Sydney zu dieser Verspätung kommt. Ich gehe essen und versuche dann in der Restarea so gut es geht, die Zeit zu erschlagen.

Cairns - Singapore
 

30.04.2006 (Sonntag) <Singapore - Frankfurt - Lengerich>
Um 0:35 h sind wir endlich – mit gut 1 1/2 Stunden Verspätung -  in der Luft. Der Flieger ist rappelvoll. Mehr oder weniger versuche ich die Nacht schlafend/dösend zu überbrücken. Mir machen ziemliche Magenschmerzen zu schaffen, gegen die auch Aspirin nicht ankommt. Der Übergang in Ffm wird eng werden für mich, mal sehen, was draus wird. Erst um 7:20 h docken wir endlich an. Durch die mal wieder anstehenden Umbauten gleicht Terminal 1 einem Irrgarten. Der Quick-check-in funktioniert nicht, weil dann das Gepäck nicht übergeht. Boarding-time für LH 1140 ist 8:00 h, 3 Minuten vorher bin ich da. Bei der Sicherheitskontrolle muss ich auch noch den kompletten Rucksack auspacken; immer was Neues. Am FMO angekommen fehlt meine Tasche, die mich erst am Montag erreicht. Karl-Heinz als treuer Transporteur bringt mich nach Hause. Das war’s mal wieder, der Alltag hat mich wieder.



Reiseroute

 

Flugkilometer: 31934

Autokilometer: 5512