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https://www.fraserisland.net/
Wetter: ca. 29°C, gegen Abend Regen
14.04. (Karfreitag) < Fraser Island - Rockhampton >
Fraser Island sieht mich früh auf den Beinen, da meine gebuchte Fähre ab Kingfisher Bay bereits um 8:30 h ausläuft. Die abendlichen Krabbelkäfer (daumenlang und wieselflink) vermehren sich gegen Morgen exposionsartig im Zimmer und es schüttelt mich vor Ekel. Da die Biester so schnell sind, habe ich Probleme, sie mit dem Schlappen zu erwischen.
Die Fähre nimmt nur 6 Fahrzeuge auf, der Rest bleibt leer, wohl einfach zu früh. Bei Aussi Trax braucht man endlos lange, den 4Wheeler nach der Rückgabe zu checken, Zeit, die mir später fehlen wird. Der Weg bringt mich auf den Bruce Highway Richtung Norden. Nach einem Tankstop mit dem inzwischen wieder obligatorischen Cappuccino, der sich aber wegen dem Karfreitag (hier heißt es Good Friday) als Problem erweist, weil überall die Bürgersteige hochgeklappt sind.
Der Weg führt mich nach Rockhampton. Das Hotel soll 4 1/2 Sterne haben, ich frage mich, wo die auf der Strecke geblieben sind. Der Versuch, die Capricorn Caves zu besichtigen, erweist sich als zu spät, die letzte Tour beginnt um 16 h; Zeit siehe vor. Da ich die Speisekarte falsch lese, suche ich ein Restaurant > Mangelware. Ich lasse mir mein Essen dann doch im Hotel schmecken.
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Wetter: anscheinend wird es immer wärmer, heute geschätzte 30°Grad
15.04. (Samstag) < Rockhampton - Carnarvon Gorge >
Ich verlasse dieses merkwürdige 4 1/2 Sterne-Hotel ohne Frühstück und fülle meine Wasser-, Wein-, Obst- und sonstigen Vorräte für das lange Osterwochenende auf. Gefrühstückt wird Marke „Eigenbau“ auf dem einzigen schattigen Parkplatz, der mir auf der ganzen Strecke begegnet. Unübertroffen, da kommt kein Hotel mit. Endlos zieht sich die Strecke, da nur schnurgerade Straßen vor mir liegen. Cappuccino fällt aus – keine menschliche Siedlung auf meinem Weg gibt das her.
Die letzten 20 km bis zur Carnarvon Gorge graveln so vor sich hin. Endlich da und einen Cappuccino aus der Tüte in meiner Cabin – das war eine schwere Geburt. Ich besorge mir die örtliche Wanderinfo, damit ich Morgen gleich in aller Frühe durchstarten kann.
Endlich duschen und auf zum Essen, T-bone-Steak, sehr lecker. Wegen der Hitze habe ich auf Weißwein umgeschwenkt.
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Wetter:28°C, knackig heiß


16.04. (Ostersonntag) < Carnarvon Gorge <
Ein Tag, ein Name > Carnarvon Gorge. Nach den Infos von gestern bin ich bereits um kurz nach 8 h auf dem Trail. Da in der Nacht die Temperatur fast bis zum Zähneklappern abgesunken war, ist es noch sehr angenehm. Ich habe ausgerechnet, dass bei allen seitlichen Abstechern rund 22 km vor mir liegen, hin und zurück wohlgemerkt. Die seitlichen Abstecher hebe ich mir für den Rückweg auf. Der Track ist gut ausgebaut, führt mich aber über Stock und Stein, auf und ab, immer wieder quere ich den Creek mittels einzelner Steine. Am Endpunkt genieße ich erst mal Schwarzbrot/Weintrauben, da das Frühstück wieder mal Marke Eigenbau war, obwohl im Preis inbegriffen.
Die Gorge erinnert mich immer wieder in Abschnitten an den Film "Lost World", eigentlich erwartet man hinter jeder Ecke Dinosaurier. https://www.youtube.com/watch?v=RrRjEBiPYwQ
Die Fauna ist sicherlich artenreich, aber wirklich sehe ich nur einen schwarzen Kakadu und ein „Eastern Grey Kangaroo“. Die Flora ist so artenreich wie sie bei diesen Temperaturen nur sein kann, Palmen, Eukalypten, übermannsgroße Farne und Arten, deren Namen ich nicht kenne, wechseln sich ab.
Die Gorge gehörte zur Dreamtime längst gegangener Aborigines, ihre fast 19000 Jahre alten Röntgenmalereien und Fingerprints kann ich immer noch bestaunen. Auf dem Rückweg zum Rangercamp komme ich kurz vorher an dem Aufstieg zum Lookout vorbei; 3,4 km soll es in einer Richtung steil bergauf gehen mit Leitern sogar. Da streike ich dann und freue mich auf ein Eis und den wohlverdienten Cappuccino in der Lodge. Ich gehe noch schwimmen, dann reicht es mir und ich freue mich auf das wirklich wohlverdiente Abendessen. Fast 7 Std. war ich unterwegs, die Socken qualmten bei der Rückkehr.
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Wetter: fast 30°C, aber zum Glück immer ein leichter Wind und meistens schattig
Carnarvon Gorge

17.04. (Ostermontag) < Carnarvon Gorge - Emerald >
Da es bis Emerald nur schlappe 260 km sind, hatte ich keinen Wecker gestellt. Kurz vor Emerald mache ich einen Abstecher zum Maraboon Stausee. Die derzeitige Trockenheit lässt mich vor riesigen, nutzlosen und hässlichen Stauwerken stehen. Der See selbst eine braune Suppe – völlig unverständlich ist mir das ganze Aufhebens darum.
Zum Glück finde ich einen Stadtplan, um mein heutiges Hotel ausfindig zu machen. Im – wider Erwarten – offenen Info-Büro erkundige ich mich nach der größten Zitrusfruchtplantage der südlichen Hemisphäre. Leider muss ich erfahren, dass letztes Jahr jemand absichtlich dort verheerende Viren ausgesetzt hat. Sowohl die ganze Plantage als auch jede Zitruspflanze in einem privaten Garten mussten vernichtet werden. Nun erschließt sich mir auch der Sinn dieser Quarantäneschilder überall auf den Straßen von Queensland. Es geht also um diese Viren und nicht um die Fruchtfliegenkontrolle, die in Australien in einigen Staaten durchgeführt wird.
Von meinem Hotel bin ich positiv überrascht. Nachdem ich in der brütenden Hitze einen Stadtrundgang mache, habe ich den Pool bitter nötig. Kurzes Sonnenbad von beiden Seiten und einläuten des gemütlichen Abends mit einem Aperitif. Der war neben meinem selbst gekauften Wein auch das Beste am Abendessen. Countermeal ist angesagt, miese Auswahl und warten auf einen Tisch, auf den man Essenbestellnummern stellt; Fisch undefinierbar, Salatdressing frei, völlig ungemütlich. Da ich jedoch während meines Rundgangs nur ein offenes Restaurant für den Abend gesehen hatte und dort keinen Tisch reservieren konnte, also völlig ausweglos. Ich habe von Ostern in der Provinz die Nase voll – nie wieder.
Das ganze Desaster mein Planungsfehler im Vorfeld; vor 2 Jahren war ich Ostermontag in Kingston und habe superlecker gegessen. Wenn es dort 2000 Einwohner gab, waren das viele, hier sind es immerhin angeblich 75000, wie viele inzwischen vor der Arbeitslosigkeit aufgrund des Virus geflüchtet sind, bleibt offen. Ich frage mich wirklich, wie lange die ganzen Hotels/Motels usw. noch durchhalten aufgrund der fehlenden Saisonarbeiter. Hier ist zwar nicht der Arsch der Welt, aber so ganz weit entfernt scheint er nicht zu sein.
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Wetter:30°C, leicht bewölkt – sengend heiß

18.04.2006 (Dienstag) < Emerald - Mackay >
Frühstücken, Tanken, Einkaufen, in dieser Reihenfolge läuft der Weg aus Emerald heraus. Dass ich bei nur 4 Positionen auf dem Einkaufszettel ausgerechnet den Cappucino vergesse, lässt mich doch nachdenklich werden. Ich folge der Alternativ-Route, die ich ausgetüftelt habe, so spare ich fast 50 km und habe die Straßen für mich. Die Landschaft bietet nicht allzu viel. Irgendwo im Nirgendwo fängt es an zu regnen, daraus wird ein Schütt par excellence; eine Autowäsche gespart.
Endlich in Mackay bin ich völlig ohne Plan, wo das Hotel denn ist. Einzig der Hinweis auf die Marina erweist sich als fruchtbar. Das Teil ist mehr oder weniger nagelneu. Mein Zimmer im obersten Stock (7.) bietet tolle Aussichten, wenn denn das Wetter mitspielt. Fasziniert beobachte ich das Herannahen einer Wetterfront vom Pazifik her und dann regnet (schüttet) es auch schon. Ich inspiziere das Hotel, falle im Bottleshop ein, bestelle einen Tisch fürs Abendessen und dann ist erst mal die 4 km lange Mole dran. Danach bin ich reif für den Pool, wie überall im heißen Norden „salzig“. Ach, und auf dem Weg von Emerald nach Mackay habe ich den Wendekreis des Steinbocks (Capricorn) überfahren, d.h. ich bin vom subtropischen ins tropische Queensland gewechselt.
Nach langem Studieren der Speisekarte mit gleichzeitigem Aussortieren all dessen, was mir nicht behagt, bleibet für mich Venisson, sprich Hirsch, immer im Vertrauen darauf, dass dieser aus NZ stammt. Den Abschluss bildet ein Stück Käsetorte, im Zimmer wartet eine Brown Brothers Spätlese auf mich.
Und dann der Klopfer des Abends, im Nahkampf mit dem wie üblich zigmal ums Bett geschlungenen Laken und sonstigen Teilen, die einen schier zur Verzweiflung bringen, kommt mir die Erleuchtung: es lebe die Erfindung des Spannbettlakens.
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Wetter: bestimmt 30°C, tropische Luftfeuchtigkeit, heftige Schauer
Marina Hotel, Mackay
19.04. (Mittwoch) < Mackay - Airlie Beach (Hamilton Island >
Relativ früh zum Frühstück, um auszuchecken. In Airlie Beach war ich dann für die Fähre für 11:50 h doch zu spät. Bis 13:50 h verbummle ich also die Zeit in Airlie Beach (Resteinkauf von gestern!) und in Shute Harbour an der Fähre. Die Fähre ist ein Schnellboot, das ordentlich schaukelt. Leicht grün im Gesicht bin ich nach vorne gewankt und hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben - ob die Bilder bei dem Gewackel was geworden sind?
Endlich auf Hamilton Island in meinem 3-Sterne-Luxuszimmer, Cappuccino und dann auf Erkundung. Dummerweise liegen die meisten Restaurants auf der anderen Seite. Somit beschließe ich, mir hier einen Tisch zu ergattern. Im Nobelrestaurant gab es erst einen Tisch für Morgen. Im nächsten braucht man nicht reservieren. Prima denke ich und forsche mich weiter durch, bis ich das nächste Hotel gefunden habe, in dem es Frühstück gibt. Hier wird man ziemlich über das Resort gescheucht. Der Lageplan ist fürs erste unabdingbar.
Flug über das Great Barrier Reef ist für Morgen gebucht. Ich verziehe mich den riesigen Pool. Nachdem ich salonfähig bin, mache ich mich auf zum Essen. Das halbe Restaurant ist leer, Reservierungen gibt es nicht, obwohl solche vorliegen und ich stehe mir die Beine in den Bauch, endlich einen Tisch. Das Lachsfilet ist ausgesprochen lecker, da haben sich die Strapazen wenigstens gelohnt. Das bisschen, was ich bisher von Hamilton Island gesehen habe, ist landschaftlich sehr schön, aber auf Massentourismus ausgerichtet. Mal abwarten, was der Flug Morgen bringt.
Nach allen Unterlagen soll die Insel die luxuriöseste/teuerste aller Inseln der Whitsunday-Gruppe sein. Teuer scheint sich teilweise schon zu bestätigen. Die Resort-Anlage soll auf etwa 2000 Gäste ausgelegt sein, Preise belaufen sich von 128 $AUD bis 225 $AUD/Person/Nacht; 3 – 5 Sterne werden angeboten; Kinder von 0 – 14 Jahren bezahlen rein gar nichts. Wenn man hier mit dem richtigen Kleingeld winkt, bleibt einem wohl nichts verschlossen. Nicht umsonst soll die Inselgruppe das Lieblingsurlaubsziel von Ex-US-Präsident Clinton sein.
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Wetter: ziemlich windig, aber drückend heiße 28°C
Shute Harbour
Unterkunft, Hamilton Island
Hamilton Island
20.04. (Donnerstag) < Hamilton Island >
Relativ spät für meine Verhältnisse stehe ich erst gegen 7:30 h auf. Das Frühstück ist akzeptabel, auch wenn mir Käse fehlt, da ich im Moment das „Cooked Breakfast“ einfach zu teuer finde und mich am „continental“ halte. Mit dem Müsli kann ich mich nicht anfreunden. Ich gehe nochmals auf Erkundungstour durch das Resort, um die Zeit bis zum Bus Richtung Airport für meinen Sightseeingflight zu überbrücken.
Als ich endlich im Flieger sitze, erfahre ich, dass es hin und zurück eine Zwischenlandung in Airlie Beach gibt, um weitere Passagiere aufzunehmen, für meine 209 $AUD pro Nase bekomme ich den reellen Gegenwert von 1 Stunde Flugzeit. Da ich einen Fensterplatz habe, lohnt sich die Sache. Zunächst werden die einzelnen Inseln der Whitsunday-Gruppe gezeigt und dann geht es hinaus zum Great Barrier Reef. Azurblaues Wasser wechselt mit den Korallenbänken, die aus der Luft so wenig Farbe zeigen. Es gibt feste Plattformen, die von diversen Firmen zum Tauchen und Schnorcheln angefahren werden. Der Höhepunkt am Reef ist ein Überflug über Heart Island und tatsächlich ist die Herzform deutlich zu erkennen. Eine Laune der Natur im eintönigen Korallenalltag. Zurück geht es über Whitehaven Beach. Die zu Hause gefundenen Bilder ließen bereits das Herz höher schlagen, die Realität übertrifft noch; einfach traumhaft schön, der Name ist Poesie.
Endlich wieder festen Boden unter den Füssen, leiste ich mir einen Cappuccino und einen leckeren Apfelkuchen. Auf dem Rückweg besuche ich den Tierpark des Resorts, um festzustellen, dass Koalas einfach liebenswerte Beuteltiere sind. Da ich immer noch nicht ausgelastet bin, mache ich mich auf zu einem Lookout, um ggf. einen spektakulären Sonnenuntergang zu erleben. Leider macht mir die ziemlich dicke Wolkendecke einen Strich durch die Rechnung. Die Überprüfung der heutigen Videoaufnahmen befriedigt mich nicht, irgendwie wirkt das alles nicht, speziell die Aufnahmen des Rundfluges hinterlassen mich sehr unzufrieden. Für das Abendessen hatte ich einen Tisch in einem der besseren Restaurants des Resorts bestellt. Das Essen ist superlecker (Angussteak), nur muss man aufpassen, dass es nicht vom Teller weht, weil wegen der offenen Fenster bisweilen eine nicht zu unterschätzende Brise weht.
Webadressen:
Wetter: tagsüber wieder recht windig, bis 27°C
Air Whitsunday
Airlie Beach Airport
Outer Great Barrier Reef
Whitehaven Beach

21.04. (Freitag) < Hamilton Island >
Ich starte meine Wandertour und klappere einige Lookouts ab. Tolle Aussichten trotz des grau verhangenen Himmels und der gelegentlichen Regenschauer. Nur halt nicht so richtig zum Fotografieren und Filmen, da eben zu wenig Sonne. Wobei diese Plackerei wohl bei knallender Sonne nicht möglich gewesen wäre. Nachdem ich mich wieder hergerichtet habe, laufe ich über die Kuppel zum Chinesen, bei dem ich gestern einen Tisch reserviert hatte. Das Essen hat auf der Speisekarte vielversprechend ausgesehen, ist aber recht dürftig. Ich bin ziemlich enttäuscht. Auf dem Rückweg gönne ich mir eine Kugel Eis, da ich im Restaurant kein Dessert mehr wollte. Das Eis ist das Beste am Abendessen. Heute Mittag hat mich ein weißer Kakadu auf dem Balkongeländer besucht. Zu einem Foto hat's gereicht, bis jedoch der Camcorder im Anschlag war, ist der Kerl stiften gegangen.
Wetter: regnerisch, 25°C
Pool der Hotelanlage

22.04. (Samstag) < Hamilton Island - Townsville >
Oh what a wonderful day…, so können Träume mit einem Knall beendet werden. Gegen 5:30 h werde ich mit einem Ruck wach, weil es brandig riecht und die Inselfeuerwehr im Zimmer zu löschen scheint. Dann hämmert es auch schon an die Tür, alles raus, es brennt. Die komplette Palm Terrace wird evakuiert. Da ich aufgrund meiner ohnehin geplanten Frühaufstehorgie bereits alles ziemlich gepackt habe, schmeiße ich alles zusammen und komme mit Gepäck raus.
An der Rezeption stelle ich mein Gepäck unter und beschließe spontan, bereits die Fähre um 7:15 h zu nehmen. Ab 6:00 h gibt es Frühstück, ich bin der erste Gast. Noch alles bezahlen und der Resort-Bus bringt mich zur Fähre. Bereits um 8:00 h bin ich unterwegs gen Townsville. Kurz vor Townsville falle ich im Billabong Sanctuary ein, um endlich die großen Salzwasserkrokodile zu sehen. Einige recht kapitale Burschen sonnen sich. Der längste namens Goliath (5,70 m) liegt ausgestopft gegenüber dem Eingang.
Zum Hotel lege ich fast eine Punktlandung hin. Dann ist erst mal Wäsche waschen angesagt, die Wartezeit verbringe ich am Pool. Der mittlerweile recht heftige Regen treibt mich das erste Mal in meine Regenkleidung und ich trotze dem Wetter. Townsville hat 120000 Einwohner, in der Haupteinkaufsstraße steht fast jeder zweite Laden leer und die Bürgersteige sind bereits um vor 17 h hochgeklappt, einfach trostlos. Nach einer Runde beschließe ich, im Hotel zu essen und bereue es nicht.
Webadressen:
Wetter: ca. 26°C, bedeckt und dann Regen
Billabong Sanctuary, Townsville
